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Containerisierung: Kraftverstärker zur Steigerung des Business-Nutzens

Auch für SAP-Anwenderunternehmen steigt die Bedeutung von Container-Technologien wie Kubernetes. Ein Einsatzfeld stellt die innovative SAP-Lösung SAP Data Hub dar, bei der SUSE CaaS Platform – neben SUSE Linux Enterprise Server (SLES) Micro OS als Open-Source-Solution – ein Kernelement der SAP-Systemlösung darstellt. Die Containerisierung erhöht den Business-Nutzen.
Sabine Söllheim, Suse
14. Oktober 2019
Containerisierung: Kraftverstärker zur Steigerung des Business-Nutzens
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Immer mehr SAP-Kunden rund um den Globus setzen auf die Lösung SAP Data Hub und erzielen dabei bisher nicht gekannte Nutzenvorteile. So etwa Lockheed Martin Space, eine Division von Lockheed Martin. Lockheed Martin ist ein prominenter US-amerikanischer Luftfahrt-, Verteidigungs-, Sicherheits- und Technologiekonzern. Dabei sorgt SAP Data Hub beim Unternehmen durch die Orchestrierungs- sowie Analysefähigkeiten dafür, in kurzer Abfolge kreierte und in einem hohen Volumen existierende Bildverarbeitungsalgorithmen von Sonnenaufnahmen automatisiert zu kategorisieren und vereinfacht zu analysieren. Was massiv Zeit und Geld spart. Oder auch der SAP-Frühinnovator Kaeser Kompressoren mit dem Spezialgebiet Luftdrucktechnik und Stammsitz in Coburg. Unter Verwendung von SAP Data Hub ist Kaeser in der Lage, eine riesige Menge von Kompressor-Betriebsdaten (inklusive IoT-Daten) zu sammeln und auszuwerten. Etwa, um Service-Zyklen oder das Themenfeld Predictive Maintenance zu optimieren; aber auch, um die Betriebsdaten für die unterschiedlichsten Zwecke in einen Kontext zu stellen – mit beispielsweise Kundendaten, Supply- Chain-Management-Informationen und Maschinendaten.

Unternehmen aus ganz unterschiedlichen Branchen – bis hin zum Banking-Bereich – profitieren von den flexiblen und agilen Einsatzmöglichkeiten sowie den Nutzenvorteilen von SAP Data Hub. Dabei wirkt SAP Data Hub wie eine Art Kraftverstärker für das Business.

Auf den Punkt gebracht steht SAP Data Hub für mehrerlei: für die Integration, Orchestrierung, Kanalisierung, aber auch für die Datenverwaltung, um Informationen aus den zahlreich vorhandenen Systemen oder Quellen eines Unternehmens vorteilhaft zu nutzen. Und zwar aus internen wie externen Quellen. Gleichwohl stellt diese SAP-Lösung weit mehr als ein schlichtes ­Integrations-Softwarewerkzeug dar. Dies würde der Mächtigkeit, der Leistungsfähigkeit und hinsichtlich der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten nicht gerecht.

Sabine Soellheim

Denn mit SAP Data Hub lassen sich auch Anwendungen erstellen, bei denen Folgendes im Vordergrund steht: das Heben eines möglicherweise existierenden Datenpotenzials selbst in einer weitverzweigten Organisation, unabhängig davon, wo sich die Daten/Informationen befinden. Im Blick dabei insbesondere: Big-Data-Anwendungsszenarien und/oder Microservices. Der Fokus oder die Arrondierungssicht bezieht sich dabei auf eine Systemlandschaft mit SAP- Anwendungen, aber auch mit Non-SAP-Anwendungsquellen, wie etwa Hadoop.

Systemlösung mit „SAP Data Hub on SUSE“

Bei SAP Data Hub handelt es sich aus Architektursicht faktisch um eine kombinierte Systemlösung, bei der die SAP HANA- Plattform sowie SAP Vora eine herausragende Rolle spielen, neben Integrationsfeatures – und: einer Runtime-Komponente als Infrastrukturelement. Momentan steht SAP Data Hub in der Version 2.6 zur Verfügung. Die Version 2.7 kommt demnächst.

