ERP in Balance halten


ERP-Balance und SAP-Transformation
Eine S/4-Conversion, digitale Transformation, ist eine agile Orchestrierung der eigenen Aufbau- und Ablauforganisation. Ohne SAP-Team in Form eines CCoE (Customer Center of Expertise), ERP-Kompetenz und Change Management lässt sich die S/4-Conversion nicht wirksam gestalten. In der SAP-Community fehlt es des Öfteren während der Planung an verfügbaren Fachkräften. Gerade hier sind neben SAP mit einer Customer Evolution auch SAP-Partner gefragt, die fehlende Kompetenzen ausgleichen und mit Erfahrung an ERP-Transformationen unterstützen.
Für den SAP-Bestandskunden besteht vorrangig die Herausforderung, zwischen den Angeboten von SAP, Partnern und Mitbewerbern wie ServiceNow, Workday, Boomi, Salesforce, UIpath und anderen die passende Balance zu finden. Mit KI, Cloud, Open Source, Hyperscalern und Plattformtechniken haben sich die Grenzen zwischen einem hauseigenen ERP-System und der IT-Welt verändert. Ein Composable ERP erfordert viel Erfahrung, um es in Balance zu halten – dem gegenüber war eine „Black Box“ wie SAP R/3 eine einfachere Herausforderung. Die unterschiedlichen Schwerpunkte zeigen, dass Transformation kein Standardprozess sein kann. Transformation ist eine Investition in Zukunftsfähigkeit und Wettbewerbsstärke.
ERP-Datenqualität nicht ohne Plattform und KI
Mit der Business Data Cloud (SAP BDC) wurde Anfang 2025 ein Fokus auf die Datenqualität und das Datenmanagement gelegt. Unzureichende Datenqualität ist ein hemmender Faktor für eine erfolgreiche S/4-Conversion und oft Folge einer mangelhaften Analyse der bestehenden ERP-Landschaft und IT-Daten. SAP-Bestandskunden unterschätzen oftmals den Aufwand, der dahintersteckt! Die Antwort von SAP lautet: Databricks.
Databricks ist ein US-amerikanisches Softwareunternehmen aus San Francisco, welches cloudbasierte Lösungen zum Aufbau und zur Verwaltung von Daten für Unternehmen anbietet und dies mit Modellen des maschinellen Lernens und künstlicher Intelligenz verknüpft. Der technische IT-Fortschritt ist mittlerweile das zentrale Motiv bei SAP-Bestandskunden für eine S/4-Conversion – nicht mehr Kostendruck oder organisatorische Maßnahmen. Besonders in der DACH-Region gilt KI inzwischen auch als Schlüsseltechnik. Jedoch reicht die Erkenntnis allein nicht für eine erfolgreiche Umsetzung – es braucht eine sorgfältig geplante Strategie und entsprechende Kompetenzen.
Die Kompetenz hinter der Business Data Cloud ist Databricks. Bereits vor der Kooperation zwischen SAP und Databricks verwendeten viele SAP-Bestandskunden die Funktionen und Werkzeuge von Databricks im eigenen Rechenzentrum oder über Hyperscaler. Mit dieser Nutzung geht auch der verstärkte Einsatz von KI und einer Plattformtechnik einher. In der SAP-Community steht dafür die BTP (Business Technology Platform) bereit.
IT-Technik versus ERP-Organisation
Cloud- und KI-Technik allein reichen nicht: Transformation braucht Kompetenz, Orchestrierung (Change Management) und Agilität. Customer Evolution und Conversion sind ein ganzheitlicher und umfangreicher Prozess. Ohne SAP-Teams wie ein CCoE, vorhandene Kompetenz und agiles Projektmanagement (DevOp) lässt sich der Wandel nicht wirksam gestalten. Fast 90 Prozent der Unternehmen aus der SAP-Community wollen sich aktiv auf den Einsatz von künstlicher Intelligenz vorbereiten. Was auf den ersten Blick nach IT-Fortschritt klingt, zeigt beim zweiten Hinsehen: Die größte Hürde ist und bleibt die schlechte Datenqualität.
Für SAP-Bestandskunden gilt es aktuell, die Balance zwischen der Reformation der Aufbau- und Ablauforganisation (Geschäftsprozesse) und den IT-Techniken wie Cloud und KI zu finden. Neue ERP-Techniken sind eine Hauptmotivation für die S/4-Conversion, aber die Datenqualität bleibt das Nadelöhr. Und ERP-Leben ist Veränderung: Cloud wird immer öfter strategisch genutzt! Nicht nur als IT-Modell, sondern als Innovationsplattform für Agilität, Skalierbarkeit und KI.
Natürlich ist der alte Informatik-Spruch bekannt: Never change a running system! Wie also in Balance bleiben mit den Altlasten, der Beharrung, der Transformation und den kommenden Innovationen? Siehe auch DSAG-Jahreskongress 2025 in Bremen. Die Risiken einer nicht erfolgreichen ERP-Transformation sind betriebswirtschaftlich messbar: Kostensteigerungen, Leistungsverluste und technische Inkompatibilität.
Mit der Idee einer SAP Customer Evolution kann das eigene ERP transformiert werden und in Balance kommen. Dafür braucht der SAP-Bestandskunde aber Wahlfreiheit. Noch ist SAP kein offenes Unternehmen, das die Vorteile eines zusammengesetzten, Best-of-Breed- und Composable-ERP erkannt hat. Technische Hürden und komplexe Lizenzgebühren verhindern eine Balance zwischen SAP, Mitbewerbern und Open Source.