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Gleich macht reich

Vor Kurzem war der 40. Jahrestag des IBM-PC. Nun ist Standardsoftware nicht ohne Standardhardware denkbar. Daher macht es Sinn, sich die gegenseitige Befeuerung beider Standardisierungen einmal anzuschauen.
Michael Kramer
27. Oktober 2021
Digital-Transformation
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Es gibt Gattungsbegriffe, die ursprünglich eine Ware oder Marke bezeichnen, um dann gesamt für die Produkte verschiedener Hersteller zu stehen. Wie Tempo-Taschentücher oder das äquivalente Kleenex in den USA. Das gilt auch noch – nach 40 Jahren – für den IBM-PC. Vor Jahrzehnten war auch der Begriff „IBM-kompatibel“ wichtig, wenn Drittanbieter PC auf den Markt gebracht haben.

Heute baut IBM keine PC mehr und wer als Laptop den legendären ThinkPad nutzen möchte, kauft bei Lenovo. Zuerst wurde 2004 die PC-Sparte an Lenovo verkauft und zehn Jahre später auch die x86-Server-Sparte. Dass SAP-Software heute auf einem PC lauffähig ist, war zu Beginn der PC-Ära weder geplant noch abzusehen oder beabsichtigt.

Erinnern wir uns

Zu der Zeit gab es den Apple II Plus mit immerhin zwei Diskettenlaufwerken, Texas Instruments, Rockwell oder DEC und andere für den professionellen Bereich. Für den Privatanwender gab es bereits Commodore, Atari, Radio Shack oder Sinclair. Nicht zu vergessen Anbieter wie Xerox, denen wir unter anderem die Maus als Eingabeinstrument verdanken. In einem Quiz würden wahrscheinlich 80 Prozent auf Apple als Erfinder tippen. Die Betriebssysteme und Hardware waren inklusive BIOS, der Bussysteme und anderer Komponenten unterschiedlich.

Damit war die Kundenbasis für Standardprogramme jeweils auf einzelne HW-Anbieter, zum Teil sogar auf Produktlinien limitiert. Das war im Großrechnerbereich auch so, allerdings war es normal, Programme individuell für einen Kunden zu erstellen. Dies zu ändern hat ja bekanntermaßen die Erfolgsgeschichte der SAP begründet. 

Zurück zum IBM-PC: Ursprünglich war das Projekt eines eigenen PC nicht auf Dauer angelegt. Die Margen waren gering und der damalige Zielmarkt entsprach (noch) nicht der eigenen Klientel. Aber die bestehenden Anbieter – vor allem Apple – mussten auf Abstand gehalten werden. So begann IBM mit dem Modell IBM-PC 5150. Es wurden Komponenten vom Markt verwendet, der Grafikchip war schwach und das PC-DOS (von Microsoft dazugekauft) recht einfach. Trotzdem passierte hier die Magie: Es war zum Beispiel die „Killerapplikation“ Lotus 1-2-3, welche als Tabellenkalkulation mehr leistete als die Konkurrenz auf dem Apple II. Das war in Büros wichtiger (aus damaliger Sicht) als schöne Grafik. Und: Diese Kunden wurden vom IBM-Vertrieb bereits betreut.

Auch die der Projektgeschwindigkeit geschuldete Benutzung von Massenkomponenten half bei der Marktdurchdringung. Viele Hersteller konnten die gleichen Komponenten kaufen und konfektionieren. Da das Betriebssystem PC-DOS von IBM auch als MS-DOS von Microsoft kommen konnte, war damit der neue Standard geboren und der uns bekannte Siegeszug des PC begann.

PC für R/3

Durch die immer leistungsfähigeren PC und Betriebssysteme wurden sie auch zur Alternative für R/3-Kunden. Davor waren für ERP-Kunden Großrechner wie IBM-z/OS oder IBM AS/400 beziehungsweise später IBM System i5, eServer und iSeries die Basis. Dazu die verschiedenen Unix-Derivate. Neu kam dann Windows NT dazu und die darauffolgenden MS-Betriebssysteme. Da sich anfangs die Treiber noch sehr unterschieden, setzte SAP hier eine Zertifizierung auf, die gewährleistete, dass die bestellten NT-Rechnerkonfigurationen mit SAP R/3 funktionierten. 

Ohne kostengünstige standardisierte Rechner wäre der Siegeszug von SAP R/3, mySAP ERP und dergleichen nicht möglich gewesen. Die Freiheit der Auswahl an Hardware ohne große Änderungen im ERP spart Ressourcen, die in die individuelle Ausgestaltung der Lösung gesteckt werden können oder die Gesamtlösung einfach günstiger machen.

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Michael Kramer

Michael Kramer, Digital Transformation Enthusiast und Aufsichtsratmitglied des E-3 Verlags B4Bmedia.net AG


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