Distributed, Software Defined oder Hyperconverged Computing

Hardware ist out – Themen wie Cloud Computing, Big Data, Business Analytics und Social Collaboration geben heute den Takt vor. Sie alle haben eines gemeinsam: Es geht um effizientere Prozesse – hinsichtlich der IT-Organisation und damit auch für Geschäftsziele generell. Die Hardware spielt dabei zunehmend eine untergeordnete Rolle, sie ist nur noch Mittel zum Zweck.
Maik Hähnel, Fritz & Macziol
2. Juli 2015
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2015
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Brauchte noch vor wenigen Jahren selbst ein Mittelständler riesige Hardware-Racks, so kommt er heute mit einem Bruchteil des Platzbedarfs aus – und das bei enorm steigenden Datenmengen.

Eine hochverfügbare und hochperformante Hardware ist zwar immer noch die Basis des Rechenzentrums – allerdings ist es die Software, die die Zukunft antreibt. Dies hat auch SAP als Softwareanbieter schon lange erkannt.

Denn die tatsächliche Effizienz und Steigerung der Wertschöpfung erhalten Unternehmen und Endanwender heute durch die Software. Sie wünschen sich elastische IT-Strukturen, die sich dem Bedarf anpassen.

Dafür braucht es flexible, intelligente Software auf allen Ebenen, ob für Server, Netzwerk oder Storage. Diese benötigt nicht mehr Hardware, als in zwei Höheneinheiten – auch als 2U bekannt – eines Racks passt.

Bei Bedarf lässt sich einfach eine weitere 2U-Box dazustellen. Die Software skaliert entsprechend mit – ist sie in dieser Art unflexibel, wird sie entweder nicht überleben oder angepasst.

Global Player vs. Start-ups

Interessanterweise sind es nicht die Global Player, die neuen Schwung in diesen Markt bringen, sondern kleine Start-ups wie Simplivity. Sie haben die Leistungsstärke von Software erkannt und nutzen das Potenzial.

Die großen Hersteller beobachten die findigen Jungunternehmen genau – und übernehmen sie kurzerhand, wenn sie sich sinnvoll verstärken können. Beispielsweise kaufte VMware für 1,26 Milliarden US-Dollar den Netzwerkspezialisten Nicira und integrierte dessen Lösungen in sein eigenes Produktportfolio.

Doch natürlich können auch einige international führende Unternehmen hier mitreden. SAP hat vor allem durch die Hana-Technologie eine neue Generation von Business Software eingeläutet, die das Thema Hardware in den Hintergrund rückt.

Die neuen, softwaregetriebenen In-memory-Technologien und Business- Analytics-Systeme arbeiten mit Echtdaten aus ERP-Systemen und anderen betriebskritischen Daten, ohne diese mit viel Hardware in altbekannte Business-Information-Warehouse- (BW)-Systeme zu transformieren.

Die tiefergehende und nahtlose Integration der SAP-Module ineinander reduziert lange Wartezeiten zwischen Anfrage und Ergebnis. Software arbeitet intelligenter und in Echtzeit genau mit den Informationsquellen, die für den Kunden relevant sind oder auch sein können.

SAP In-memory prägt die IT-Landschaft

Heute verteilt die Software die Hardware-Kapazitäten, nicht umgekehrt – im Fachjargon heißt das Distributed, Software Defined oder Hyperconverged Computing.

Ursprünglich kamen diese Verfahren bei Projekten zum Einsatz, die sehr viel Rechenleistung erforderten, etwa bei der Pharmaforschung. Inzwischen sind die Konzepte im Massenmarkt angekommen, brechen die früheren Silo-Strukturen für Bereiche wie Storage oder Server auf und verteilen die Rechner-Ressourcen intelligent nach Bedarf.

Die Leistungsstärke der Hardware wird dabei vorausgesetzt, sie ist selbstverständlich geworden, selbst bei anspruchsvollen Vorhaben wie Business Analytics.

Die Art und Weise, wie sich mit SAP Informationsquellen verarbeiten und analysieren lassen, verändert den Einsatz von Hardware enorm. Es sind keine riesigen Storage-Einheiten mehr notwendig.

Stattdessen ist die Geschwindigkeit entscheidend, das heißt, Storage-Einheiten müssen in der Lage sein, Daten für die In-memory-Technologie beim Start einmal schnellstmöglich einzulesen und aktuelle Transaktionen für Ausfälle abzusichern.

Das erledigen heute Flasheinheiten (siehe NetApp und EMC) bestens. Für den Rest braucht SAP nicht mehr als Commodity Server mit viel RAM (Hauptspeicher).

Heutige Server an sich sind leistungsstark, doch es sind In-memory Computing und entsprechende zugehörige Technologien, die Server in horizontal skalierbarer Form zum Einsatz bringen.

Sie sind die Treiber für effiziente Unternehmensabläufe und verbesserte Business-Entscheidungen – die großen, vertikal skalierbaren Server werden auf Dauer dafür nicht mehr benötigt. Der Weg, den SAP mit ihrer Cloud-Strategie einschlägt, ist ein Indiz dafür.

Sieg der Software

Es scheint klar: Die Bedeutung der Software nimmt in dem Maße zu, wie die der Hardware abnimmt. Hardware wird vom Prinzip her simpler, sie wird austauschbar, solange die Leistung gesichert ist.

Die Software dagegen wird umfangreicher, agiler und nimmt zunehmend eine Schlüsselrolle ein. Der Vorteil: Heterogene IT-Landschaften können durch den Einsatz intelligenter Software effizienter und einheitlicher genutzt werden.

Dies spart Ressourcen und Zeit, denn unnötige Ressourcenverschwendung durch Redundanzen und überflüssige Zukäufe werden vermieden. Auch wenn bei Letzterem das volle Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist.

Hier gilt es, die eigene IT-Infrastruktur heute schon kritisch zu hinterfragen, um Chancen zu nutzen und die Weichen für eine softwaregeprägte Zukunft zu stellen. Gerade SAP ist hier für viele Überraschungen gut.

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Maik Hähnel, Fritz & Macziol

Maik Hähnel ist Executive Enterprise Architect bei Fritz & Macziol.


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