Datenaustausch und Automatisierung
Trends in der digitalen Transformation von Geschäftsprozessen
Im Zuge der digitalen Transformation passen Unternehmen ihre Geschäftsprozesse, Kultur und Kundenerfahrung an die Möglichkeiten und Anforderungen der digitalen Technologien an. Verbraucher sollen schnell finden, was sie benötigen, und in ihrer Benutzererfahrung möglichst keinerlei Hindernissen begegnen, siehe auch SAP Datasphere. Unternehmen bemühen sich daher darum, die Bedürfnisse und Interessen ihrer Kundschaft besser zu verstehen, um passende Angebote mit einer nahtlosen Benutzererfahrung für sie zu entwerfen.
Es spielt somit eine zentrale Rolle für die Zukunftsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit von Unternehmen, wie sie Daten erheben, verarbeiten und auswerten. Konsequenterweise müssen Organisationen ihre bestehenden Strukturen umgestalten und neu anordnen, um innovative Services und Geschäftsmodelle entwickeln und ausrollen zu können. Welche Veränderungen damit verbunden sein können, zeigen einige größere aktuelle Trends in der digitalen Unternehmenswelt.
Digitale Zwillinge
Der digitale Zwilling, eine virtuelle Repräsentation von realen Systemen oder Produkten, dient dazu, mit Echtzeitsynchronisation einen besseren Einblick in Geschäftsprozesse zu erhalten und Ergebnisse besser vorhersagen zu können. Das Internet der Dinge (IoT) hat mit dem Anwendungsbereich Lieferkettenmanagement, wo die Optimierung des Produktdesigns und die Rationalisierung von Geschäftsprozessen von zentraler Bedeutung sind, digitale Zwillingsinitiativen vorangetrieben.
Die Konnektivität von Plattformen wird die Einführung des digitalen Zwillings dieses Jahr weiter beschleunigen und neue Einsatzmöglichkeiten hervorbringen. Beispielsweise kann ein digitaler Zwilling, der auf reale Kundendaten zurückgreift, zur Verbesserung von Unternehmenssoftwareprodukten eingesetzt werden. Man könnte zum Beispiel erheben, ob Kunden eine bestimmte Funktion nutzen, wie sie Benachrichtigungen erhalten möchten, oder wie sie während der Nutzung mit anderen Nutzern zusammenarbeiten.
Blockchain
In den vergangenen Jahren wurde die Blockchain als Grundlage für ein neues B2B-Integrationsmodell erachtet, welches EDI (Electronic Data Interchange) schließlich vollständig ersetzen sollte. Doch auch wenn Blockchain seine Position im Finanzbereich festigt, ist der B2B-Markt für Blockchain inzwischen verschwunden und die Unternehmen erkennen, dass Blockchain zwar für die Rückverfolgbarkeit und die digitale Trusted Third Party in bestimmten Anwendungsfällen sinnvoll sein kann, jedoch die B2B-Kernintegration, die EDI bietet, immer noch der effizienteste Weg zur Integration großer Partnergemeinschaften ist.
Hintergrund dieser Entwicklungen sind die anhaltenden geopolitischen Verschiebungen, die Unternehmen dazu zwingen, ihre Lieferketten zu überdenken. Einige verlagern ihre Lieferantenbeziehungen in neue Regionen, während andere versuchen, ihre Lieferantengemeinschaft zu diversifizieren. Für alle ist es jedoch ein zentrales Anliegen, Risiken für Unterbrechungen in der Lieferkette frühzeitig zu erkennen. Folglich werden Unternehmen sich darauf konzentrieren, die APIs ihres B2B-Ökosystems für die Entwicklung von Lösungen zu nutzen, mit denen sich die Komplexität in der Lieferkette bewältigen und Transparenz herstellen lässt.
DevOps und digitale Marktplätze
Für Unternehmen, die ihre digitalen Ökosysteme öffnen, ist es erforderlich, Anwendungen durchgängig bereitzustellen und ausführen zu können. Bislang wurde dies weitgehend durch einzelne, fortschrittliche Entwicklerteams im Unternehmen realisiert. Um Entwicklungszyklen zu beschleunigen und Anwendungen automatisiert bereitzustellen, stellten sie ihre DevOps-Tools und -Praktiken im Rahmen eines CI-CD-Pipeline-Ansatzes gesammelt allen Beteiligten zur Verfügung. 2023 wird Platform-Engineering wie Self-serve-Funktionen für DevOps massenfähig machen, und zwar mit internen Entwicklerplattformen, die Betriebshindernisse beseitigen und eine Brücke zwischen allen beteiligten Entwicklern schlagen. Platform Engineering wird es auch einfacher machen, die Liefer- und Qualitätsverbesserungen zu messen, was bislang mit Shadow Operations oder unzusammenhängenden DevOps-Bemühungen nicht möglich war.
Es ist zu erkennen, dass Unternehmen auf breiter Ebene belastbare Pläne entwickelt haben, die es ihnen ermöglichen sollen, flexibel durch das etwas unsichere Terrain der digitalen Transformation zu navigieren. Mit den zahlreichen strukturellen Veränderungen, die sich derzeit in Organisationen vollziehen, gehen auch veränderte Anforderungen an Fachpersonal einher, womit sich bereits eine neue Aufgabe am Horizont abzeichnet: Laut einer aktuellen Umfrage des IT-Dienstleisters Axway erwarten 86 Prozent der IT- und Unternehmensentscheider vor diesem Hintergrund, dass es aufgrund gesteigerter Nachfrage in den kommenden Jahren eine Nachfragelücke bei Software- und Architekturingenieuren geben wird. Es bleibt abzuwarten, mit welchen Ansätzen Unternehmen dieser Herausforderung begegnen werden und inwieweit KI-Technologien zur Lösung beitragen können.