In diesem Zusammenhang setzt SAP infrastrukturseitig auf Open-Source-Technologie. Und zwar auf die SUSE-Lösung Con­tainer-as-a-Service Platform, kurz: CaaSP, mit der Container-Managementtechnologie Kubernetes. CaaS Platform war die erste „Container-Lösung“ für SAP Data Hub. Eingebürgert hat sich mittlerweile die Begrifflichkeit „SAP Data Hub on SUSE“. Mit SUSE CaaSP wird vor allem sichergestellt: flexible, vereinfachte und automatisierte Möglichkeiten zur Auslieferung von kleinteiligen Services (Microservices) mithilfe von Con­tainern bereitzustellen, samt der Verwendung von Kubernetes. Auch bei den eingangs genannten SAP-Anwenderunternehmen Lockheed Martin Space und Kaeser Kompressoren sind SUSE-Lösungen zusammen mit SAP Data Hub die erste Wahl.

Oppenkowski

Bei den Microservices handelt es sich in aller Regel um kleinere Anwendungen oder kurze Abfragen – auch Ad-hoc-Abfragen – aus Big-Data-Themenfeldern mit geschäftlichen Fragestellungen, deren Antworten mitunter signifikant hohe Nutzeneffekte mit sich bringen.

Beispiele hierzu: Bei welchem Service- Anwendungsfall gab es in der Unternehmenshistorie eine bestimmte Problemstellung? Welcher Lieferant liefert termintreu und hat zudem in Social-Media-Kanälen eine überwiegend positive Reputation? Oder: Gibt es in genutzten IT-Systemen Informationen darüber, welche Art von Komponenten jemals in einem bestimmten Produkt verbaut wurden; wie sind diese beschaffen; wie viele Reklamationsfälle gab es insgesamt; lassen sich daraus Lösungs­alternativmuster generieren?

Übrigens: Bei jeder Google-Abfrage wird faktisch ein Microservice aufgebaut und abgearbeitet (und auch wieder gelöscht). Und zwar unter Nutzung der Container-Technologie Kubernetes.

Suse Caas
Funktionsblöcke der SUSE Container-as-a-Service Platform (SUSE CaaSP).

Kubernetes und Software-defined Data Center

Speziell Kubernetes ist in der Lage, Con­tainer-Apps in Cluster-Umgebungen (physikalische oder virtuelle Maschinen) vorteilhaft zu unterstützen. Ebenso steht Kubernetes hoch im Kurs, wenn es darum geht, eine Container-zentrische Infrastruktur effizient in die Tat umzusetzen (anstelle einer eher starren Host-zentrischen).

Hierbei kommt auch SUSE Linux Enterprise Server (SLES) als Container Host OS in einer spezialisierten Version (SLES Micro OS) zum Zug. Der Nutzen: ein geringer Footprint bei einer optimalen Ressourcenverwendung. SLES Micro OS ist Bestandteil von SUSE CaaSP und findet damit auch in SAP Data Hub Verwendung. Nebenbei bemerkt ist SUSE zertifizierter Kubernetes Service Provider und die SUSE CaaS Platform ist für SAP-Lösungen wie SAP Data Hub vom Walldorfer Softwarekonzern zertifiziert. Einige weitere Ausführungen zur SUSE CaaS Platform: Die Lösung auf Open-Source-Basis ist ausgelegt für die Anwendungsentwicklung und das Hosting von Container-basierten Anwendungen und Services. Sie ist ein Baustein von SUSEs Software-defined-Infrastruktur-(SDI)-Portfolio, das Open- Source-Technologien-basierende Unternehmensanwendungen der nächsten Generation bietet. Im Fokus dabei steht, dass IT-Abteilungen und Entwickler sowie DevOps-Teams Container-Anwendungen und -Services bereitstellen, verwalten und skalieren, um Geschäftsziele schneller und besser in die Tat umzusetzen.

Dieser softwaredefinierte Infrastrukturansatz, der eine Containerisierung der Anwendungen unterstützt, bringt Unternehmen nach vorn. Insbesondere jene Unternehmen, bei denen geschäftliche Agilität ganz oben auf der Optimierungsagenda steht. Zweierlei ist möglich: entweder eine direkte Containerisierung der Anwendungen oder die Verwendung einer Microservices-Architektur. Die SUSE CaaS Platform unterstützt beides, um einerseits die Agilität zu forcieren und andererseits die Betriebskosten zu reduzieren. SUSE CaaSP als Container-Infrastruktur-Lösung ist einfach zu bedienen und ermöglicht die Entwicklung sowie Implementierung von Container-Anwendungen und -Services für Anwendungen der nächsten Generation; darüber hinaus native Cloud-Anwendungen. Gleichwohl lassen sich – falls erforderlich – auch traditionelle oder existierende Apps in die neue Welt heben oder umwandeln.

