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Mobile Instandhaltung auf 12.000 Kilometern

Fernleitungsnetzbetreiber Open Grid setzt konsequent die Digitalisierung seiner Prozesse um. Mit einer neuen mobilen Lösung wickelt er jährlich 60.000 Aufträge zu Instandhaltung und Netzbau ab. Die Daten dafür kommen aus SAP PM, die Arbeitszeiten der Techniker werden an SAP CATS übermittelt.
E-3 Magazin
1. Juni 2016
[shutterstock.com:384955354, Ricardo Romero]
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Open Grid Europe (OGE) mit Sitz in Essen ist mit einem Leitungsnetz von rund 12.000 Kilometern einer der großen Fernleitungsnetzbetreiber in Europa. Im Bereich des Netzbaus und der Instandhaltung arbeiten deutschlandweit mehr als 500 Techniker im Außendienst von OGE.

Pro Jahr fallen etwa 60.000 Aufträge aus den Bereichen der geplanten Instandhaltung, der Störungsbeseitigung oder des Netzbaus an. Dabei handelt es sich zum Beispiel um die In­spektion, Funktionsprüfung und Wartung von Gashochdruckleitungen, Gasdruck-Regel und -Messanlagen und Verdichterstationen.

Für Störungen und Notfälle steht rund um die Uhr ein Bereitschaftsdienst zur Verfügung, der über die zentrale Meldestelle für das 24/7-Störungsmanagement koordiniert wird.

Migration auf zeitgemäße, mobile Lösung

Um auf Informationen zu ihren Aufträgen aus SAP PM (Plant Maintenance) von unterwegs zuzugreifen und ihre Rückmeldungen zu erstellen und an das Backoffice zu übermitteln, nutzten die Techniker bis 2014 eine Eigenentwicklung auf Basis von Visual Basic und Access, die über iDocs mit SAP PM kommunizierte.

Nach der Ablösung von Windows XP gab es keine Möglichkeit mehr, diese Anwendung weiterzuentwickeln beziehungsweise eine Kompatibilität mit Windows 7 herzustellen.

Bereits seit 2010 begann OGE mit der Suche nach einer neuen Lösung, die offlinefähig sein und mindestens den Funktionsumfang der alten mobilen Lösung bieten sollte. Die Wahl fiel schließlich auf MobileX-MIP for Field Service von MobileX.

Ausschlaggebend dafür waren die Unterstützung von CATS (Cross-Application Time Sheet/Arbeitszeitblatt) für die Zeitrückmeldungen, das Anwendungsdesign und die Erweiterung Dynamische Formulare.

Im Februar 2014 begann die Migration auf MobileX-MIP for Field Service zunächst mit einem Piloten. Von Juni bis Oktober 2014 erfolgte dann der stufenweise Rollout von MIA (Mobile Instandhaltung von Anlagen) – so der interne Projektname – auf alle Techniker.

Nach vier Stunden Schulung konnten die Techniker bereits mit der neuen Lösung arbeiten. Zur Motivation der Kollegen trug zudem bei, dass sie das System von unterschiedlichen Rechnern aus nutzen können oder schnell und einfach eine neue Version installieren können, wenn zum Beispiel ein Gerät ausfällt, ohne dass dabei Daten verloren gehen.

Gebietsweise Disposition von Aufträgen

Die etwa 80 Disponenten von OGE sind auf 50 Niederlassungen im gesamten westdeutschen Raum verteilt. Die Zuordnung der Aufträge auf die jeweiligen Techniker erfolgt nach Regionen. Das hat auch den Hintergrund, dass im Störungsfall bei Gasaustritt ein Techniker innerhalb von 30 Minuten am Einsatzort sein muss.

Die Techniker erhalten von den Disponenten jede Woche in MobileX-MIP for Field Service eine aus SAP PM generierte Liste mit geplanten Aufträgen zur Wartung und Instandhaltung.

So hat jeder Techniker einen Vorrat von bis zu 100 Aufträgen auf seinem HP Elite Book, deren Abarbeitung er selbst einteilen kann. Störungen werden von der zentralen Meldestelle aus koordiniert und an den zuständigen Techniker vor Ort weitergeleitet.

Durch die Offline-Fähigkeit der mobilen Lösung haben die Techniker auch im Funkloch stets Zugriff auf alle relevanten Informationen zum Auftrag beziehungsweise können Daten erfassen, die dann bei der nächsten Synchronisation automatisch übernommen und an SAP PM übermittelt werden.

Auch ihre Arbeitszeiten melden die Techniker über MobileX-MIP for Field Service zurück. Diese Daten werden dann an SAP CATS, das anwendungsübergreifende Arbeitszeitblatt, übermittelt. Dabei können sie auch Kollegenrückmeldungen vornehmen.

Wenn zum Beispiel drei Techniker eine Funktionsprüfung an einer Gashochdruckleitung durchführen, trägt einer von ihnen die Zeiten für sich und seine zwei Kollegen ein. Um Fehler bei der Verbuchung in SAP zu vermeiden, erfolgt vorab eine Prüfung der Daten nach vorgegebenen Regeln. Bei Unregelmäßigkeiten wird der Zuständige per Mail informiert und die Daten dann in CATS korrigiert.

Auch den Verbrauch von Material aus dem Fahrzeuglager können die Techniker über MobileX-MIP for Field Service dokumentieren und verbuchen. Das umfasst sowohl bereits im Auftrag verplantes, größeres Material sowie ungeplantes Material, das sie vor Ort benötigen. Die Nachbestellung von Material erfolgt automatisch in MM, wenn bestimmte Mindestmengen unterschritten sind.

Ausblick

Seit der Migration auf die Version 4.2 von MobileX-MIP for Field Service im Dezember 2015 nutzt Open Grid Europe ein erstes elektronisches Formular zum Ausfüllen von Messwerterfassungslisten.

Bis 2020 sollten die derzeit bestehenden 400 Papierformulare für Prüfungen von Anlagen auf eine überschaubare Anzahl zusammengeführt und digitalisiert werden. Dies stellt einen weiteren, wichtigen Schritt in der konsequenten Digitalisierung der Prozesse der Instandhaltung bei Open Grid Europe dar.

https://e3mag.com/partners/mobilex-ag/

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