Data Preparation zwischen Hype und Realität
Bereits 68 Prozent der BI-Experten geben an, dass ihr Unternehmen Preparation bereits einsetzt, und jeder Zehnte plant den Einsatz beziehungsweise experimentiert damit. Für die Studie „Data Preparation im Fachbereich – aus Rohdaten den Treibstoff für Ihr Unternehmen gewinnen“ hat Barc 360 Business-Intelligence-(BI)-Experten aus der DACH-Region befragt.
Dem gefühlten „Hype“ um Data Preparation liegen ganz reale Anforderungen zugrunde. So zeigt die Studie, dass Data Preparation hauptsächlich die Performance, Flexibilität und Agilität der Fachabteilungen erhöhen soll (52 Prozent).
Ähnlich starke Treiber für die Einführung sind die Ziele, mit aktuellen Herausforderungen des Datenmanagements richtig umgehen zu können (49 Prozent) und eine höhere Wettbewerbsfähigkeit durch Analytics zu erreichen (47 Prozent).
Fachbereiche als Treiber
Diese Top-Treiber spiegeln den Wunsch wider, veränderte Rahmenbedingungen, zum Beispiel im Kaufverhalten der Kunden, schneller zu erkennen und entsprechend schnell darauf reagieren zu können.
Interne Haupttreiber des Themas Data Preparation sind zumeist die Fachbereiche (55 Prozent), die IT-Abteilungen (44 Prozent) oder die BI-Organisationen (40 Prozent).
Obwohl die Nutzungsrate bereits hoch ausfällt, Unternehmen nachweislich konkrete Vorteile aus dem Einsatz ziehen und die Erwartungen großteils sogar übertroffen werden, lässt sich Gleiches nicht für die Zufriedenheit mit der Umsetzung sagen.
Hier sehen die Befragten wohl vor allem noch allgemeine Verbesserungspotenziale im Datenmanagement. Der Wunsch nach Nachvollziehbarkeit und Dokumentation von Transformationen sticht mit 50 Prozent der Nennungen („nicht zufrieden“) zu 19 Prozent („zufrieden“) deutlich hervor.
70 Prozent der Befragten sehen die Aufgaben der Datenaufbereitung für die explorative Analytik in den Fachbereichen und 70 Prozent als Aufgabe der IT oder BI-Organisationen.
Eine klare Zuständigkeit für Data Preparation kann damit nicht diagnostiziert werden, sondern ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich geregelt. Abhängig ist dies von den Treibern und Zielen, den Anwendungsfällen, den verfügbaren Kompetenzen sowie Ressourcen.
Derzeit vorwiegend einfache Anwendungsfälle
Im Fokus von Data Preparation stehen nicht komplexe Prozesse zur Vorbereitung für explorative Analytik oder Big Data, sondern vielmehr die Unterstützung für einfache Anwendungsfälle wie die Anreicherung und weitere Veredelung von Daten für Analysen.
Laut Studie setzen die Firmen dabei am häufigsten Funktionen zur Unterstützung von Datentransformationen, zur Sicherstellung der Datenqualität oder des Datenzugriffs ein. In diesem Gebiet wird bereits ein hoher Nutzen erzielt.
Die Datenaufbereitung für Data Discovery oder Advanced Analytics ist hingegen eher eine Anforderung weniger Spezialisten. Es bleibt also die Frage offen, inwieweit der Begriff Data Preparation heute bereits als Disziplin zur Datenaufbereitung für explorative Analytik im Markt wahrgenommen wird.
„Die Demokratisierung der Analytik ist im vollen Gange. Durch die zunehmende Bedeutung von Daten für Geschäftsprozesse müssen möglichst viele Anwender in einem Unternehmen in der Lage sein, Erkenntnisse aus Daten gewinnen zu können.
Doch wir sehen fehlenden Fokus auf die Datenaufbereitung seitens des Managements und eine unzureichende strategische Verankerung von Initiativen zur systematischen Nutzung von Daten“
erläutert Timm Grosser, Senior Analyst bei Barc und Mitautor der Studie.
„Um die Zielerreichung zu erhöhen, müssen nicht nur Fachanwender und IT gut zusammenarbeiten. Das Management muss die entsprechenden Mittel für die Ausbildung oder passende Werkzeuge bereitstellen und darüber hinaus selbst stärker als Treiber für Verbesserungen im Bereich Analytics auftreten.
Das Patentrezept für die organisatorische Verankerung von Data Preparation ist allerdings noch nicht gefunden.“