Drei Schlüsselkomponenten der SUSE CaaS Platform

Insbesondere drei Funktionen beinhaltet die SUSE CaaS Platform: die Orchestrierung über Kubernetes und ein speziell entwickeltes Betriebssystem (SUSE Linux Enterprise Server MicroOS) und Container sowie Konfigurationsmöglichkeiten. Auch in Verbindung mit SAP Data Hub entfalten sie ihre Vorteile, die im Endeffekt betriebswirtschaftliche geldwerte Nutzenpluspunkte bedeuten.

So ist zum einen ein minimiertes Time-to-Market anzuführen: Denn CaaSP liegen Out-of-the-box-Prinzipien zugrunde. Konkret können Unternehmen das Orchestrierungswerkzeug Kubernetes ohne sehr tiefgehendes Spezialwissen für Implementierungen verwenden und rasch Hochleistungs-Container-Services für die Business-Nutzung zur Verfügung stellen. Ferner sind Unternehmen damit in der Lage, eine erhöhte Portabilität sicherzustellen und obendrein diese in einer hochsicheren IT-Umgebung zu kreieren beziehungsweise zu erzeugen.

Übersicht Software-defined Architekturen/-Lösungen von SUSE mit SAP-Bezug (Abb. SUSE, Logo Copyright SAP).
Übersicht Software-defined Architekturen/-Lösungen von SUSE mit SAP-Bezug (Abb. SUSE, Logo Copyright SAP).

Weiter lassen sich Effizienzsteigerungen durch Automatisierung als Nutzenvorteil nennen: und zwar durch ein inte­griertes Container-Tool-Package, das für die Automatisierung von Deployment-Management-Aufgaben steht sowie die vollständige Unterstützung des Container Application Lifecycles sicherstellt. Weitere CaaSP-Features runden die Lösung ab, wie beispielsweise On-Premise-Registry-Verwaltung, Container-Images-Erstellung, Korrekturmöglichkeiten von Container- Images oder die Verwendung von sicheren und vertrauenswürdigen Images aus der SUSE Registry.

Außerdem wird DevOps-Unterstützung großgeschrieben, was einen zusätzlichen Nutzenvorteil bedeutet: Schließlich kommt es beim Application Lifecycle Management wesentlich darauf an, dass Entwickler und Betriebsteam gemeinsam in einer einheitlichen Container-Plattform arbeiten. Nur so ist es möglich, Entwicklungs-, aber auch Betriebszeiten zu minimieren. Mit dem Effekt, dass Microservices-Implementierungen simplifiziert werden und eine vorteilhafte Konfiguration-Code-Koexistenz zum Tragen kommt.

Wobei SUSE die CaaS-Platform-Lösung selbstverständlich permanent weiterentwickelt. Die aktuelle Version 3 ist bei zahlreichen Unternehmen (oder bei SUSE-Partnern) im Einsatz. Version 4 gibt es bereits als Beta-Version mit einer Reihe von Neuerungen oder Weiterentwicklungen. Sie steht dann auch zusammen mit SAP Data Hub zur Verfügung.

Selbstverständlich haben SAP und SUSE für die Verfügbarkeit oder Integration von CaaSP in SAP Data Hub eng zusammen­arbeitet respektive entwickelt. Wie in der Vergangenheit auch, etwa bei der SAP HANA-­Nutzung oder bei SAP S/4HANA- Einsätzen (und S/4 Cloud) von SUSE SLES for SAP Applications oder der Verwendung von SUSE Openstack im Zusammenhang mit SAP-Solutions. Beziehungsweise bei der Nutzung von SLES for SAP Applications und SUSE Openstack (für Infrastructure-as- a-Service, IaaS) im Walldorfer Software- konzern selbst. So etwa innerhalb der SAP- Unternehmens-IT, bei der SAP Cloud Platform (SCP) oder der HANA Enterprise Cloud (HEC) von SAP.

Tendenz bei SAP geht in Richtung Kubernetes

SAP wie SUSE haben beide seit Längerem das Konzept einer Software-defined Infrastructure fest im Blick. SUSE stellt heute eine Reihe von Lösungen mit SAP-Bezug oder speziellen SAP-Ausprägungen für den SAP-Einsatz bereit. Und SUSE arbeitet bereits an diversen Weiterentwicklungen mit SAP zusammen. Beispielsweise bei der Cloud-Foundry-Containerisierung. Oder der Koppelung von Openstack und Cloud Foundry. Cloud Foundry stellt eine ­Platform-as-a-Service-(PaaS)-Lösung auf Open-Source-Basis dar.

