Das aktuelle Rating der Aktienanalysten zur SAP-Aktie


SAP-Chef Bill McDermott hat auf der Hauptversammlung vergangenes Jahr den Aktionären einen SAP- Marktwert von etwa 300 Milliarden Euro in drei bis fünf Jahren versprochen. Das wäre nach aktuellem Stand etwa eine Verdreifachung und selbst mit einem Aktienkurs von 122 Euro ist dieses Ziel noch nicht erreicht.
In einem Interview des Manager Magazins aus dem Januar dieses Jahres erklärt Bill McDermott, dass seine prognostizierte Aktienperformance simple Mathematik wäre. Was ein wenig an den SAP-Ausspruch erinnert „run simple“.
Er will jedenfalls den Cloud-Umsatz verdreifachen, den Gesamt- umsatz sowie den Gewinn verdoppeln. Für 2032 strebt McDermott einen SAP-Umsatz von 100 Milliarden Euro an, hat er 2012 gesagt.
Aktuell schaut es jedoch nicht nach dieser „simplen“ Erfolgsgeschichte aus: Mit Entlassungen und Freisetzungen versucht McDermott seinen Deckungsbeitrag im Zehntelprozentbereich zu verbessern. Etwa 4500 Mitarbeiter sollen weltweit gekündigt werden. Finanzexperten gehen davon aus, dass sich dadurch die Marge maximal um
0,1 Prozentpunkte verbessert.
Mit den nun stattfindenden Entlassungen verliert SAP viele wertvolle Mitarbeiter mit einzigartigem Hana- und Abap-Wissen. In Kalifornien wurde eine ganze Hana-Entwicklungsabteilung mit 250 Experten gekündigt. Ein guter Überblick über die Qualität und Quantität der aktuellen Kündigungswelle findet sich auf thelayoff.com/sap-ag.

SAP kündigt ihre Experten zur Unzeit, denn viele technische Plattformprobleme sind noch nicht gelöst. Die Datenbank Hana ist ein faszinierendes IT-Juwel, aber noch lange nicht robust und stabil genug für einen operativen ERP-Betrieb. SuccessFactors, die vor vielen Jahren zugekaufte Cloud-HR-Lösung, ist noch immer nicht nahtlos in das SAP-Kernsystem integriert.
Die technische Seite der SAP-Welt wird nur von ganz wenigen Experten in ihrer Gesamtheit verstanden. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass viele Finanzanalysten trotz der zahlreichen internen Probleme bei SAP den Aktienkurs bei deutlich über 100 Euro sehen. Die Tabelle auf dieser Seite zeigt die Einschätzungen der einzelnen Finanzhäuser. Die Spannweite reicht von 98 Euro (Oddo BHF und UBS) bis 122 Euro (Berenberg). Interessant sind die Begründungen mancher Analysten. Sie sehen eine Stärke des SAP-Systems im Kerngeschäft mit Softwarelizenzen. In der Tat, kann hier SAP doch durch Adaptierung des eigenen Lizenzmodells schnell und stark an der Umsatzschraube drehen, siehe „indirekte“ Nutzung: Durch einfache Änderungen des Modells können für die Bestandskunden „über Nacht“ neue Lizenzzahlungen fällig werden.
Die Zahlen aus dem Geschäftsbericht und der aktuelle Aktienkurs erscheinen zufriedenstellend bis erfolgreich. „Angesichts unseres starken Wachstums im Jahr 2018 sollten unsere Aktionäre an diesem Erfolg teilhaben. Deshalb schlagen wir eine Dividendenerhöhung um 7 Prozent vor“, sagte Luka Mucic, Finanzvorstand der SAP. „Wir freuen uns, dass unsere Aktionäre unseren auf nachhaltiges und profitables Wachstum ausgerichteten Kurs und unser Ziel unterstützen, die Abläufe der weltweiten Wirtschaft und das Leben von Menschen zu verbessern.“ Der Aufsichtsrat der SAP hat in Abstimmung mit dem Vorstand beschlossen, den Aktionären eine Dividende von 1,50 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2018 vorzuschlagen. Die vorgeschlagene Dividende entspricht einer Erhöhung um 0,10 Euro im Vergleich zur Vorjahresdividende von 1,40 Euro. Was nur wenige wissen: Die internen SAP-Vergleichszahlen zu den Mitbewerbern ergeben ein eher trauriges bis besorgniserregendes Bild.
Was sagen die Aktienanalysten der Banken und Research-Häuser zur Aktie?
Die aktuellen Ratings und Kursziele der Aktienanalysten zur SAP-Aktie:
1 Kommentar
Finanzvisier
Klasse Beitrag! 🙂
SAP ist ein extrem profitables, deutsches Vorzeigeunternehmen!
In jedem Depot, mit deutschem Anteil, sollte diese Qualitätsaktie vertreten sein, denn ihr gehört die Gegenwart und auch die Zukunft, was noch viel wichtiger ist! 🙂
Liebe Grüße
Maurice