Hana Large Instances und Linux auf Azure
Bedenkenträger in der SAP-Community, die sich in der Art äußern: „Wir machen einen Bogen um den Cloud-Einsatz“, werden immer weniger. Oder andersherum: Bei praktisch allen Kunden, die auf Hana und Hana-basierte SAP-Lösungen setzen, steht das Cloud Computing, genauer gesagt das Hybrid Cloud Computing auf der Agenda obenan.
In einer neueren Forrester-Studie beispielsweise gaben 74 Prozent der befragten Unternehmen (SAP- und Non-SAP-Kunden) an, dass ihre Strategie auf „hybrid“ hinausläuft. Eben On-premises-Einsatz gepaart mit einer Public-Cloud- oder Multi-Cloud-Nutzung.
Speziell im SAP-Umfeld steht dabei momentan als Public-Cloud-Provider Microsoft Azure besonders hoch im Kurs, wie auch der Anwenderverein DSAG bei der Investitionsumfrage zu Jahresbeginn zutage förderte.
Amazon Web Services (AWS) spielt natürlich auch eine gewichtige Rolle. Und Google mit der Google Cloud Platform ist im Kommen. Dafür wird sicherlich der ehemalige SAP-Vorstand Robert Enslin sorgen, heute Google Cloud President; aber wohl auch Google Cloud CEO Thomas Kurian, bis Herbst vergangenen Jahres hochrangiger und langjähriger Oracle-Manager.
Immer mehr Hana-Einsätze
Wer heute SLES for SAP Applications via Amazon AWS, Google Cloud Platform (GCP) oder Microsoft Azure verwenden möchte, kann dies uneingeschränkt tun. Mit praktisch allen Public-Cloud-Partnern im SAP-Umfeld arbeitet Suse zusammen. Dabei werden die jeweiligen Angebote kontinuierlich erweitert.
Seit der diesjährigen Susecon-Veranstaltung werden beispielsweise im Rahmen der Suse-Microsoft-Partnerschaft auch Enterprise-Linux-Large- Images für Hana auf Azure unterstützt. Abermals haben damit Suse und Microsoft ihre jahrelange Partnerschaft intensiviert.
Der Bereitstellung von Suse Linux Enterprise Server for SAP Applications für Hana Large Instances on Microsoft Azure gingen diverse Entwicklungsarbeiten voraus. Sodass es für SAP-Bestandskunden jetzt möglich ist, Hana-Konfigurationen zusammen mit SLES for SAP Applications größer 0,5 TB via Microsoft Azure zu nutzen.
Vorgesehen ist, SAP-Workloads/Hana-Umgebungen via Azure bis zu 60 TB zu betreiben beziehungsweise zu unterstützen. Damit kommen Suse und Microsoft insbesondere einem steigenden Bedarf von SAP-Kunden entgegen, große Hana- oder Hana-basierte Anwendungen im Rahmen ihres Hybrid-Cloud-Einsatzes verwenden zu können. Beispielsweise bei dem Vorhaben, mehrere SAP-ECC-ERP-Systeme in ein S/4-System zu konsolidieren.
Hilfe bei der Public-Cloud-Nutzung
Darüber hinaus forcieren Suse und Microsoft im Rahmen eines Co-Engineerings die Optimierung des Suse-Kernels für den Microsoft-Azure-Einsatz. Übrigens war SLES for SAP Applications bei der Bekanntgabe der Verfügbarkeit im Rahmen der Veranstaltung Susecon Anfang April das erste und einzige „SAP-Linux“ für SAP Large Hana Instances on Microsoft Azure. Und ist es wohl noch immer.
Von Bedeutung ist auch im Zusammenhang mit dem SLES-for-SAP-Applications-Einsatz auf Microsoft Azure (wie auf AWS oder GCP) die Tatsache, dass Suse SAP-Bestandskunden beim Move vom Data Center in die Public Cloud oder beim Create eines Images und der Nutzung in einer Public Cloud mit diversen Tools unterstützt. Und somit sozusagen ein Stück weit Lebenshilfe bietet. So zum Beispiel mit OBS, dem Suse Open Build Service, und weiteren Open-Source-Tools wie etwa Kiwi.