Oder im Rahmen des Open-Source-Projekts namens „Gardener“. Es befasst sich – passend zu SAP Data Hub – mit Kubernetes. Wobei Gardener von SAP „Open-Source-gestellt“ wurde. Was auch zeigt, dass SAP verstärkt auf Kubernetes setzt. Kernpunkt hier: das Aufsetzen, der Betrieb und das Management von Kubernetes-Clustern, etwa in Verbindung mit Software-as-a-Service (SaaS). Es ist geplant, Gardener in künftigen SUSE CaaS Platform-Versionen zu berücksichtigen.

https://e3mag.com/partners/suse-linux-gmbh/


 

Trusted Advisor in der SAP-Community

Seit über 20 Jahren arbeiten SUSE und SAP eng sowie erfolgreich zusammen und pflegen eine „Worldclass Partner­ship“. Heute ist SUSE in der SAP-Community der bevorzugte Lösungslieferant und Partner für mehrere Tausend Unternehmen rund um den Globus und aus praktisch allen Branchen, die SAP-Technologien und -Lösungen nutzen.

Mehr noch: SUSE gilt als Trusted Advisor und „safe bet“, wenn es um den SAP-Einsatz geht. Über 90 Prozent aller HANA-Installationen nutzen SUSE Linux Enterprise Server (SLES) for SAP Applications – auch, weil nur SUSE zahlreiche SAP-HANA-spezifische Features bereitstellt. Dazu zählen natürlich auch alle HANA-­basierten SAP-Lösungen: S/4­HANA, BW/4HANA, C/4HANA oder eben SAP Data Hub. Bereitgestellt werden von SUSE neben SLES for SAP Applications die CaaS Platform (Container Management/inklusive Kubernetes-Implementierung von SUSE), SUSE Openstack (für die IaaS- Orchestrierung), SUSE Enterprise Storage (Ceph) als Speicher oder SUSE Manager (für das Enterprise Systemmanagement), um den Automationsgrad im Linux-Betrieb zu erhöhen.

Untermauert wird die Trusted-Advisor-Position in der weltweiten SAP- Community auch durch folgende Tat­sache: Bei der alljährlichen Verleihung der SAP Innovation Awards, vormals SAP HANA Innovation Award, werden Unternehmen ausgezeichnet, die mit SAP-Plattform-Technologien in he­rausragender Art und Weise die Business-Transformation innovativ und mit einer besonderen Digitalisierungsumsetzung realisiert haben. Dies erfolgt jeweils im Rahmen der SAP-Kundenveranstaltung Sapphire. Auch in diesem Jahr im Mai konnte SUSE glänzen. Denn die deutliche Mehrzahl aller SAP-Innovation-Award-Gewinner sowie aller Teilnehmer setzt Lösungen vom Open-Source-Innovator SUSE ein.

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Sabine Söllheim, Suse

Sabine Söllheim ist SAP Globa Alliance Manager bei Suse


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Die Arbeit an der SAP-Basis ist entscheidend für die erfolgreiche S/4-Conversion. 

Damit bekommt das sogenannte Competence Center bei den SAP-Bestandskunden strategische Bedeutung. Unhabhängig vom Betriebsmodell eines S/4 Hana sind Themen wie Automatisierung, Monitoring, Security, Application Lifecycle Management und Datenmanagement die Basis für den operativen S/4-Betrieb.

Zum zweiten Mal bereits veranstaltet das E3-Magazin in Salzburg einen Summit für die SAP-Community, um sich über alle Aspekte der S/4-Hana-Basisarbeit umfassend zu informieren.

Veranstaltungsort

Mehr Informationen folgen in Kürze.

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 21. Mai, und
Donnerstag, 22. Mai 2025

Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis Freitag, 24. Januar 2025
EUR 390 exkl. USt.

Reguläres Ticket

EUR 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Hotel Hilton Heidelberg
Kurfürstenanlage 1
D-69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 5. März, und
Donnerstag, 6. März 2025

Tickets

Reguläres Ticket
EUR 590 exkl. USt
Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis 20. Dezember 2024

EUR 390 exkl. USt
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2025, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.