Information und Bildungsarbeit von und für die SAP-Community

Digitaler (D)Ruck

Für diejenigen, die nach vorn schauen, bedeutet die bleibende Veränderung durch Covid-19 einen Ruck. Diejenigen, die dagegen die Digitalisierung weiter nur zögerlich umsetzen, werden noch größeren Druck verspüren.
Ralph Weiss, Blackline
13. August 2020
CFO-Kolumne
avatar

Um zu verstehen, wie die aktuelle Krise als Chance zu nutzen ist, hilft uns das Beispiel des Enron-­Skandals in den Vereinigten Staaten. Anfang des Jahrtausends hat der Bilanzierungsbetrug für Furore gesorgt und dazu geführt, dass in den USA die Gesetzgebung zur Unternehmensberichterstattung mit neuen Richtlinien überarbeitet wurde.

Der seither bestehende Sarbanes-Oxley-Act (SOX) ist sehr streng und die Grundlage dafür, dass diejenigen, die für Finanzergebnisse verantwortlich sind, ganz schnell mit einem Fuß im Gefängnis stehen, wenn die Zahlen nicht stimmen.

Allein diese Tatsache hat nach der Jahrtausendwende dazu geführt, dass sich Unternehmen in den USA die bestehenden digitalen Möglichkeiten für die Bilanzierung zunutze gemacht haben, um sich abzusichern.

Sicherlich lässt sich der Enron-Skandal nicht eins zu eins mit der Coronapandemie vergleichen, denn Covid-19 ist kein Anlass für Bilanzbetrug mit nachfolgenden Gerichtsprozessen und drakonischen Strafen. Eines aber haben beide Situationen gemeinsam: Sie bringen die Schwachstellen von Organisationsstrukturen zutage.

War es damals die äußerst „kreative Buchhaltung“ der Enron-Manager, fördert die coronabedingte Situation gravierende Mängel bei der Abwicklung der manuellen Accounting-Prozesse zutage. Das plötzlich verbreitete Home­office, Kurzarbeit und der gleichzeitige Bedarf an validen Zahlen in einer Situation, in der Unternehmen schnell und flexibel handeln müssen, um die Krise möglichst unbeschadet zu überstehen, stehen sich diametral gegenüber.

Abstimmungen gestalten sich kompliziert, die Verfügbarkeit der Prozessbeteiligten ist schwieriger, der Aufwand größer und das Fehlerrisiko höher. Ergo: Wer auch in Krisenzeiten für einen validen Finanzabschluss sorgen möchte, sollte deshalb besser heute als morgen versuchen, den Abschlussprozess zu digitalisieren und automatisieren.

Die momentane Situation wird von den meisten Unternehmen als Druck empfunden. Aber man kann es auch positiv sehen und die Krise zum Anlass für sinnvolle Veränderung nehmen – ähnlich wie es die USA als Folge des Enron-Skandals zwangsweise gemacht haben.

Wer die Perspektive ändert, wird schnell feststellen, dass die Digitalisierung mehr Chancen als Risiken bietet. Warum? Weil sich durch die Automatisierung und die Möglichkeiten der Cloud viele Probleme ganz von allein lösen. So haben Buchhaltungskräfte die Möglichkeit, ihren Teil des Abschlussprozesses aus dem Homeoffice heraus zu erledigen.

Außerdem erübrigen sich individuelle und fehleranfällige Abstimmungsprozesse, weil die Daten innerhalb des Bilanzierungssystems weitergereicht werden. Das Beste daran: Man hat jederzeit Zugriff auf valide Zahlen – Accounting in Echtzeit.

Und besonders wichtig gerade jetzt: In Krisenzeiten gehören valide Zahlen und Informationen zum Cashflow zum A und O der Unternehmensführung. Nur wenn die Verantwortlichen jederzeit auf topaktuelle Kennzahlen zurückgreifen können, sind sie in der Lage, die richtigen Entscheidungen zu fällen und das Unternehmen durch den Sturm zu manövrieren.

Krise als Chance

Die Pandemie wirkt wie ein Brennglas: Sie verstärkt die Effekte – positive wie negative. Umso einfacher lässt sich jetzt erkennen, welche Änderungen ganz besonders dringend und welche zwar notwendig, aber nicht überlebenswichtig sind. Unternehmen, die auch in Zukunft eine tragende Rolle in ihrem Marktumfeld spielen wollen, sollten die ­Chance nutzen und sich einen Ruck geben, überfällige Modernisierungen und Umstrukturierungen umzusetzen.

Auch wenn ein zusätzlicher Wandel in schwierigen Zeiten für viele Verantwortliche wie eine schwer überwindbare Hürde erscheint, ist eines gewiss: Wer jetzt nicht aktiv wird, hat vielleicht schneller das Nachsehen, als ihm lieb ist. Die Notwendigkeit der Priorisierung und vor allem der Digitalisierung steht außer Frage.

https://e3mag.com/partners/blackline/
avatar
Ralph Weiss, Blackline

Ralph Weiss ist GEO VP Central Europe bei BlackLine.


Schreibe einen Kommentar

Die Arbeit an der SAP-Basis ist entscheidend für die erfolgreiche S/4-Conversion. 

Damit bekommt das sogenannte Competence Center bei den SAP-Bestandskunden strategische Bedeutung. Unhabhängig vom Betriebsmodell eines S/4 Hana sind Themen wie Automatisierung, Monitoring, Security, Application Lifecycle Management und Datenmanagement die Basis für den operativen S/4-Betrieb.

Zum zweiten Mal bereits veranstaltet das E3-Magazin in Salzburg einen Summit für die SAP-Community, um sich über alle Aspekte der S/4-Hana-Basisarbeit umfassend zu informieren.

Veranstaltungsort

Mehr Informationen folgen in Kürze.

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 21. Mai, und
Donnerstag, 22. Mai 2025

Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis Freitag, 24. Januar 2025
EUR 390 exkl. USt.

Reguläres Ticket

EUR 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Hotel Hilton Heidelberg
Kurfürstenanlage 1
D-69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 5. März, und
Donnerstag, 6. März 2025

Tickets

Reguläres Ticket
EUR 590 exkl. USt
Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis 24. Dezember 2024

EUR 390 exkl. USt
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2025, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.