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Demografischer Wandel

Themen wie Globalisierung, digitale Transformation sowie der demografische Wandel prägen aktuell unsere Arbeitswelt. Während etablierte Hierarchien wegbrechen, lösen neue Organisationsmodelle die alten Strukturen zunehmend ab.
Martin Tillert, Globalization Partners
14. Dezember 2022
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Die Chancen der Digitalisierung bei der Personalbeschaffung nutzen

Digitale Programme und automatisierte Prozesse gestalten nicht nur den Arbeitsalltag effizienter, sie erleichtern Mitarbeitern auch die Kommunikation mit Kunden und Kollegen. Durch innovative Techniken werden Arbeitnehmer nicht nur flexibler, sie vergrößern auch ihre Möglichkeiten, unabhängiger und globaler zu arbeiten. Das Homeoffice hat sich als Teil unserer Arbeitswelt fest etabliert. Laut einer Studie des Instituts der Wirtschaft in Köln, die die Situation in Deutschland, Europa und den USA vor und während der Pandemie untersuchte, ist der Anteil der Beschäftigten, die von zu Hause aus oder mobil arbeiten, rasant gestiegen. Waren es 2019 noch 12,9 Prozent, so arbeiteten im April 2021 45 Prozent von zu Hause aus. Rund die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland, die während der Pandemie im Homeoffice gearbeitet haben, möchte das auch weiterhin tun. Heimarbeit, so scheint es, ist in unserem Alltag endgültig angekommen. Die Digitalisierung hat damit geschafft, was lange Zeit als unmöglich galt: Dank leistungsstarker Technologien arbeiten Mitarbeiter-Teams in ihren Heimarbeitsplätzen über Standorte, Städte, Länder oder gar Kontinente hinweg fast so eng zusammen, als säßen sie gemeinsam in einem Büro.

Fachkräftemangel und Mobilität

Immer mehr Unternehmen nutzen die neue Möglichkeit der digitalen Zusammenarbeit auch, um verstärkt Fachkräfte aus dem Ausland zu rekrutieren. Allein Deutschland fehlen laut MINT-Report des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik aktuell 276.900 Fachkräfte. Um seine Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, ist der deutsche Arbeitsmarkt daher dringend auf ausländische Fachkräfte angewiesen.

Gleichzeitig sind jedoch immer weniger Beschäftigte bereit, für einen Job ins Ausland umzuziehen. Laut einer Untersuchung der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) und von The Network, einem von der Jobplattform Stepstone mitbegründeten Zusammenschluss von Jobbörsen in 130 Ländern, waren 2014 noch 64 Prozent der Befragten zu einer Tätigkeit im Ausland bereit. 2018 sank die Zahl auf 57 Prozent und 2020 auf 50 Prozent. Anders ausgedrückt: Wären vor neun Jahren noch zwei von drei Arbeitnehmern für den passenden Job ins Ausland gezogen, ist mittlerweile nur noch jeder zweite dazu bereit. 

Ein Umzug ist jedoch in vielen Fällen auch gar nicht mehr nötig. Dank zunehmender digitaler Mobilität können Beschäftigte heutzutage ohne Probleme auch virtuell von ihrem jeweiligen Heimatland aus für ein ausländisches Unternehmen tätig werden. Ob sich das Homeoffice dabei in Berlin, Brüssel oder Bangkok befindet, verliert in vielen Tätigkeitsbereichen zunehmend an Bedeutung.

Talent Pools als Chance

Um dem Fachkräftemangel auf dem lokalen Arbeitsmarkt entgegenzuwirken, suchen Personaler und Personalberater immer häufiger über internationale Talent Pools nach passenden Kandidaten, die regional nicht verfügbar sind. Über einen gut strukturierten Talent Pool erhalten Unternehmen Zugriff auf eine Vielzahl von Bewerberprofilen. Statt der klassischen reaktiven Bewerbung können sie hier Talente proaktiv rekrutieren. Das spart nicht nur Zeit, sondern reduziert auch die Cost-per-Hire. 

Recruiting-Plattformen

Mittels globaler automatisierter Recruiting-Plattformen ist es möglich, die Personalbeschaffung umfassend zu digitalisieren und Unternehmen bei der Suche nach qualifizierten Kandidaten wirkungsvoll zu unterstützen. Auf Basis leistungsstarker Automatisierungs-Technologien vereinfachen diese innovativen Recruiting-Kanäle traditionell manuelle Personalprozesse, angefangen vom Bewerbermanagementsystem über Online-Assessment-Center bis hin zu Mitarbeiterbeurteilungen. Mühsame Verwaltungsarbeiten, die Personalverantwortliche bislang selbst von Hand ausführen mussten, lassen sich so in einem Bruchteil der Zeit erledigen. Dazu gehören beispielsweise Aufgaben wie Vorstellungsgespräche in mehreren Ländern organisieren, Angebotsschreiben verschicken oder den Starttermin neuer Mitarbeiter bestätigen.

Fast jeder Schritt lässt sich mit diesen Ende-zu-Ende-Plattformen unter Einhaltung länderspezifischer Gesetze automatisieren, angefangen vom Onboarding über die Gehaltsabrechnung bis hin zur Änderung des Mitarbeiterstatus. Die Zeit von Papierbergen und Verwaltungschaos könnte damit ein für alle Mal beendet sein. Auch bei der Suche nach hoch spezialisierten Fachkräften können globale automatisierte Recruiting-Plattformen Unternehmen effizient unterstützen. So gleicht die Software beispielsweise Lebensläufe mit einer Reihe von zentralen Schlüsselwörtern ab, um sicherzustellen, dass die Bewerberprofile wesentliche Qualifikationen auch erfüllen.

Die digitale Transformation im Personalwesen wird sich nicht über Nacht umsetzen lassen. Sie ist ein längerer und mit Sicherheit kein einfacher Prozess, der sich aber früher oder später in allen Unternehmen durchsetzen wird. Sie wird die bewährte Arbeitswelt vieler Unternehmen auf den Kopf stellen, Geschäftsmodelle infrage stellen, die Grenzen von Zielmärkten verschieben und neue Schnittstellen zum Kunden schaffen. Digitalisierung bedeutet Wandel und damit auch die Änderungen von Aufgaben und Herangehensweisen. Gleichzeitig lässt sie neue Arbeitsweisen und Aufgaben entstehen und schafft damit Chancen, die ohne die Unterstützung digitaler Technologien nicht möglich wären.

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Martin Tillert, Globalization Partners

Martin Tillert ist Partner Director DACH bei Globalization Partners


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