Längst überfällig: Digitalisierung im B2B-Einkauf heißt Netzwerken über die Cloud
Amazon, Google und Uber haben es vorgemacht, das Zeitalter klassischer SRM- und On-premise-Lösungen hat längst seinen Zenit überschritten. Vernetzungsplattformen aus der Cloud liegen im Trend.
Wie stark digitalisiert und vernetzt sind Geschäftsprozesse im Einkauf heute? In unserer aktuellen Studie haben wir mit der Hochschule Niederrhein und dem Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e. V. (BME) 438 Einkaufsverantwortliche – darunter viele, die SAP bereits als ERP-Lösung nutzen – nach der Relevanz digitaler Netzwerke im Einkauf gefragt.
Ergebnis: Eine große Mehrheit erhofft sich davon klare Marktchancen und will verstärkt in diesen Bereich investieren.
Welcher Einkäufer würde sich nicht eine offene, neutrale und nicht kuratierte Plattform wünschen, die sich frei, eigen, dynamisch und agil weiterentwickelt. Das Plattformzeitalter hat längst begonnen.
Und wer sich dieser Entwicklung verschließt, hat am Markt über kurz oder lang verloren. So prognostiziert Prof. Willi Muschinski, Leiter der Studie und Dozent für Beschaffungsmanagement an der Hochschule Niederrhein, völlig richtig:
„Der mehrstufige Handel wird in naher Zukunft immer mehr an Bedeutung verlieren. Die Automatisierung von Beschaffungsprozessen sowie die durchgängige Vernetzung von Einkäufern und Lieferanten sind insbesondere für mittelständische Unternehmen wettbewerbsentscheidend.
Traditionelle 1:1-Kunden-Lieferanten-Beziehungen werden in Folge eines wachsenden digitalen Beschaffungsmarktes zu n:n-Netzwerkbeziehungen mit einer Vielzahl von Anbietern, Nachfragern und maximalem Know-how für alle Beteiligten.“
Insgesamt lässt sich sagen, dass die Unternehmen digitalen Beschaffungsnetzwerken eine große Bedeutung innerhalb ihrer Digitalisierungsstrategie beimessen: 83 Prozent aller Umfrageteilnehmer halten Beschaffungsnetzwerke für wichtig.
Für mehr als die Hälfte der Befragten sind Beschaffungsnetzwerke sogar sehr wichtig. Da verwundert es natürlich kaum, dass die Investitionsbereitschaft bei den Umfragebeteiligten relativ hoch ist: So wollen 83 Prozent noch 2018 verstärkt in digitale Beschaffungsnetzwerke investieren.
Erfreulich dabei: Die Positionen sind nicht nur Platzhalter auf der digitalen Agenda, sondern fast die Hälfte hat laut unserer Studie diese Investitionen bereits budgetiert. Ich bin mir sicher, dass gut vernetzte Unternehmen auch in Zukunft ihren Vorsprung weiter ausbauen werden.
B2C hat es vorgemacht, und auch im Bereich B2B geht der Trend verstärkt in Richtung agiles Netzwerken und kollaborative Zusammenarbeit. Die Onventis-Studie zeigt, dass kollaborative Prozesse zwischen Einkäufern und Lieferanten zwar schon bestehen, es fehlt aber häufig eine durchgängig digitale Unterstützung entlang der gesamten Supply Chain.
Das Ziel sollte die volle Automatisierung der Beschaffung sein. Denn durch elektronische Vernetzung und Kommunikation werden Abstimmungsprozesse erheblich verkürzt und Prozesskosten entscheidend optimiert.
Die Leistung von Beschaffungsplattformen besteht also primär darin, die Koordinationsprozesse zu vereinfachen, um so für alle Netzwerkpartner eine bessere Marktleistung zu erreichen.
Die Vorteile von Netzwerken im Einkauf liegen auf beiden Seiten: Intensive Marktrecherchen vor Ausschreibungen sind für Einkäufer beispielsweise passé, weil die passenden Lieferanten für die gesuchten Artikel direkt angezeigt werden.
Die resultierende Transparenz erhöht darüber hinaus die Entscheidungskompetenz im Einkauf. Für Lieferanten eröffnen sich wiederum neue Marktchancen. Sie präsentieren sich mit qualitativ hochwertigem Content im Netzwerk und bieten Einkäufern dadurch eine Top-Auswahl.
Jeder profitiert von jedem! Genau darauf zielen Beschaffungsnetzwerke, wie das Onventis Cloud Procurement Network, ab: die operativen und strategischen Einkaufsprozesse zu digitalisieren und alle Teilnehmer maximal miteinander zu vernetzen.