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Core Data Services

Versicherer, die auf eine In-Memory-Architektur setzen, beschleunigen ihre Prozesse bei Provisionsberechnungen mit SAP FS-ICM unter Hana.
Thomas Weber, Ikor
21. Oktober 2021
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Klassische ERP-Architekturen stoßen in der Versicherungswirtschaft schnell an ihre Grenzen. Um 20.000 Abschlüsse und Bestände über mehrere Systeme hinweg zu erfassen und zu verarbeiten, benötigten klassisch aufgebaute ERP-Architekturen schnell bis zu 24 Stunden, weil viele Einflussfaktoren zu hoher Komplexität führen. Das ist in der Folge jedoch nicht nur zu langsam, sondern torpediert auch weitere Anfragen.

Um Rechenprozesse mit dem SAP-Provisionsmodul FS-ICM (Financial Services, Incentive and Commission Management for Insurance) zu beschleunigen, setzen immer mehr Versicherer auf schnell arbeitende, flexible In-Memory-Architekturen, bei diesen finden Berechnungen und Datentransformationen nicht länger auf der Anwendungs­ebene statt: Mit dem Code-Pushdown, also Operationen direkt in Hana, gelingt es, schlanke, bereits vollständig aufbereitete Datenströme an die Anwendungsschicht zu übermitteln. Dreh- und Angelpunkt bilden bei dieser Konstruktion die Core Data Services (CDS).

CDS erlauben es, Daten in Hana in Echtzeit zu verarbeiten. Architekturseitig ersetzt die In-Memory-Lösung die Datenhaltungsschicht mit einer direkten Anbindung an die Integrationskomponente NetWeaver. Da weniger Transformationsschritte notwendig sind, beschleunigt sich die operative Geschwindigkeit. Bei Neuentwicklungen sind weniger ­Implementierungsschritte erforderlich. Zudem stellen klassische ERP-Architekturen Provisionssachbearbeitern Geschäftsdaten mit FS-ICM in der Regel zeitverzögert und Informationen zudem intransparent bereit. So kann eine Vergütungsauskunft Mitarbeiter, die keine präzisen Filter setzten, förmlich zur Kaffeepause zwingen, bis die Daten aufbereitet sind.

In-Memory-Konstrukte erweitern die Anwendungsmöglichkeiten hingegen enorm. Für schnellere und ansprechendere Provisionsdaten-­Auswertungen an den Benutzeroberflächen ermöglicht es Hana, eine Fiori-App mit den Core-Data-Services zu verknüpfen. Damit lassen sich übersichtlichere, intuitiv bedienbare Frontends bauen. Die Listenwerkzeuge ALV-Grids (SALV IDA) verbessern die bisherige SAP GUI: Die Anwendungen lesen Hana direkt aus und übergehen hierbei den Anwendungsserver. Suchfunktionen und autovervollständigungen mit einem Fuzzy Search erleichtern zudem eine unscharfe Suche. Geben Sachbearbeiter einen ähnlich klingenden Kunden- oder Vermittlernamen in falscher Schreibweise ein, lassen sich die gesuchten Datensätze dennoch aufspüren.

Wer auf Code-Pushdowns setzt, kann seine Entwicklungsprozesse verschlanken. Dabei müssen IT-Abteilungen nicht zwangsläufig Datenbankprozeduren oder Abap-Managed-Database-Procedures (AMDP) einsetzen. Wichtiger ist es vielmehr, CDS-Views mit Augenmaß zu entwickeln und anzuwenden. Dies vereinfacht die Wartbarkeit sowie künftige Implementierungen, die der SAP-Standard nicht abdeckt.

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Thomas Weber, Ikor

Thomas Weber ist Geschäftsführer bei Ikor.


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