SAP GTS aus der Cloud: Rechtssicherheit im Außenhandel
Keine Frage, nicht nur der Brexit macht Außenhandelsbeziehungen immer komplexer. Die Anforderungen an die Unternehmen steigen permanent. Wer exportiert, muss garantieren, dass er Handels- und Zollvorschriften zeitgerecht umsetzt und dass er jederzeit rechtssicher agiert.
Andernfalls riskiert er, Produkte nicht rechtzeitig beschaffen oder liefern zu können. Im Bereich der Exportkontrolle können sich Fehler sogar schnell zu Strafverfahren auswachsen.
Hinzu kommt: Mit der Digitalisierung wollen Unternehmen ihre Zoll- und Außenhandelsprozesse möglichst schlank aufsetzen, wenn nicht gar komplett automatisieren.
Daher ist klar, dass sich Prozesssicherheit beim Warenaustausch – und dies natürlich nicht nur mit Großbritannien – allein mit einem digitalen Zoll- und Außenhandelssystem erreichen lässt.
Etabliert hat sich beispielsweise die Lösung SAP Global Trade Services – kurz: SAP GTS. Seit 2000 können Unternehmen damit die Zollabfertigung ihrer Importe und Exporte beschleunigen und Verstöße gegen Handelsvorschriften und damit verbundene Strafzahlungen vermeiden.
Mit dem System erfüllen sie alle Compliance-Vorgaben für Import und Export. Sie automatisieren zum Beispiel die Sanktionslistenprüfung, die Embargokontrolle oder schöpfen die Vorzüge von Handelspräferenzabkommen und Zolleinsparungen optimal aus.
Was hindert viele Unternehmen dennoch daran, auf eine solch erprobte Technologieunterstützung zu setzen? In einer unserer Studien nannten 45 Prozent der befragten CFOs den Budgetdruck als eine wichtige Ursache.
Unternehmen schrecken vor hohen Investitionsausgaben (CapEX) für digitale Systeme zurück. Die gute Nachricht: Solche zentralen Plattform-Lösungen lassen sich mit vollem Funktionsumfang längst auch einfach und kostengünstiger aus der Cloud nutzen.
Unternehmen können also Investitions- durch Betriebsausgaben (OpEX) ersetzen. Das Einsparpotenzial beträgt bis zu 50 Prozent. Dank ihrer Skalierbarkeit ist die Cloud-Lösung zudem für alle Unternehmensgrößen geeignet.
SAP-Partner betreiben dazu SAP GTS in ihren Rechenzentren und verbinden die Lösung dann über einen sicheren VPN-Tunnel mit den SAP-Vorsystemen ihrer Kunden, also SAP ECC, S/4 Hana oder CRM.
Zwischen deren Systemen erfolgt ein automatisierter Datenaustausch. Selbst wenn nun immer mehr Unternehmen zu S/4 wechseln, würde SAP GTS nicht überflüssig. Denn auf absehbare Zeit macht das S/4-Hana-International-Trade-Modul der SAP-GTS-Variante keine ernsthafte Konkurrenz.
Bis auf Weiteres ist es mit seinen abgespeckten Funktionalitäten allenfalls eine Zoll-light-Version. Derzeit bieten nur wenige Dienstleister Zoll- und Außenhandelssysteme aus der Cloud an. Auf folgende Punkte sollten Unternehmen bei der Wahl ihres SAP-Partners unbedingt achten:
Kann Ihr potenzieller Lösungspartner einen ganzheitlichen Service aus einer Hand bieten? Sprich: Kann er Ihnen ein Komplettangebot machen – von der strategischen Beratung über die Entwicklung bis hin zum Betrieb des Systems in Ihren operativen Einheiten?
Besitzt Ihr Dienstleister nicht nur IT-Expertise, sondern ist auch in rechtlichen Fragen fit? Achten Sie darauf, dass die Experten Ihres Dienstleisters Erfahrung in den Bereichen Compliance, Management, Customs Management, Risk Management (Präferenzabwicklung), Electronic Compliance Reporting (ECR) und Zoll nachweisen können.
Wenn alle diese Punkte zutreffen, dann muss noch evaluiert werden, ob Sie der Lösungsanbieter auch im Tagesgeschäft unterstützen kann. Zum Beispiel immer dann, wenn Sie möglichst schnell eine fachliche Zollberatung brauchen? Er sollte unbedingt einen Helpdesk anbieten, der auf Ihre Fragen in angemessener Zeit reagiert.
Wie steht es um die Flexibilität? Bietet der Dienstleister die Lösung nur als Software as a Service zum monatlichen Fixpreis oder auch als nutzungsbasierte On-demand-Variante an?
Wer diese Punkte beachtet, kann Handels- und Zollvorschriften künftig zeitgerecht umsetzen und rechtssicher wirtschaften.