Am Ende: On-prem
Weil der Lock-down in Deutschland eine hinreichend gute Antwort ist, sollte man sich vielleicht intensiver mit den Kollateralschäden beschäftigen. In der Wirtschaft und natürlich auch SAP-Community geht es um Liquidität.
Vereinfacht dargestellt: Wer sein komplettes SAP-System in der Cloud betreibt, zahlt nahezu dieselben Gebühren, ob es nun Umsatz gibt oder nicht.
Im Handelsblatt (siehe Link) war zu lesen „Wie die Corona-Pandemie den Trend zum Cloud Computing beschleunigt: Cloud-Dienste versprechen Abhilfe bei Kontaktbeschränkungen und Kostendruck. Langfristig könnte jedoch eine gefährliche Abhängigkeit entstehen.“
Die Autoren Christof Kerkmann, Alexander Demling und Axel Postinett folgern zum Schluss ganz richtig:
„Denn in Zeiten wie diesen ist es ein Unterschied, ob man ohne Umsätze neben der Miete, Wasser und Strom auch seine IT-Infrastruktur täglich neu bezahlen muss oder auf dem betagten PC im Büro mit der alten Word-Software weiterarbeiten kann, bis sich der Nebel lichtet.“
Viele SAP-Bestandskunden haben in den vergangenen Jahren eigene und hocheffiziente Rechenzentren aufgebaut. Wer jetzt ein SAP-System on-prem fährt, zahlt lediglich Strom und sein IT-Personal, das wahrscheinlich in Kurzarbeit ist.
Nach dieser Pandemie und auf Basis der fortlaufenden Cloud-Gebühren sollte der Finanzchef nochmals genau nachrechnen, ob am Ende nicht doch „On-prem“ der klügere Weg ist.