Datenmanagement und Datenautorität
Mehrwerte im SAP-Umfeld durch hybride Datenspeicherung und -verwaltung
Die europäischen Anliegen von NetApp in der SAP-Community managet Thomas Herrmann mit Büro im SAP-Partner-Port in Walldorf. Er organisiert mit sehr großem Erfolg alljährlich einen „SAP on NetApp Summit“ und stand dem E-3 Magazin für ein Exklusivinterview zur Verfügung.
Das Unternehmen NetApp gilt in der SAP-Community als Spezialist für Datenspeicherung und -management sowie als Partner vieler anderer IT-Anbieter: Wo liegt der Schwerpunkt im direkten Kontakt zu den SAP-Bestandskunden oder im indirekten Kanal über Ihre Partner?
Thomas Herrmann, NetApp: NetApp arbeitet eng mit Partnern zusammen, die unsere Mehrwerte im SAP-Umfeld schätzen, seien es die großen Partner, also die Global-System-Integratoren wie Capgemeni, Accenture, Kyndryl, oder die eher kleineren spezialisierten Boutiquepartner. Der Kontakt zu unseren Kunden liegt bei 80 Prozent im Channel, also über Partner, und 20 Prozent Direktvertrieb über unsere Sales- und Presales-Spezialisten.
Thomas Herrmann, Manager Business Development SAP at NetApp for EMEA, kennt die SAP-Community wie kaum jemand anderer. Seine Kontakte helfen den NetApp-Bestandskunden.
Und was sind die inhaltlichen Schwerpunkte?
Herrmann: Wir sind bekannt für Datenmanagement. Unser Schwerpunkt oder besser gesagt Ziel ist es, die Datenautorität für die Unternehmen zu stellen. Mit den Lösungen von NetApp haben Kunden die vollständige Kontrolle über ihre Daten und profitieren von Einfachheit, Effizienz, Flexibilität und einer hervorragenden Integration ins Applikationsmanagement. Das schätzen unsere Partner sehr.
Die digitale Transformation beeinflusst auch NetApp: Machen Sie mit Hardware oder Software mehr Umsatz in der SAP-Community?
Herrmann: NetApp bezeichnet sich ja nicht mehr als Hardware Company, der Schwerpunkt und die Mehrwerte liegen in unserer Software, Hardware ist Commodity. Unsere Hardware kommt mit einem Softwarepaket, welches einzigartig ist. Man kann aber sagen, dass vom Gesamtumsatz her das On-prem-Business noch dominiert, jedoch sehen wir die höheren Wachstumszahlen in der Cloud mit den Cloud Services, die wir anbieten.
Und wie geht es weiter? Wo liegt der zukünftige Fokus von NetApp – Hardware oder Software?
Herrmann: Definitiv in Software und natürlich in den Cloud Services, was aber auch eine Kombination aus Hard- und Software sein kann.
NetApp hat sehr viele auch unterschiedliche Partner – von Cisco über AWS, Fujitsu bis Red Hat. Wie orchestrieren Sie diese heterogene Partnerlandschaft?
Herrmann: Mit jedem dieser Partner, Cisco, AWS, Fujitsu und Red Hat, verbindet uns eine langjährige Partnerschaft, von der beide Parteien profitieren. Mit Cisco haben wir zum Beispiel die gemeinsame Lösung FlexPod gebaut, mit der wir sehr erfolgreich am SAP-Markt agieren. Fujitsu baut mit der PrimeFlex-for-SAP-Landscapes-Lösung zu 100 Prozent auf NetApp, schon seit Jahren. Wir haben bei NetApp für jeden Partner Alliance Manager, welche die strategischen Dinge planen, SAP-spezifische Themen plane ich mit den entsprechenden Pendants bei den Partnern direkt.
Und wo findet sich der Mehrwert für den SAP-Bestandskunden bei diesem komplexen Angebot?
Herrmann: Der Mehrwert ist natürlich immer lösungsbezogen, eine Lösung ist immer eine Kombination aus mehreren Produkten. NetApp bietet natürlich die Mehrwerte im SAP-Datenmanagement, wobei Partner wie zum Beispiel Fujitsu den Service und das komplette Paket anbieten können, sozusagen mit FlexFrame ein komplettes operationales Konzept für SAP-Landschaften.
Was bedeutet für Sie hybrides Datenmanagement und Datenhaltung?
