Hana und Linux passen zusammen
Man muss kein Prophet sein: 2018 wird die SAP-Hana-Durchdringung weiter stark zulegen. Auch durch den Switch vieler Unternehmen von dem NetWeaver-basierten SAP ERP ECC („SAP-Klassik“) in Richtung S/4 Hana. Zahlreiche SAP-Bestandskunden werden sich damit (neben einem Datenbankwechsel) von ihren Betriebssystemplattformen Unix und vor allem von Windows verabschieden und in Richtung Linux umsteigen.
Jeder Wechsel impliziert eine gewisse Portion Skepsis, was in der Natur einer „Neulandsache“ liegt. Allen bisherigen Erfahrungen nach tendiert diese aus Sicht von Suse bei näherem Befassen der Materie sehr schnell gegen null.
Das hat auch damit zu tun, dass Linux im Allgemeinen und im SAP-Umfeld im Speziellen alles andere als neu ist. Linux ist beim Mission-critical-SAP-Einsatz längst etabliert. Große und größte SAP-Einsätze sind unter Linux seit Jahren realisiert und haben sich bewährt.
Bereits vor der Verfügbarkeit von Hana und S/4 Hana fand eine regelrechte Wechselwelle bei den SAP-Bestandskunden in Richtung Linux und der Nutzung von x86-Standardhardware statt.
Die Erfahrungen und das Know-how aus zigtausend SAP-NetWeaver-basierten Einsatzfällen mit Suse SLES for SAP Applications hat Suse als exklusiver Betriebssystemplattform-Partner in die Hana-Entwicklungen eingebracht.
Und auch nach der Hana-Verfügbarkeit im Frühjahr 2010 haben SAP und Suse gemeinsam weiterentwickelt oder regelmäßig neue Funktionen/Features zur Verfügung gestellt. Verwendbar sowohl in Verbindung mit Hana-on-Intel- als auch Hana-on-IBM-Power-Hardware.
SAP-Auszeichnung
So weist beispielsweise die aktuelle Version 12 von Suse Linux Enterprise Server (SLES) for SAP Applications für den Hana-Einsatz sogenannte System Replication Resource Agents auf. Sie erlauben ein automatisches Failover auf ein Backup-System inklusive Recovery ohne die Intervention eines Systemadministrators.
Dadurch werden Recovery-Zeiten von großen Hana-In-memory-Datasets von unter Umständen Stunden auf Minuten minimiert. Speziell dafür wurde Suse im vergangenen Jahr mit einem „Hana Innovation Award“ vom Walldorfer Softwarekonzern ausgezeichnet.
Andere Highlights von SLES 12 for SAP Applications: das Feature „Benchmark Tuning Option at Installation“ als weiteres Element einer SAP-Hana-Performance-Optimierung; erweiterte Funktionalitäten bei der Suse Linux Enterprise High Availability Extension (HAE), um eventuelle Downtimes drastisch zu minimieren; ein nutzbares „Hawk Graphical User Interface“ für die Konfiguration von High-Availability-Cluster-Umgebungen mit kombinierten physischen und virtuellen Servern; ein sogenanntes Cluster Sanity Check Framework (Clustertools2), um HA/DR-Konfigurationen zu verifizieren, und zwar vor einer Produktivsetzung; Live Patching und vieles andere mehr.
Über Linux hinaus
Über nunmehr Jahre hinweg hat sich Suse im SAP- Hana-Umfeld eingebracht und bei den verschiedensten Entwicklungen sehr engagiert mitgewirkt. Etwa bei der Konzeption und Umsetzung einer High-Availability- und Disaster-Recovery-Referenzarchitektur vor rund sechs Jahren. Oder bei der Entwicklung einer Referenzumgebung für die SAP Hana Enterprise Cloud (HEC) im Jahr 2015.
Und natürlich geht das gemeinsame Miteinander mit SAP weiter. Sei es beim Thema Security, Performance-Optimierung oder auch bei der Einbindung oder Verwendung von KI-Techniken in Suse SLES for SAP Applications im Zusammenspiel mit SAP Hana.
Es hat sich gezeigt, dass SAP Hana und Linux ausgezeichnet zusammenpassen, auch was die Nutzung von Hana/Linux im Cloud-Umfeld betrifft. Wobei sich das Miteinander von Suse und SAP über Linux hinaus längst auf weitere Open-Source-Projekte und -Solutions erstreckt. Stichwort OpenStack, Cloud Foundry, Kubernetes oder Ceph.