Weltweit größte Hana-Migration
Bei der Migration der SAP-Umgebung zu Hana bei Siemens fungierte Atos als Entwicklungs- und Implementierungspartner. Die Umsetzung des Projekts solle, so die Pressemitteilung, eine der weltgrößten Implementierungen der SAP-Hana-Plattform stemmen. Als langjähriger IT-Partner sei Atos perfekt positioniert, um diesen Übergang von SAP ERP zu SAP Hana zu unterstützen. Die Erwartungen an den IT-Serviceprovider sind also hoch, die Messlatten gelegt. Sommer 2016, ein Jahr später: Der Umzug ist vollzogen, das Projektteam meldet erfolgreichen Abschluss. Nach nur einem Jahr ist der Wechsel erfolgreich abgeschlossen und bei Siemens läuft nun die weltweit größte SAP-Hana-Implementierung. Was in den Monaten dazwischen geschah, kann als Beispiel für gutes Projektmanagement, den Wert einer Partnerbeziehung sowie praktisch angewandte IT-Expertise dienen.
Hana ins Unternehmen bringen
Ziel des Projektes war es, eine Cloud-Plattform zu implementieren, die auf SAP Hana basiert und mit der Siemens seinem wachsenden Geschäftsbedarf gerecht wird. Die Plattform basiert auf bullion, den High-End-x86-Servern für Unternehmen von der Atos-Tochtergesellschaft Bull. Weltweit greifen über 100.000 Siemens-Mitarbeiter im gesamten Konzern auf die Lösung zu. SAP Hana ist eine skalierbare, in-memory- und cloudfähige SAP-Plattform. Siemens setzt diese Lösung ein, um seine Innovationskraft und seine visionäre Strategie hin zu einem kollaborativen Geschäftsmodell voranzutreiben. Der Großteil der zentralen Systeme und Prozesse ist von der klassischen SAP-ERP-Anwendung hin zu SAP Hana verlagert worden. Dies wirkt sich positiv auf Kosteneffizienz, Flexibilität sowie Skalierbarkeit aus und erlaubt gleichzeitig agileres Handeln. Der Einsatz von SAP Hana schafft im Bereich Business Intelligence kürzere Planungszyklen. SAP Hana erbringt in einer Stunde die Analyseleistung, die mit einer klassischen SAP-Umgebung bis zu acht Stunden dauern kann: Business Intelligence ist so näher an der geschäftlichen Realität, verbessert Entscheidungsvorlagen und ermöglicht kürzere Reaktionszeiten.
Atos hat die Migration auf SAP Hana als integriertes Projekt umgesetzt: Zusätzlich zu den IT-Leistungen sollen auch Kosten reduziert werden. Außerdem kommt ein innovatives Geschäftsmodell zum Tragen, das auf den x86-Servern bullion basiert. Das verantwortliche Team hat seine Erfahrungen aus den Etappen, Migrationen und Go-Lives des umfangreichen Projektes unmittelbar in den laufenden Prozess zurückgespiegelt, um Verzögerungen zu vermeiden und die Arbeit kontinuierlich zu verbessern. Diskussionspunkte waren etwa das Management der komplexen Logistik sowie die korrekte Größenauslegung der Systeme.
Dimensionen des Projektes
Ursprünglich sah der Projektplan vor, dass etwa 175 der 400 SAP-System-IDs von Siemens auf die Hana-Plattform migriert werden sollten, jeden Monat im Schnitt 15 IDs. Während der Migration wuchs das Projekt jedoch deutlich: Zahlreiche regionale Business Units benötigten die Aufnahme ihrer eigenen System-IDs. Am Ende des Projektes waren weit über 200 System-IDs an mehreren Standorten und verschiedenen Kontinenten auf die neue Umgebung migriert worden. Die neue SAP-Hana-Lösung vereinfacht und verbessert die Arbeit von mehr als 100.000 Siemens-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern, angesiedelt in allen Einheiten des Konzerns. Für die Hana-Datenbanken wurden mehr als 800 Änderungen durchgeführt, die ein Gesamtvolumen von rund 500 TB hatten – ohne spürbare Auswirkungen auf die Geschäftsabläufe. Über 150 Atos-Experten weltweit haben zum Erfolg des Projektes beigetragen.
Der Schlüssel zum Projekterfolg
Während des gesamten Projektzeitraums hat sich gezeigt: Die enge Zusammenarbeit zwischen Siemens und Atos war das entscheidende Element, um diese komplexe Aufgabe erfolgreich und im geforderten Zeitrahmen umzusetzen. Dank dieser intensiven Partnerschaft konnte Atos auf dem lange gewachsenen Verständnis für die Anforderungen von Siemens aufbauen. Gleichzeitig kannte und kennt Siemens seinen Design- und Implementierungspartner bereits gut. So konnte der Konzern bei diesem zukunftsweisenden und geschäftskritischen Projekt einem bewährten Partner vertrauen. Siemens und Atos verbindet bereits seit 2011 eine Allianz, eine der bisher größten strategischen Verbindungen zwischen einem globalen Industrieunternehmen und einem globalen IT-Dienstleister. Im November 2015 haben Siemens und Atos die bestehende IT-Vereinbarung erweitert: Die geschäftliche Zusammenarbeit wird ausgeweitet und gemeinsame Initiativen ausgebaut. Zusätzlich zu Projekten in den Bereichen Managed Services, Application Management und Systems Integration wurden die Leistungen auf die Digitalisierung der Geschäftsbereiche von Siemens, einschließlich der Bereiche Cloud Computing, Industrial Data Analytics und Cybersicherheit, erweitert. Das gemeinsame Investitionsprogramm für Innovationen wurde von ursprünglich 100 Millionen Euro auf 150 Millionen Euro erhöht. Die Allianz zwischen den beiden Unternehmen beruht also auf drei Elementen: Siemens und Atos sind Geschäftspartner und streben an, durch Technologie neue Geschäftsmöglichkeiten und Kundennutzen umzusetzen. Zweitens ist Siemens der größte Kunde von Atos und Atos ist für Siemens der bevorzugte Anbieter für Systemintegration, Managed Services und Beratungsleistungen. Drittens ist Siemens der größte industrielle Anteilseigner von Atos.
Nach dem Projekt ist vor dem Projekt
Die definierten System-IDs laufen nun über SAP Hana und ermöglichen Siemens schnellere Analysen, hohe Verfügbarkeiten, auch in Zeiten großer Auslastung, und flexible Reaktion auf Marktanforderungen. Diese Möglichkeiten müssen sich nun im Alltag bewähren und ihre Leistungsfähigkeit beweisen. Atos steht Siemens auch weiterhin zur Seite, um eine kontinuierliche Performance zu garantieren und die Services noch effizienter zu machen.
Zudem müssen die neuen Hana-Features noch in Gänze in die bestehende Systemlandschaft integriert werden, um den vollen Nutzen daraus zu ziehen. Entfaltet sich die ganze Wirkung des Einsatzes von SAP Hana bei Siemens, wird dieses erfolgreiche Migrationsprojekt als Vorreiter für weitere Migrationsprojekte von zentralen Anwendungen in die Cloud Strahlkraft beweisen.