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Power mit und durch Open Source

Eine einheitliche IT-Infrastruktur und der Umstieg auf S/4 bilden die Grundlage dafür, dass die Unternehmen der Blanc und Fischer Familienholding Produkte und Dienstleistungen enger verzahnen und so neue, integrierte Lösungen rund um den Lebensraum Küche anbieten können.
Carsten Dieterle, IBM
1. Februar 2021
[shutterstock: 1363462781, VectorMine]
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Manfred Leistner, Direktor und Leiter Technik bei Blanc und Fischer IT Services, dem zentralen IT-Dienstleister der Blanc und Fischer Familienholding, erläutert: „Wir suchten nach Wegen, wie wir unsere Stärken in mehreren Spezialbereichen besser ausnutzen können. Für die Entwicklung neuer Produkte und Geschäftsmodelle, wie einen vollständig integrierten und einfach bedienbaren Online-Shop, der alle unsere Lösungen kombiniert, brauchen wir einen schnellen, direkten und zuverlässigen Zugriff auf Daten über alle Teilkonzerne der Holding hinweg.“

Seit vielen Jahren setzen die Unternehmen der Blanc und Fischer Familienholding bereits auf SAP-Software. Sie entschieden sich im nächsten Schritt, die Modernisierung auf SAP S/4 Hana dafür zu nutzen, die betriebliche Effizienz durch konsequente Standardisierung sowohl bei den Prozessen als auch bei der IT-Infrastruktur weiter voranzutreiben. Im Zuge der Vereinheitlichung führte die Blanc und Fischer IT Service für die Unternehmen auch SAP BW/4 ein und stellte auch SAP Manufacturing Execution auf Hana um. Manfred Leistner erklärt dazu:

„Zentrale Geschäftsanwendungen zu optimieren ist immer eine Herausforderung. Wir haben mit IBM Power Systems und IBM Storage eine Infrastruktur implementiert, die eine ideale Plattform für unsere Anforderungen darstellt. Wir können so bestehende Systeme mit ganz neuen Workloads auf einer erprobten und zuverlässigen Architektur flexibel kombinieren, um auch in der IT die Vision der unternehmensübergreifenden Integration noch besser zu realisieren.“

Die Blanc und Fischer IT Service arbeitete eng mit Beratern von IBM und Red Hat zusammen, um eine hochverfügbare IT-Landschaft auf Basis von IBM-Power-­System-E980-Servern in Kombination mit IBM Spectrum Virtualize und IBM-FlashSystem-9200-Speicherlösungen für den Betrieb von SAP-Anwendungen auf Red Hat Enterprise Linux for SAP Solutions aufzubauen. Dank der Funktionen von IBM Power­VM sind auch die geschäftskritischen Systeme vollständig virtualisiert, ohne bei Performance oder Sicherheit Kompromisse eingehen zu müssen.

Der IT-Chef Manfred Leister verdeutlicht die Vorzüge dieser Architektur: „Mit IBM Power Systems und Storage können wir ohne komplexe Anpassungen an der Konfiguration unsere SAP-Systeme flexibel skalieren. Das heißt konkret, dass wir schnell reagieren und unsere Ressourcen dynamisch nach Bedarf umverteilen können, um stets beste Performance und Verfügbarkeit zu gewährleisten.“

Für eine maximale Ausfallsicherheit spiegelt die Blanc und Fischer IT Services mit IBM Spectrum Virtualize alle Daten in ein zweites Rechenzentrum. Zusätzlich setzt das Unternehmen auf Spectrum Protect für die Datensicherung und schnelle Wiederherstellung. Manfred Leister fasst zusammen: „Wir haben durch die Kombination von IBM-Spectrum-Software mit IBM-FlashSystem-Speichersystemen eine einheitliche, effiziente und hochverfügbare Umgebung für unternehmenskritische Daten. Damit können wir für alle unsere SAP-Anwendungen auf den IBM-Power-­Systems-Servern mit Red Hat Enterprise Linux eine hohe Datenverfügbarkeit sicherstellen.“

Vorteile der Vereinheitlichung

Im Zuge der Standardisierung mit S/4 Hana migriert das Unternehmen auch alle bereits bestehenden Hana-Instanzen auf Red Hat Enterprise Linux. Manfred Leistner beschreibt seine Erfahrungen:

„Linux auf IBM Power Systems ist für uns wichtig, um auch neue Mitarbeiter für die Plattform begeistern zu können. Mit Red Hat Enterprise Linux auf IBM Power Systems kommen auch die Kollegen auf Anhieb problemlos mit der Umgebung zurecht, die vorher noch nie mit Power Systems gearbeitet haben. Wir profitieren von unseren langjährigen Erfahrungen mit Red Hat Linux und können so neue Anforderungen agiler umsetzen und Probleme schneller lösen.