Herrmann: Daten sind das Wichtigste, was ein Unternehmen hat, doch wie setzen Kunden Daten richtig ein? Wie sorgt man dafür, dass man das Potenzial der Daten voll ausschöpft, wo und wie sie optimal gebraucht und gespeichert werden? Und wie unterscheiden Anwender Ihre Daten von wichtig und unwichtig, sodass Ihnen die Daten nicht irgendwann über den Kopf wachsen? Unternehmen müssen operative Daten im schnellen Zugriff haben, also kommt hier nur schneller Speicher infrage. Daten, die langfristig aufbewahrt werden müssen und nur sporadisch zum Einsatz kommen, können wiederum kostengünstig ausgelagert werden. Daten speichern und verfügbar halten, die Sie gar nicht brauchen, verursachen nur Kosten? Hybrides Datenmanagement ist die Kombination aus all diesen Fragen und deren Antworten dazu? NetApp bietet für all diese Herausforderungen Lösungen an für das Daten-Lifecycle-Management in hybriden Welten.
Sehen Sie in der deutschsprachigen SAP-Community einen Trend in eine der Richtungen Cloud, Hybrid und On-prem?
Herrmann: Die Cloud wird immer mehr genutzt und für viele Unternehmen ist sie schon der Standard. Der Trend, denke ich, geht zu einer hybriden Cloud-Infrastruktur, also der Kombination aus interner IT-Infrastruktur on-prem, Private Cloud und einer oder mehreren Public Clouds – also Multi-Cloud. Unternehmen werden immer mehr dazu übergehen, Cloud-Dienste zu nutzen und/oder verschiedene Cloud-Anbieter parallel zu nutzen, je nachdem wie gut das jeweilige Angebot ist, Preis/Leistung spielt hier natürlich eine große Rolle.
In Bezug auf das Datenmanagement in einer S/4-Hana-Ungebung, wo sehen Sie für NetApp die wichtigsten Herausforderungen und was sind Ihre Lösungen dafür?
Herrmann: SAP S/4 Hana setzt im Vergleich zu seinen Vorgängern auf eine einfache Architektur. Das gilt sowohl für das Datenmodell als auch für die Benutzeroberfläche. Die Datenbank Hana selbst sorgt natürlich durch die In-memory-Architektur für mehr Geschwindigkeit und ermöglicht das Arbeiten in Real Time. S/4-Hana-Ungebungen haben dementsprechend besondere Anforderungen an die Hardware und an die Infrastruktur.
Was sind die spezifischen Herausforderungen?
Herrmann: NetApp hat zertifizierte Hardware und Software, für S/4-Umgebungen on-prem oder bei den entsprechenden Hyperscalern. Sämtliche von der SAP vorgegebenen KPIs werden erfüllt. Die Herausforderungen für S/4 Hana im Datenmanagement unterscheiden sich nicht gravierend von den S/4-Vorgängern, hier hat NetApp mit seinem bekannten Portfolio Lösungen, um SAP-Landschaften effizient, kostengünstig, flexibel und einfach zu betreiben.
Was erwarten Sie sich bezüglich Datenmanagement und Hana in Zukunft von SAP, wie wird sich diese Partnerschaft weiterentwickeln?
Herrmann: SAP ist einer unserer größten Kunden weltweit und beim SAP-internen SAP-RZ-Betrieb sind unsere Mehrwerte, die wir liefern für das Datenmanagement, nicht mehr wegzudenken. Mit SAP als Partner und einem gemeinsamen Go-to-Market sehe ich zurzeit gemeinsame Ansätze im Bereich Industry 4.0, bei dem wir eng mit der SAP und anderen Partnern zusammenarbeiten werden.
Welche Partnerschaften werden in Zukunft für NetApp und natürlich auch für SAP-NetApp-Kunden besonders wichtig sein?
Herrmann: Unsere Mission ist es, die Dateninfrastruktur zu vereinfachen und zu modernisieren. Unsere strategischen Partnerschaften, die wir haben werden, bleiben, aber es kommen neue Partner hinzu. Ich sehe hier immer mehr Partner, die Lösungen im Bereich Cloud Services anbieten und mit denen wir gemeinsam Lösungen und Services anbieten und bauen. Mit NetApp als Partner kann man alle Bereiche vom Rechenzentrum bis zur Cloud kontrollieren, konsolidieren und organisieren.
Mit welchen digitalen Innovationen wird NetApp 2023 die SAP-Community überraschen?
Herrmann: Applikationen in die Cloud zu bringen ist nur der erste Schritt auf dem Weg in die Cloud. Um das Versprechen der Cloud zu erfüllen, ist ein ganzheitlicher Ansatz für den Betrieb in der Cloud erforderlich, der Kosten, Ressourcenmanagement, Optimierung und Sicherheit berücksichtigt. Unser wachsendes Portfolio bietet eine überzeugende Suite von Lösungen für den Cloud-Betrieb, mit denen sich Unternehmen auf ihre SAP-Applikationen und nicht auf die Infrastruktur konzentrieren können. Wir werden für 2023 und darüber hinaus unser Portfolio mit Lösungen erweitern, bleiben Sie gespannt.
E-3: Danke für das Gespräch.