Papier verschwindet
Zu Beginn der Pandemie vor einem Jahr haben noch 27 Prozent angegeben, ihnen sei der Nutzen unklar, vor zwei Jahren waren es sogar 34 Prozent. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von mehr als 500 Unternehmen aller Branchen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
„Corona hat zu einem Digitalisierungsschub in den Köpfen geführt. Jetzt muss es uns gelingen, die Digitalisierung auch in der Praxis voranzutreiben“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Wer sich digital aufstellt, kann nicht nur Krisenzeiten besser überstehen, sondern wird davon auch in einer Nach-Lockdown-Zeit profitieren.“ Die aktuelle Studie zeigt, dass Digital-Office-Lösungen in der Breite der Unternehmen angekommen sind, es aber noch viel Potenzial beim Einsatz einzelner Anwendungen gibt.
So sagen 93 Prozent, dass sie einzelne Lösungen wie CRM, ECM oder ERP nutzen, weitere vier Prozent planen oder diskutieren den Einsatz. Allerdings verwenden nur 48 Prozent digitale Lösungen zur Digitalisierung von Dokumenten, 44 Prozent ein Workflow-Management etwa für Freigabeprozesse und 41 Prozent ein elektronisches Archiv und Dokumentenmanagement.
Ein Output-Management etwa zur Generierung von Dokumenten setzen 35 Prozent ein, 27 Prozent haben digitale Lösungen zur bereichsübergreifenden Recherche von Unternehmensinformationen eingeführt und 21 Prozent verwenden digitale Signaturen.
Während der Coronapandemie nehmen viele Unternehmen Abschied vom Papier. So werden in 62 Prozent der Unternehmen weniger Dokumente ausgedruckt als noch vor einem Jahr, nur in acht Prozent sind es mehr. In 40 Prozent der Unternehmen halten sich papierlose und papierbasierte Prozesse etwa die Waage.
„Digitale Prozesse etwa bei der Beschaffung, aber auch beim Urlaubsantrag oder der Krankmeldung sind unter anderem die Voraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit im Homeoffice, das in der Pandemie massiv an Bedeutung gewonnen hat“, so Berg. „Zum anderen sind digitale Prozesse die Grundlage dafür, Technologien wie künstliche Intelligenz oder Cloud-Services einsetzen zu können.“