Rise with Support


Die Deutsche Telekom hat sich gemeinsam mit T-Systems auf den Weg in ein neues ERP-Zeitalter gemacht. Als SAP-Partner wurde das Projekt „Rise with SAP“ zu einem Proof of Concept für alle Beteiligten: Es ist ein Erfolg! Die Deutsche Telekom IT konsolidiert und orchestriert nun anhand der definierten Rise-with-SAP-Roadmap mehr als 500 ERP-Server in die Cloud. Das Transformationsprojekt wurde von T-Systems begleitet und dient naturgemäß als Nachweis für eine souveräne Cloud als Angebot an die europäischen SAP-Bestandskunden.
Cloud-Transformation
Welche Ziele verfolgte die Deutsche Telekom mit der S/4-Conversion und dem Rise-Vertrag? Frank Scharpenberg, Vice President, Head of Global Business Practice SAP bei T-Systems, erklärt im E3-Gespräch: „Die Hauptziele waren Flexibilisierung und Konsolidierung der SAP-ERP-Landschaft, Modernisierung und Cloud-Transformation sowie der Aufbau einer stabilen, flexiblen Umgebung für die S/4-Hana-Migration. Zudem sollten Effizienzgewinne in zentralen Geschäftsbereichen wie Finanzen, Beschaffung und Logistik erzielt werden.“
Das Projekt umfasst die Rise-Adaption der Deutschen Telekom inklusive Cloud-Transformation, einem SAP-Betriebsmodell und umfassendem Business Change – etwa hin zum One-Finance-Ansatz. Ziel ist die Modernisierung und Vereinheitlichung der SAP-Landschaft auf Cloud-Basis. Bis 2030 sollen laut Scharpenberg die Anzahl der SAP-ERP-Systeme konzernweit halbiert und On-prem-Installationen vermieden werden. Zwei Drittel der SAP-Instanzen sollen aus Compliance- und Sicherheitsgründen in der Private Cloud von T-Systems betrieben werden, ein Drittel in der Google Cloud Platform.
T-Systems stellt dafür ein Delivery Model auf einer Multi- und Hybrid-Cloud-Plattform (MHC) bereit – unabhängig davon, ob SAP- oder Non-SAP-Workloads, Public oder Private Cloud. Im White Paper „Business Transformation mit Rise with SAP“ betont Scharpenberg: „Rise with SAP ermöglicht Agilität und Flexibilität und unterstützt Unternehmen, ihre Geschäftsprozesse in die Cloud zu verlagern und zu optimieren.“ Der DSAG-Jahreskongress 2024 in Leipzig verdeutlichte die zentrale Rolle von SAP-Partnern wie T-Systems bei der Umsetzung von Rise-Projekten. Rise ist ein exklusives SAP-Angebot, das Bestandskunden zentrale ERP-Aufgaben abnimmt. Doch eine ganzheitliche ERP-Architektur braucht mehr als Software: Europäische Kunden benötigen eine souveräne Cloud-Infrastruktur sowie kontinuierlichen Support – vor, während und nach der S/4-Conversion.
„Rise ist keine Produktsammlung, sondern eine Transformationsreise zur Standardisierung und Modernisierung in die Cloud“, erklärt Scharpenberg. SAPs neue Taxonomie unterstreicht dieses Verständnis. Seit 2024 werden erste große SAP-Instanzen der Deutschen Telekom in der DACH-Region auf S/4 Hana umgestellt – erste Systeme sind bereits live, sowohl in der Google Cloud als auch in der aus Deutschland gehosteten Private Cloud von T-Systems. „Die Resonanz ist positiv“, berichtet Scharpenberg.
