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Kernkompetenz: War da was?

Vor einigen Jahren war Kernkompetenz ein beliebter Begriff. Dann begann unmerklich der Paradigmenwechsel. Immer öfter konnte jeder IT-Anbieter alles. Eine Differenzierung erscheint für den Anwender unmöglich. Es fehlt an Orientierung und Glaubwürdigkeit.
1. Februar 2018
Editorial

Im großen Stil mit dem allgemeinen Angebots-Chaos begonnen hat die Automobilindustrie. Ein Unternehmen erfand eine neue Fahrzeugklasse und im nächsten Moment wurde das Konzept von den Mitbewerbern kopiert – ganz ungeachtet der eigenen Kernkompetenz.

Heute bietet jeder globale Autokonzern vom Kleinwagen bis zum Luxusgefährt, vom Allradantrieb bis zum Hybridmotor jede nur denkbare Fahrzeuggattung an.

Naturgemäß hat es die IT-Industrie den Autoherstellern nachgemacht. Gibt es einen globalen IT-Anbieter, der kein Cloud Computing, kein Machine Learning und keine Blockchain in seinem Repertoire hat?

Kernkompetenz ist nicht länger mehr ein Leistungsbeweis oder ein Vertrauensbonus: Heute muss offensichtlich jeder alles können. Partnerschaften und Kooperationen zählen wenig, wenn niemand sich auf sein eigenes Wissen konzentriert und beruft.

Für den interessierten Käufer und Anwender wird somit das Marktangebot zu einer strukturlosen und charakterlosen Beliebigkeit. Wer aber nicht mehr aufgrund von Fakten, Funktionen und Leistung unterscheiden kann, wird sich an Marken und deren Image orientieren.

Die Automobil- und die Konsumgüterindustrie haben diesen Paradigmenwechsel verstanden: Autowerbung ist Life­style- und Image-Werbung. Sportschuhe und Sneakers werden aufgrund von drei Streifen oder dem Flügel des Hermes aus der griechischen Mythologie bewertet (Merkur ist der römische Name).

Offensichtlich hat die IT-Industrie diesen Paradigmenwechsel noch nicht ver­daut und verkraftet: Obwohl nahezu jeder Mitbewerber auch Cloud Computing anbietet, versuchen die Anbieter immer noch mit diesem Fachbegriff zu arbeiten, statt das eigene Unternehmen, das Image, das eigene Wissen und die Erfahrung zu postulieren.

Ist Kernkompetenz somit irrelevant und nicht mehr zeitgemäß? SAP hat den Paradigmenwechsel vorgemacht und tanzt heute auf allen IT-Hochzeiten: In-memory-Computing-Datenbanken, Blockchain, Machine/Deep Learning, IoT, Cloud und Mobile Computing, Industrie 4.0 etc. Über die einstige Kernkompetenz in den Bereichen FI/CO und HR hört man kaum mehr etwas. Ist hier bereits alles erfunden und programmiert?

Aus Sicht der SAP-Bestandskunden zählen die Bereiche FI/CO und HR noch immer zu den unerreichten Kernkompetenzen der SAP – kaum ein anderes Softwareunternehmen kann hier dem ERP-Weltmarktführer das Wasser reichen.

Was nicht bedeuten soll, dass in diesen Anwendungsfällen schon alles erfunden wurde und sich SAP demnach auf den verdienten Lorbeeren ausruhen sollte: Im FI-Bereich gibt es mit Continuous Accounting sehr interessante Weiterentwicklungen, wie SAP-Partner BlackLine eindrucksvoll vorzeigt.

Im Bereich HR sind die Bestandskunden bei Weitem nicht mit der Richtung „Cloud Computing“ zufrieden. SuccessFactors als minimalistische HR/HCM-Lösung in der Cloud mag vielleicht für einige Anwender ausreichend sein, aber für die Mehrzahl ist das einfach gestrickte SuccessFactors keine Antwort auf komplexe HR/HCM-Prozesse.

Unter dem Druck des Anwendervereins DSAG hat SAP die Weiterentwicklung einer On-premise-HCM-Lösung versprochen – die Kernkompetenz dafür hat SAP in Walldorf.

Mit der Ankündigung, HCM jenseits von SuccessFactors und als On-pre­mise-Lösung weiterzuentwickeln, hat SAP eine wichtige und notwendige Entscheidung und Roadmap offengelegt. In diesem Fall ist SAP ihren eigenen Worten treu geblieben.

Auf dem SAP’schen Field Kick-off Meeting (FKOM) 2018 in Barcelona wurde uns gesagt:

„We must focus on our customers’ strategic priorities to create outcomes.“

Gleichzeitig zeigte SAP FKOM 2018 aber auch das Tanzen auf allen IT-Hochzeiten: „SAP CoPilot as your digital assistant“, das können Alexa und Siri besser; „Automation through AI & machine learning“, auch hierbei sind Amazon, Google, Nvidia und Microsoft schon viel weiter; „IoT is a trigger and enabler for transformation“, damit erzählt man den SAP-Bestandskunden Bosch und Siemens etwas ganz Neues.

Abseits jeder Kernkompetenz produziert SAP hier nur Schlagworte. Roadmaps für fünf bis zehn Jahre, die das Gesagte beweisen, fehlen. Die SAP-Bestandskunden sollten vorsichtig und wachsam sein, denn die finale Botschaft in Barcelona an uns war ohne jede Kernkompetenz: „S/4 Hana growth is strong but start to position and sell Leonardo now!“

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Die Arbeit an der SAP-Basis ist entscheidend für die erfolgreiche S/4-Conversion. 

Damit bekommt das sogenannte Competence Center bei den SAP-Bestandskunden strategische Bedeutung. Unhabhängig vom Betriebsmodell eines S/4 Hana sind Themen wie Automatisierung, Monitoring, Security, Application Lifecycle Management und Datenmanagement die Basis für den operativen S/4-Betrieb.

Zum zweiten Mal bereits veranstaltet das E3-Magazin in Salzburg einen Summit für die SAP-Community, um sich über alle Aspekte der S/4-Hana-Basisarbeit umfassend zu informieren.

Veranstaltungsort

Mehr Informationen folgen in Kürze.

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 21. Mai, und
Donnerstag, 22. Mai 2025

Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis Freitag, 24. Januar 2025
EUR 390 exkl. USt.

Reguläres Ticket

EUR 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Hotel Hilton Heidelberg
Kurfürstenanlage 1
D-69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 5. März, und
Donnerstag, 6. März 2025

Tickets

Reguläres Ticket
EUR 590 exkl. USt
Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis 20. Dezember 2024

EUR 390 exkl. USt
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2025, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.