HoP: Historischer Rückblick und eine Erfolgsstory
Der Gedanke einer In-memory-Datenbank, die als Single Source of Truth dienen soll, ist mehr als zehn Jahre alt und war und ist das Kernprojekt des SAP-Aufsichtsratsvorsitzenden Professor Hasso Plattner.
Auf dieses Konzept richtet sich mittlerweile die gesamte SAP-Konzernstrategie aus. Mit dem Bekenntnis und der Vorgabe, bis 2025 Hana durchgängig als Plattform zu nutzen, hat man sich de facto selbst zum Erfolg verurteilt und setzt alles auf ein Blatt, sprich In-memory-Konzept.
Appliance only
Als Hana dann erstmals als neue Technologie 2010 von SAP angeboten wurde, konnte man diese Datenbank- und Entwicklungsplattform ausschließlich auf bestimmten und fest konfigurierten Intel-Rechnern betreiben.
SAP titulierte diese Kombination als „Appliance“, wenn auch die Infrastrukturkomponenten und Hana von verschiedenen Firmen stammten. Dieses geschlossene Konzept sollte die Komplexität eindämmen und die Implementierung erleichtern.
Aber schon bald darauf forderten einige der ersten SAP-Bestandskunden vehement, eine weitere Infrastrukturplattform als zusätzliche Hardwareoption zu bekommen, und wünschten sich eine höhere Flexibilität und Robustheit des gesamten Systems – damit kam IBM Power ins Spiel.
Bereits bei der ersten Hana-on-Power-Version 1.0 SPS 08 im Jahr 2015 legten IBM und SAP ein besonderes Augenmerk auf Flexibilität und einfache Integration. Damit wurden die Stärken der Power-Architektur auch für SAP Hana erstmals genutzt.
Außerdem wurde mit dieser sogenannten TDI-Architektur (Tailored Datacenter Integration) zum ersten Mal dem Kundeninvestment Rechnung getragen, da es erlaubt, einzelne Komponenten des Stacks nach Belieben zu tauschen oder zu behalten.
Kinderkrankheiten
Die allerersten Kunden von Hana on Power (HoP) hatten schon mehrere Jahre Erfahrung auf den x86-Hana-Appliances. Dieses Wissen um die Kinderkrankheiten von Hana erleichterte anfänglich einen Vergleich zwischen beiden Implementierungen erheblich.
Nicht nur die Leistung, sondern besonders die Robustheit der Lösung
auf Power konnte sofort überzeugen. Einige SAP-Power-Kunden warteten sogar, bis
Hana auf Power verfügbar war, um dann erst die Reise mit Hana zu beginnen.
Diese beiden Kundengruppen – ehemalige Hana- auf-x86- und neue Hana-auf-Power-Bestandskunden – haben dann für einen der schnellsten Roll-outs einer Produktkombination geführt. Selbst SAP wurde von der hohen Marktakzeptanz überrascht.
Power und Linux
Dieser Markterfolg führt heute zu einer dritten Kategorie von „Neukunden“. Firmen, die bisher IBM-Power-Systeme nicht kannten, entscheiden sich erstmals für diese IBM-Produktfamilie.
Da die Hana-Plattform ausschließlich auf beiden HW-Architekturen (IBM Power oder Intel x86) mit dem Betriebssystem Linux betrieben wird, macht dies den Einstieg für Neu-Power-Kunden besonders einfach.
Hinzu kommt der jüngste Trend: Winback und Competitive Displacement. Immer mehr Kunden, die aufgrund vermeintlicher Kostenvorteile oder aus strategischen Gründen mit einer Hana-Implementierung auf x86 begonnen haben, erleben instabile und unrentable Systeme, die ihr Geschäft in Gefahr bringen, und wenden sich (wieder) der Power-Plattform zu.
Dieser Trend lässt sich besonders im Enterprise-Bereich mit seinen Hochverfügbarkeits- und Leistungsanforderungen nachweisen. Dies führte innerhalb kürzester Zeit, nach rund drei Jahren, zu über 2000 Hana-on-Power-Kunden weltweit. Dabei sind natürlich Installationen, die bei Serviceprovidern betrieben werden, mitgezählt.
Das entspricht einem Marktanteil von etwa 18 Prozent, basierend auf IDC und eigener Schätzung. Aber eigentlich fehlt ein adäquates Benchmarking, z. B. rechnet Gartner noch in verkauften Servern, was vollkommen Appliance-lastig ist.
Auf einen Power-Server kommen im Extremfall bis zu 100 Intel-Server, eine SAPS-basierende Schätzung wäre eher angebracht. HoP ist somit eine weitere Erfolgsgeschichte in der SAP-Community.