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High Noon für Stammdatenmanagement

„Und täglich grüßt das Murmeltier“ – der Beitrag von Lünendonk-Partner Mario Zillmann zur Stammdatenqualität in der Märzausgabe des E-3 Magazins erinnert unwillkürlich an den Titel der US-amerikanischen Filmkomödie, in der der Protagonist in einer Zeitschleife festsitzt und ein und denselben Tag immer wieder erlebt.
Monika Pürsing, zetVisions AG
8. Mai 2017
High Noon für Stammdatenmanagement
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Ganz ähnlich wie in dem Hollywood-Klassiker ist es mit dem Thema Stammdatenqualität. Seit Jahren wird immer wieder auf die mangelnde Datenqualität und das unzureichende Stammdatenmanagement in vielen Unternehmen hingewiesen.

Hier einige Beispiele:

Laut der von Steria Mummert Consulting vorgelegten „Europäischen biMA-Studie 2012/13“ gibt es in 34 Prozent der Unternehmen keinen geregelten Prozess für ein Datenqualitätsmanagement.

Ein wirkungsvolles Stammdatenmanagement ist in 38 Prozent der Unternehmen gar nicht vorhanden. 2013 konstatierten laut einer Studie des Fraunhofer IAO 51 Prozent der befragten Unternehmen, schlechte Qualität der Produktionsdaten mache in starkem/sehr starkem Maße kurzfristige Eingriffe in die Produktionssteuerung notwendig.

2014 sagten 36 Prozent der für eine Barc-Studie befragten Unternehmen, sie seien mit der Datenqualität sehr unzufrieden (7 Prozent) oder eher unzufrieden (29 Prozent).

Bei den Antworten auf die Frage „Was sind aktuell die größten Probleme beim Betrieb des Data Warehouse?“ steht die Datenqualität mit 50 Prozent auf Platz drei.

Nach einem im Januar 2015 veröffentlichten Papier der Aberdeen Group nennen 49 Prozent der befragten Unternehmen zu viele Datensilos und 47 Prozent schlechte Datenqualität als Top-Herausforderungen, die Aktivitäten im Datenmanagement treiben.

Seit Jahren die immer gleichen Erkenntnisse. Dabei sind die Ursachen für schlechte Datenqualität vielfältig, in der Regel aber überall dieselben: fehlende Einbettung des Stammdatenmanagements in die Unternehmensstrategie, keine klar definierten Prozesse und Verantwortlichkeiten für die Dateneingabe, -freigabe und -pflege sowie ein Wildwuchs an Datenquellen und Systemen.

Alles nicht lustig!

Denn jetzt stehen die Unternehmen auch noch vor den Herausforderungen durch die digitale Transformation. Laut einer aktuellen Studie von Bitkom Research fehlt vielen Unternehmen nach wie vor das Bewusstsein für den disruptiven Charakter der Digitalisierung.

Nur 50 Prozent der deutschen Unternehmen sehen Digitalisierung als wichtiges oder sehr wichtiges Ziel. Dabei erfasst die Transformation das gesamte Unternehmen: Geschäftsmodelle, Produkte und Services, Kundensegmente, Kanäle, Geschäftsprozesse und Arbeitsplätze.

Vor diesem Hintergrund ist es überhaupt keine gute Nachricht, wenn laut der im Dezember 2016 veröffentlichten Lünendonk-Studie „Revival der Stammdaten“ zahlreiche Unternehmen in Deutschland aktuell für die Herausforderungen der digitalen Transformation nicht in ausreichendem Maße gerüstet sind.

Nur etwa jedes siebte (15 Prozent) der befragten Unternehmen sieht sich bei dem dafür wichtigen Fundament Stammdatenmanagement gut aufgestellt. 72 Prozent stufen sich als „mittelmäßig“, 13 Prozent gar als „schlecht“ ein.

Zwar hat sich die Datenqualität in den letzten fünf Jahren deutlich verbessert, zufrieden sind die Unternehmen aller Größenklassen aber nicht. 40 Prozent sagen, ihre Datenqualität sei aktuell sehr gut (16 Prozent) oder gut (24 Prozent).

Aber immerhin 60 Prozent betonen hier nur Mittelmaß. Um es einmal deutlich zu sagen: Mittelmaß ist zwar nicht schlecht. Aber Mittelmaß reicht nicht, um den Herausforderungen der digitalen Transformation gewachsen zu sein!

Zu mangelhafter Datenqualität und -aktualität kommt künftig erschwerend hinzu, dass die zu bewältigenden Datenmengen exponentiell wachsen. Big Data, das Internet der Dinge und Industrie 4.0 sorgen dafür, dass die Beherrschung der enormen Datenströme zur gewaltigen Herausforderung der Unternehmen wird.

Halten wir fest:

Daten sind für Unternehmen von großer Bedeutung, ihre Qualität ist schon heute häufig unzureichend, gleichzeitig wächst ihre Menge dramatisch. Im übertragenen Sinne kann man da nur sagen: „Houston, wir haben ein Problem.“ Und zwar kein kleines!

Es ist höchste Zeit, etwas zu tun. Stammdaten mögen nicht besonders „sexy“ sein, um ein professionelles Stammdatenmanagement kommen die Unternehmen gleichwohl keinesfalls herum.

Sie müssen zunächst eine wirksame Data Governance zur Regelung von Aufgaben, Rollen, Zugriffsrechten und Zuständigkeiten rund um Informationsprozesse definieren. Erst dann kann eine IT-Unterstützung durch eine professionelle Standardlösung für das Stammdatenmanagement erfolgen.

Ein professionelles Stammdatenmanagement kostet Geld. Schlechte Datenqualität und nicht vorhandenes oder „selbstgestricktes“ Stammdatenmanagement kosten noch mehr Geld!

Hier gehts zum im Vorspann erwähnten Artikel: http://e-3.io/a4QB30bwba1

https://e3mag.com/partners/zetvisions-ag/

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Monika Pürsing, zetVisions AG

Chief Executive Officer (CEO) bei der zetVisions AG


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