Information und Bildungsarbeit von und für die SAP-Community

ERP in Balance halten

Der CIO ist kein Innovator, sondern Bewahrer erfolgreicher Geschäftsprozesse und Transformator für notwendige Orchestrierung. Zugleich sollte der CIO eine Balance zwischen ERP-Betriebswirtschaft, IT-Organisation, Technik und Lizenzgebühren finden.
Peter M. Färbinger, E3-Magazin
28. August 2025
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ERP-Balance und SAP-Transformation

Eine S/4-Conversion, digitale Transformation, ist eine agile Orchestrierung der eigenen Aufbau- und Ablauforganisation. Ohne SAP-Team in Form eines CCoE (Customer Center of Expertise), ERP-Kompetenz und Change Management lässt sich die S/4-Conversion nicht wirksam gestalten. In der SAP-Community fehlt es des Öfteren während der Planung an verfügbaren Fachkräften. Gerade hier sind neben SAP mit einer Customer Evolution auch SAP-Partner gefragt, die fehlende Kompetenzen ausgleichen und mit Erfahrung an ERP-Transformationen unterstützen.

Für den SAP-Bestandskunden besteht vorrangig die Herausforderung, zwischen den Angeboten von SAP, Partnern und Mitbewerbern wie ServiceNow, Workday, Boomi, Salesforce, UIpath und anderen die passende Balance zu finden. Mit KI, Cloud, Open Source, Hyperscalern und Plattformtechniken haben sich die Grenzen zwischen einem hauseigenen ERP-System und der IT-Welt verändert. Ein Composable ERP erfordert viel Erfahrung, um es in Balance zu halten – dem gegenüber war eine „Black Box“ wie SAP R/3 eine einfachere Herausforderung. Die unterschiedlichen Schwerpunkte zeigen, dass Transformation kein Standardprozess sein kann. Transformation ist eine Investition in Zukunftsfähigkeit und Wettbewerbsstärke.

ERP-Datenqualität nicht ohne Plattform und KI

Mit der Business Data Cloud (SAP BDC) wurde Anfang 2025 ein Fokus auf die Datenqualität und das Datenmanagement gelegt. Unzureichende Datenqualität ist ein hemmender Faktor für eine erfolgreiche S/4-Conversion und oft Folge einer mangelhaften Analyse der bestehenden ERP-Landschaft und IT-Daten. SAP-Bestandskunden unterschätzen oftmals den Aufwand, der dahintersteckt! Die Antwort von SAP lautet: Databricks.

Databricks ist ein US-amerikanisches Softwareunternehmen aus San Francisco, welches cloudbasierte Lösungen zum Aufbau und zur Verwaltung von Daten für Unternehmen anbietet und dies mit Modellen des maschinellen Lernens und künstlicher Intelligenz verknüpft. Der technische IT-Fortschritt ist mittlerweile das zentrale Motiv bei SAP-Bestandskunden für eine S/4-Conversion – nicht mehr Kostendruck oder organisatorische Maßnahmen. Besonders in der DACH-Region gilt KI inzwischen auch als Schlüsseltechnik. Jedoch reicht die Erkenntnis allein nicht für eine erfolgreiche Umsetzung – es braucht eine sorgfältig geplante Strategie und entsprechende Kompetenzen.

Die Kompetenz hinter der Business Data Cloud ist Databricks. Bereits vor der Kooperation zwischen SAP und Databricks verwendeten viele SAP-Bestandskunden die Funktionen und Werkzeuge von Databricks im eigenen Rechenzentrum oder über Hyperscaler. Mit dieser Nutzung geht auch der verstärkte Einsatz von KI und einer Plattformtechnik einher. In der SAP-Community steht dafür die BTP (Business Technology Platform) bereit.