Wir sind ein großer Anhänger des Open-Source-Gedankens und der Einstellung von Red Hat zu Open-Source-Software. Daher haben wir, sobald Red Hat Enterprise Linux von SAP für IBM Power Systems zertifiziert war, das erste Hana-­System mit Red Hat Linux in Betrieb genommen. Dank der engen Zusammenarbeit zwischen den Teams bei IBM und Red Hat konnten wir dann auch zeitnah mit dem Produktivbetrieb loslegen.“

Bei der Blanc und Fischer IT Services war man besonders vom Support für die Plattform beeindruckt. Das Team bei Red Hat zeigte ein echtes Interesse daran, die technischen Details von IBM Power Systems wirklich zu verstehen, das machte die Zusammenarbeit sehr angenehm. Und bei kniffligen Fragen kann das Unternehmen auch direkt auf ein Netzwerk von erfahrenen Spezialisten bei IBM und Red Hat zurückgreifen.

Mehr Agilität, geringere Kosten

Durch die Migration von SAP Manufacturing Execution auf Hana konnte die Blanc und Fischer IT Services Prozesse in den Fertigungslinien wie zum Beispiel den Ausdruck von Labels um 30 Prozent beschleunigen. Die bessere Performance wird mit 50 Prozent weniger Prozessorkernen erreicht. Aufgrund der Perfor­mance konnte die zentrale SAP-Manufacturing-Execution-Anwendung bisher nur an drei Produktionsstandorten in Deutschland und Kanada eingesetzt werden. Jetzt plant die Holding, diese Lösung auf Basis von Power Systems, Hana und Red Hat Linux an weiteren Produktionsanlagen weltweit auszurollen.

Über alle Anwendungen hinweg sieht das Unternehmen eine deutlich bessere Performance mit Power9-Prozessoren. Einige Workloads können jetzt mit 25 Prozent weniger Prozessorkernen betrieben werden. Dies bedeutet erhebliche Kosteneinsparungen im IT-Betrieb und verschafft dem IT-Team zusätzliche Flexibilität, um auf neue Geschäftsanforderungen noch schneller reagieren zu können.

Für Manfred Leistner liegen die Vorteile auf der Hand:

„Wir modernisieren gerade unsere gesamte SAP Landschaft mit S/4 und BW/4, und betreiben diese geschäftskritischen Anwendungen auf Power Systems Servern, IBM Storage mit Red Hat Enterprise Linux und Automatisierungslösungen. Wir nutzen diese Umstellung auf SAP S/4 dazu, mehrere separate ERP-Systeme für die unterschiedlichen Teilkonzerne der Holding zu konsolidieren und so die Anzahl von 70 SAP-Instanzen um bis zu 30 Prozent zu reduzieren.

Die engere Integration von Planungs-, Produktions- und begleitenden Geschäftsprozessen mit den zugehörigen Daten hilft uns dabei, unser Geschäft weiterzuentwickeln. Mit den Lösungen von SAP, IBM und Red Hat können wir neue Geschäftsmodelle ausprobieren und den Lebensraum Küche von unseren Produktionslinien bis hin zu Mehrwertdiensten für unsere Kunden noch besser vernetzen.“

Das Team der Blanc und Fischer IT Services denkt schon weiter, um interne IT-Prozesse noch weiter zu straffen. Zusammen mit dem Red-Hat-Premium- und IBM-Platinum-Business-Partner SVA arbeitet man bereits an der Umsetzung einer weitgehenden DevOps-Strategie mit der Automatisierungslösung Red Hat Ansible Automation Platform und Red Hat Satellite für das plattformübergreifende Infrastrukturmanagement.

Außerdem erhofft man sich vom Einsatz von Red Hat OpenShift, einer unternehmensfähigen Kubernetes-Container-Plattform, zukünftig weitere Produktivitätssteigerungen im IT-Betrieb. Das Ziel dieser Bemühungen ist die Standardisierung von IT-Diensten vor dem Hintergrund einer Multi- und Hybrid-­Cloud-Strategie zur kontinuierlichen Senkung der IT-Aufwände.


Blanc und Fischer

Die Blanc und Fischer Familienholding prägt den Lebensraum Küche weltweit. Zur Unternehmensgruppe gehören der französische Spezialist für Backöfen und Kochfelder mit verschiedenen Beheizungsarten Arpa, der Spezialist für den Wasserplatz in der Küche Blanco, der Produzent von Investitionsgütern für Großküchen und Zulieferer der Industrie Blanco Professional, der interne Dienstleister Blanc und Fischer IT Service, der italienische Gaskomponentenhersteller Defendi sowie der Komponentenzulieferer für Hersteller von Hausgeräten E.G.O. Insgesamt beschäftigen diese Unternehmen rund 8300 Mitarbeiter in 23 Ländern und an 56 Standorten weltweit. 2019 erwirtschaftete die Gruppe einen Umsatz von rund 1,2 Milliarden Euro.

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Carsten Dieterle, IBM

Carsten Dieterle ist Senior IT Architect und Teamlead Solar Architects DACH bei IBM.


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