Rise: Geänderte Bedingungen
Gibt es Tipps für die SAP-Community, die Joop Jansen, CFO der Deutschen Telekom IT, für eine Rise-Migration teilen kann? „Mögliche Skepsis überwinden“, antwortet der Telekom-Manager Jansen spontan im E3-Gespräch und er präzisiert: „Im Jahr 2021 hat SAP bei uns erstmalig das Thema Rise adressiert. Damals war Rise für uns noch kein passendes Modell, weil uns die nötige Flexibilität fehlte. Dazu zählte zum Beispiel die Möglichkeit, SAP-Systeme mit sensiblen Daten in einer deutschen Private Cloud zu betreiben. Nur so ließen sich die hohen Sicherheits- und Datenschutzstandards gewährleisten. Doch als wir 2023 die Optionen neu bewertet haben, war klar: Die Bedingungen haben sich verändert. Rise bietet uns heute die Möglichkeit, unsere zentralen Finanzsysteme gezielt in einem standardnahen Cloud-ERP-Core zu konsolidieren, während wir weniger kritische, aber stark angepasste Komponenten außerhalb von Rise weiterführen können.“

„Haben sich SAP-Kunden für die Rise Journey entschieden, sollten sie eine klare Transformationsstrategie entwickeln.“
Joop Jansen,
CFO/Senior Vice President Finance, Deutsche Telekom IT
Hybridstrategie mit Rise
Die Möglichkeit zur Hybridstrategie – Rise für das ERP-Kernsystem, Non-Rise für Spezialanwendungen – gab bei der Deutschen Telekom den Ausschlag für die Entscheidung zugunsten von Rise. CFO Joop Jansen betont: „Ausschlaggebend war nicht primär der finanzielle oder funktionale Nutzen, sondern die gewonnene Flexibilität, gemeinsam mit einem erfahrenen Partner wie T-Systems die Betriebsverantwortung zu teilen und die gute Zusammenarbeit fortzusetzen.“
Sein Tipp an SAP-Bestandskunden: „Nach der Entscheidung für Rise ist eine klare Transformationsstrategie entscheidend. Gute Vorbereitung ist erfolgsrelevant – Rise ist keine rein technische IT-Umstellung, sondern eine umfassende Business-Transformation, die das gesamte Unternehmen mittragen muss.“
T-Systems agiert als Rise Premium Supplier innerhalb des Konzerns. Frank Scharpenberg beschreibt die Zusammenarbeit als Win-win-Situation: „Die Telekom IT profitiert davon, T-Systems als verlässlichen Partner im gleichen Mutterkonzern zu haben. Gleichzeitig profitiert auch SAP, da wir unsere Learnings aus den praktischen Implementierungen in komplexen Unternehmenslandschaften weitergeben.“
Eine klare IT-Strategie ist daher essenziell. Unternehmen müssen sich über den zukünftigen Nutzungsgrad von SAP nach der Transformation im Klaren sein – dies bildet die Grundlage für eine effiziente Lizenztransformation. Ebenso müssen Wechselwirkungen zwischen Rise- und S/4-Transformation, Cloud-Migration und neuen Betriebsmodellen verstanden werden. Nur so lassen sich Kostenfallen wie doppelte Lizenzgebühren, Leerstandskosten oder unnötige Migrationen vermeiden.
„Unsere Rise-Experten helfen Kunden, ein stimmiges Gesamtbild zu entwickeln. Als Rise Premium Supplier begleiten wir die Modernisierung der SAP-Landschaft auf Basis von Cloud-ERP zuverlässig und professionell“, so Scharpenberg weiter. Besonders wichtig: Der Rise-Partner muss Themen wie Compliance, Datenschutz und Sicherheit beherrschen. Bei der Deutschen Telekom etwa werden datensensitive Anwendungen in der DSGVO-konformen Private Cloud von T-Systems betrieben. Dieser ganzheitliche Projektansatz stellt sicher, dass technische und rechtliche Anforderungen gleichermaßen erfüllt werden.
Eigenheiten von Rise
Rise with SAP ist seit über drei Jahren auf dem Markt, doch erst jetzt – mit dem Einstieg großer Bestandskunden – werden viele Eigenheiten sichtbar. „Es gibt für alle Beteiligten eine deutliche Lernkurve – auch für SAP“, sagt Frank Scharpenberg, T-Systems. Sein Appell: „Machen Sie sich bewusst, welche Cloud-Funktionen Rise mit sich bringt, und teilen Sie dieses Wissen mit den technischen Teams – für volle Transparenz darüber, was möglich ist und was nicht.“
Die Strategie von SAP ist klar: Die Zukunft liegt in cloudbasierten ERP-Services wie Rise und Grow with SAP. Neben der Chance zur Entschlackung alter Systeme bringt die neue SAP-Welt Innovationen wie KI, Nachhaltigkeitsmanagement und moderne Reporting-Tools. Scharpenberg rät: „Wer gut plant und einen erfahrenen Partner wählt, muss mit Rise nicht länger warten.“
CFO Joop Jansen ergänzt: „Im Dezember 2023 hat die Deutsche Telekom beschlossen, rund 80 SAP-Systemlandschaften mit dem Rise-Modell zu transformieren. Das bringt uns deutlich mehr Flexibilität.“ Die Zahl der Systeme wird reduziert, was wiederum Infrastrukturkosten senkt – Mittel, die in neue SAP-Produkte investiert werden können.
Allerdings zeigt die Praxis: Für viele Kunden ist unklar, was genau in Rise-Verträgen enthalten ist. Joop Jansen fordert deshalb mehr Übersichtlichkeit seitens SAP. „Eine gute Vorbereitung auf Kundenseite und genügend Zeit zur Bewertung sind unerlässlich“, betont er abschließend.