IT-Technik versus ERP-Organisation

Cloud- und KI-Technik allein reichen nicht: Transformation braucht Kompetenz, Orchestrierung (Change Management) und Agilität. Customer Evolution und Conversion sind ein ganzheitlicher und umfangreicher Prozess. Ohne SAP-Teams wie ein CCoE, vorhandene Kompetenz und agiles Projektmanagement (DevOp) lässt sich der Wandel nicht wirksam gestalten. Fast 90 Prozent der Unternehmen aus der SAP-Community wollen sich aktiv auf den Einsatz von künstlicher Intelligenz vorbereiten. Was auf den ersten Blick nach IT-Fortschritt klingt, zeigt beim zweiten Hinsehen: Die größte Hürde ist und bleibt die schlechte Datenqualität.

Für SAP-Bestandskunden gilt es aktuell, die Balance zwischen der Reformation der Aufbau- und Ablauforganisation (Geschäftsprozesse) und den IT-Techniken wie Cloud und KI zu finden. Neue ERP-Techniken sind eine Hauptmotivation für die S/4-Conversion, aber die Datenqualität bleibt das Nadelöhr. Und ERP-Leben ist Veränderung: Cloud wird immer öfter strategisch genutzt! Nicht nur als IT-Modell, sondern als Innovationsplattform für Agilität, Skalierbarkeit und KI.

Natürlich ist der alte Informatik-Spruch bekannt: Never change a running system! Wie also in Balance bleiben mit den Altlasten, der Beharrung, der Transformation und den kommenden Innovationen? Siehe auch DSAG-Jahreskongress 2025 in Bremen. Die Risiken einer nicht erfolgreichen ERP-Transformation sind betriebswirtschaftlich messbar: Kostensteigerungen, Leistungsverluste und technische Inkompatibilität.

Mit der Idee einer SAP Customer Evolution kann das eigene ERP transformiert werden und in Balance kommen. Dafür braucht der SAP-Bestandskunde aber Wahlfreiheit. Noch ist SAP kein offenes Unternehmen, das die Vorteile eines zusammengesetzten, Best-of-Breed- und Composable-ERP erkannt hat. Technische Hürden und komplexe Lizenzgebühren verhindern eine Balance zwischen SAP, Mitbewerbern und Open Source.

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Peter M. Färbinger, E3-Magazin

Peter M. Färbinger, Herausgeber und Chefredakteur E3-Magazin DE, US und ES (e3mag.com), B4Bmedia.net AG, Freilassing (DE), E-Mail: pmf@b4bmedia.net und Tel. +49(0)8654/77130-21


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Die Arbeit an der SAP-Basis ist entscheidend für die erfolgreiche S/4-Conversion. 

Damit bekommt das sogenannte Competence Center bei den SAP-Bestandskunden strategische Bedeutung. Unhabhängig vom Betriebsmodell eines S/4 Hana sind Themen wie Automatisierung, Monitoring, Security, Application Lifecycle Management und Datenmanagement die Basis für den operativen S/4-Betrieb.

Zum zweiten Mal bereits veranstaltet das E3-Magazin in Salzburg einen Summit für die SAP-Community, um sich über alle Aspekte der S/4-Hana-Basisarbeit umfassend zu informieren.

Veranstaltungsort

FourSide Hotel Salzburg,
Trademark Collection by Wyndham
Am Messezentrum 2, 5020 Salzburg, Österreich
+43-66-24355460

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 10. Juni, und
Donnerstag, 11. Juni 2026

Early-Bird-Ticket

Reguläres Ticket

EUR 390 exkl. USt.
verfügbar bis 1.10.2025
EUR 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Hotel Hilton Heidelberg
Kurfürstenanlage 1
D-69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 22. April und
Donnerstag, 23. April 2026

Tickets

Reguläres Ticket
EUR 590 exkl. USt
Abonnenten des E3-Magazins
ermäßigt mit Promocode STAbo26
EUR 390 exkl. USt
Studierende*
ermäßigt mit Promocode STStud26.
Studiennachweis bitte per mail an office@b4bmedia.net senden.
EUR 290 exkl. USt
*Die ersten 10 Tickets sind für Studierende kostenfrei. Versuchen Sie Ihr Glück! 🍀
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2026, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.