Rahmenbedingungen für KI verschlechtern sich
Das ab jetzt jährlich geplante Gutachten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) sowie des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) untersucht den Fortschritt von künstlicher Intelligenz (KI) in Deutschlands Wirtschaft und Gesellschaft sowie die Rahmenbedingungen dafür.
Dabei wird das Jahr 2019 als Referenzjahr genommen. Insgesamt hat die Bedeutung von künstlicher Intelligenz in Deutschland von 2019 auf 2020 zugenommen. Der KI-Index stieg um 7,85 Prozent auf 107,85. Das Wachstum ist vor allem der Bedeutung von KI in der Wirtschaft als größtem Treiber (+6,39 Prozent) und der Gesellschaft (+1,85 Prozent) zu verdanken. Die Rahmenbedingungen haben sich hingegen um –0,39 Prozent verschlechtert.
Dies gilt zwar nicht für alle Einzelindikatoren: Insbesondere wissenschaftliche Publikationen und die digitale Infrastruktur haben sich positiv entwickelt. Auch die Verfügbarkeit von Know-how gemessen an erfolgreich absolvierten Informatik-Abschlussprüfungen hat sich verbessert. Die negativen Entwicklungen bei den Kooperationen zwischen Forschung und Unternehmen und die abnehmende Thematisierung von KI in der Politik trüben dieses positive Bild jedoch deutlich.
Studienautor Henry Goecke vom IW sagt: „Grundsätzlich freuen wir uns, dass sich KI weiterentwickelt. Allerdings gibt es immer noch Hemmnisse. Beispielsweise stellt fehlende Rechtssicherheit für viele Unternehmen eine Herausforderung dar. Gleichzeitig muss jedoch Überregulierung unbedingt vermieden werden.“
Der BVDW begrüßt die Einrichtung der Enquete-Kommission KI in Deutschland. Erste öffentlich gewordene Arbeitsergebnisse beurteilt der Digitalverband positiv. Doch der endgültige Bericht der Kommission ist noch nicht veröffentlicht. Außerdem bestehen laut Studie noch offene Rechtsfragen zu Haftung, ethischen Standards und geistigem Eigentum.