Digitalisierung von Prozessen


81 Prozent der deutschen Großunternehmen haben Defizite im Umgang mit Schwachstellen
Insbesondere die Regelmäßigkeit und die Tiefe der Schwachstellenscans sind hierbei von entscheidender Bedeutung. Aber gerade hier weisen deutsche Unternehmen grundlegende Missstände auf, die zu gravierenden Konsequenzen führen können. Regelmäßig die eigene IT-Infrastruktur auf Schwachstellen zu untersuchen stellt einen der Kernaspekte dar, um durch eine vorausschauende Strategie Sicherheitsrisiken zu minimieren. So wird in 45 Prozent der befragten Unternehmen täglich und in mehr als jedem dritten wöchentlich die IT-Infrastruktur mithilfe einer Softwarelösung auf Sicherheitslücken gescannt. Dagegen führt jedes fünfte deutsche Unternehmen einen solchen Scan lediglich ein Mal monatlich (10 Prozent) oder ohne eine Routine unregelmäßig (11 Prozent) durch.
Hierbei zeigt sich, dass sich die Regelmäßigkeit eines Sicherheitsscans je nach Unternehmensgröße stark unterscheidet; je größer die Unternehmen, desto häufiger werden Scans durchgeführt. Insbesondere in gewachsenen und komplexen IT-Infrastrukturen müssen routinemäßige und kontinuierliche Schwachstellenscans das IT-Sicherheitskonzept ergänzen, ansonsten laufen Unternehmen Gefahr, Opfer von Cyberkriminellen zu werden. In Zusammenarbeit mit ManageEngine ist das Research- und Analystenhaus Techconsult der Frage nachgegangen, wie sich das Schwachstellenmanagement deutscher Unternehmen ausgestaltet und welche Rolle Softwarelösungen in diesem Kontext spielen. Hierfür wurden in der nun veröffentlichten Studie „Effizientes Schwachstellenmanagement in dynamischen IT-Infrastrukturen: Der Umgang deutscher Unternehmen mit IT-Security-Risiken“ 150 IT-Verantwortliche aus Unternehmen mit mindestens 2000 Beschäftigten befragt.
Eine optimierte Schließung von kritischen Lücken lässt sich nicht zuletzt mithilfe einer ganzheitlichen Softwarelösung erreichen. Es zeigt sich jedoch, dass nur jedes dritte befragte Unternehmen (33 Prozent) eine ganzheitliche Lösung für Scan, Bewertung und Behebung von Schwachstellen einsetzt.
Dagegen nutzen 38 Prozent der Unternehmen zwei getrennte Anwendungen zur Bewertung und Behebung, was zu einem umständlicheren und längeren Beseitigungsprozess führen kann. Je länger eine Sicherheitslücke offen bleibt, desto größer ist das Risiko eines Angriffs, denn Cyberkriminelle suchen genau diese „offenen Tore“. Jedes zehnte Unternehmen (11 Prozent) scheint indes einer permanent hohen Gefahr ausgesetzt zu sein. Der komplette Verzicht auf unterstützende Softwarelösungen, indem ausschließlich die manuelle Schwachstellenbewertung und -behebung angewandt werden, führt in diesen Unternehmen nicht nur zu einer unverhältnismäßig hohen Belastung der IT-Security-Verantwortlichen, sondern auch zu mehr Sicherheitslücken. Die Ausprägung dieser beiden Faktoren ist dabei unmittelbar von der Komplexität der jeweiligen IT-Infrastruktur abhängig.
Um das Ausmaß eines möglichen Schadens zu verringern, priorisieren die befragten Unternehmen identifizierte Schwachstellen insbesondere nach Schadenspotenzial (54 Prozent) und Ausnutzbarkeit (47 Prozent). Denn hochkritische Schwachstellen, die einfach ausgenutzt und großen Schaden anrichten können, sollten unverzüglich und mit höchster Priorität geschlossen werden. Damit einhergehend werden oftmals auch Schweregrad und Verwundbarkeit (45 Prozent) sowie die Anzahl der betroffenen Systeme (43 Prozent) zur Priorisierung genutzt. Im Sinne einer vorausschauenden Sicherheitsstrategie sollten Schwachstellen softwaregestützt bewertet werden, um zuverlässig zu priorisieren und dadurch Risiken zu minimieren.