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Die Zukunft der Rechenzentrumsbranche

Die Rechenzentrumsbranche wird aufgrund der allgemeinen Trends einen Anstieg des Marktwerts und eine gleichzeitige Überprüfung der Rationalität des Weiterbetriebs älterer Rechenzentren ohne Zertifizierung erleben.
Peter M. Färbinger, E3 Magazin
15. September 2023
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Rechenzentren soll eine Pflicht zur Nutzung von Abwärme auferlegt werden. Solange es jedoch an Abnehmern und an den notwendigen Wärmenetzen mangelt, sind die Vorgaben daher kaum erfüllbar. Zwingend müssen zudem die Netzknoten der Telekommunikationsnetze von Vorgaben ausgenommen werden. Größere Netzknoten könnten ansonsten überwiegend nur noch in Regionen mit Wärmenetzen errichtet werden. Auch sollen alle deutschen Rechenzentren ab 2024 zu 50 Prozent und ab 2027 zu 100 Prozent mit Ökostrom betrieben werden. Rechenzentren hängen aber vom deutschen Strommix ab und dieser Strommix wird von der Politik gesetzt.

Das deutsche Bundeskabinett verabschiedet einen Entwurf für ein Energieeffizienzgesetz. Dazu erklärte der ehemalige Bitkom-Präsident Achim Berg: „Der Entwurf für das Energieeffizienzgesetz hat einen grundlegenden Konstruktionsfehler: Es stellt Hürden auf, die Rechenzentren einfach nicht meistern können. Einige der Vorgaben sind schlicht unrealistisch und haben nur einen Effekt: Rechenzentren wandern ins benachbarte Ausland ab, und damit ist weder der deutschen Wirtschaft noch dem Weltklima geholfen. In seiner aktuellen Form würde das Energieeffizienzgesetz den Rechenzentrumsstandort Deutschland gefährden und die Digitalisierung ausbremsen.“

Die Digitalisierung, das Wachstum von Big Data, die Ausweitung von dezentralen Arbeitsmodellen und die weitere Adaption des Internets der Dinge führen zu einem erhöhten Bedarf an neuen Rechenzentren. Der Gesamtwert dieses Marktes wird laut Statista im Jahr 2023 etwa 342 Milliarden US-Dollar erreichen, was einem Anstieg von mehr als 6 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht. Aufgrund des Anstiegs der Energiepreise sowie der Bau- und Ausrüstungskosten werden die Unternehmen nach Alternativen zu den traditionellen Modellen für die IT-Infrastruktur suchen, was das Interesse an Colocation steigern wird. Ein Bericht des Marktforschers Arizton zeigt, dass 2023 ein Rekordjahr in Bezug auf den Colocation-Sektor sein wird. „Der wichtigste Faktor, der zum Wachstum des Colocation-Marktes beiträgt, ist die Notwendigkeit, die Kontrolle über die Betriebskosten zu verbessern und gleichzeitig den Zugang zu professionellen und sicheren IT-Diensten zu gewährleisten“, sagte Wojciech Stramski, CEO beim Rechenzentrumsanbieter Beyond aus Polen.

Rechenzentren sind die Schaltzentralen einer Digitalisierung. Je energieeffizienter und nachhaltiger sie betrieben werden, desto besser ist nicht nur ihr eigener ökologischer Fußabdruck, sondern zugleich der Fußabdruck von digitalen Lösungen und Anwendungen insgesamt.

Die digitale Transformation führt zu einem steigenden Bedarf an zusätzlicher Rechenleistung, Festplattenspeicher und Geräten und damit auch an Energie. Wie Berechnungen von Schneider Electric zeigen, werden Rechenzentren aufgrund der weltweiten Digitalisierung bis 2025 etwa 54 Prozent mehr Energie verbrauchen als 2022. Daten aus der Studie „Data Centers and Data Transmission Networks“ beziffern die weltweiten CO2-Emissionen von Rechenzentren derzeit auf etwa 0,9 bis 1,3 Prozent. Es wird erwartet, dass die Rechenzentrumsbranche dekarbonisiert wird und sich in Richtung Klimaneutralität bewegt.

Colocation kann die Betriebskosten verbessern und den Zugang
zu professionellen
IT-Diensten gewährleisten.

Wojciech Stramski,
CEO, Beyond

bitkom.org

beyond.pl

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Peter M. Färbinger, E3 Magazin

Peter M. Färbinger, Herausgeber und Chefredakteur E3-Magazin DE, US und ES (e3mag.com), B4Bmedia.net AG, Freilassing (DE), E-Mail: pmf@b4bmedia.net und Tel. +49(0)8654/77130-21


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