Die zwei Seiten einer Medaille – Mobile und Cloud Computing


Rick Costanzo, Executive Vice President und General Manager des Bereichs Telecommunication Solutions and Mobility Solutions bei SAP, brachte es Anfang des Jahres auf den Punkt:
„Für unsere Kunden und Partner sind zwei Dinge entscheidend: Sie möchten ihre mobilen Geschäftsprozesse vereinfachen und mehrkanalfähige, kontextbezogene, mobile Anwendungen in der Cloud möglichst einfach erstellen.
Die neuen Services unterstützen unsere Kunden nicht nur bei der Neugestaltung ihres mobilen Geschäfts. Sie helfen ihnen auch dabei, den raschen technologischen Wandel und neu aufkommende Markttrends wie Augmented Reality, vernetzte Wirtschaft und das Internet der Dinge leichter bewältigen zu können.“
Arbeit und Freizeit gehen immer stärker ineinander über. So erledigt jeder zweite berufstätige Smartphone-Besitzer (48 Prozent) mit seinem Smartphone während privater Treffen mit Familie oder Freunden berufliche Dinge.
28 Prozent arbeiten dabei ab und zu dienstliche Aufgaben ab. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
„Die Digitalisierung führt dazu, dass das Berufsleben flexibler wird. Während man früher wenig produktiv auf eine wichtige Nachricht im Büro warten musste, nimmt man heute mit dem Smartphone sein Büro einfach mit“
sagt Bitkom-Geschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.
Sind Mobile und Cloud Computing noch ein Insidertipp? Die IT- und Telekommunikationsunternehmen selbst bleiben Vorreiter bei der Cloud-Nutzung.
Sieben von zehn ITK-Unternehmen (71 Prozent) setzen derzeit Cloud-Lösungen ein, im Vorjahr lag der Anteil noch bei 64 Prozent. Damit liegt die ITK deutlich über der durchschnittlichen Nutzungsrate in der deutschen Wirtschaft in Höhe von 44 Prozent.
Um mehr als zehn Prozentpunkte zugelegt hat die Cloud-Nutzung im Automobilbau auf aktuell 66 Prozent und im Logistiksektor auf 65 Prozent. Das ist ein Ergebnis des Cloud-Monitor 2015, den Bitkom Research im Auftrag von KPMG erstellt hat.
„Die IT-Branche entwickelt neue Technologien wie Cloud-Lösungen nicht nur, sondern setzt sie auch selbst ein“
sagte Anfang dieses Jahres Bitkom-Vizepräsident Achim Berg.
Auf dem vierten und fünften Platz folgen im Branchenvergleich Banken (65 Prozent) und Versicherungen (64 Prozent), im Vorjahr lagen die Finanzdienstleister erst bei 56 Prozent.
Einen Sprung nach vorne macht die Chemie- und Pharmaindustrie, in der inzwischen 62 Prozent der Unternehmen Cloud-Technologien einsetzen. Im Handel sowie im Maschinen- und Anlagenbau steigt die Cloud-Nutzung nur sehr langsam auf jetzt 45 Prozent.
In den sonstigen Branchen beträgt der Anteil der Cloud-Nutzer 39 Prozent nach 35 Prozent im Vorjahr. Der Bitkom-Umfrage zufolge gehört Cloud Computing in großen Unternehmen ab 500 Mitarbeitern zum Standard.
Hier setzen bereits 70 Prozent Cloud-Lösungen ein. Im Mittelstand ist es jedes zweite (52 Prozent) Unternehmen und bei Betrieben mit 20 bis 99 Mitarbeitern liegt der Anteil bei 41 Prozent.
„Cloud Computing funktioniert“
resümiert Peter Heidkamp, Partner Consulting bei KPMG.
Auch wenn es bisweilen Integrations- oder Sicherheitsprobleme gibt, im Großen und Ganzen kann man nach vier Jahren Cloud-Monitor konstatieren: Cloud Computing hält, was es verspricht.
„Die Sorge um Compliance-Verstöße ist ein wichtiges Hemmnis im Cloud-Markt“
so Peter Heidkamp.
„Fast 60 Prozent der befragten Unternehmen haben die Sorge, dass Cloud Computing die Einhaltung von Compliance-Anforderungen gefährdet. Allerdings ist diese Sorge de facto eher unbegründet:
Nur acht Prozent der Unternehmen haben tatsächlich Compliance-Vorfälle zu beklagen, die mit ihren Cloud-Lösungen zu tun haben.“
Mobile und Cloud Computing bringen für die SAP-Bestandskunden ganz unterschiedliche Herausforderungen, die am Ende des Tages jedoch gelöst und synchronisiert sein müssen, weil sonst der Mehrwert durch flexibel, schnell und transparent nicht vorhanden ist.
Die große Herausforderung ist, dafür zu sorgen, dass diese neue Flexibilität weder zulasten der Beschäftigten noch zulasten der Unternehmen geht, sondern dass beide Seiten gleichermaßen davon profitieren.
Die jüngste Version des SAP Mobile Platform Software Development Kit (SDK) umfasst eine Programmierschnittstelle, mit der sich die Entwicklung von Online- und Offline-Anwendungen harmonisieren und vereinfachen lässt.
Unterstützt werden auch neue mobile Betriebssysteme wie iOS von Apple. SAP Web IDE bietet eine internetbasierte Entwicklungsumgebung auf Grundlage der Plattform Hana Cloud. Sie ermöglicht Entwicklern, Apps im SAP Fiori-Design zu erstellen und zu erweitern.