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Cloud hat in den vergangenen Jahren eine rasante Entwicklung gemacht. Zahlen des Cloud-Monitors, den Bitkom Research und KPMG veröffentlichen, veranschaulichen: 2011 war die Public Cloud für 87 Prozent der befragten Unternehmen kein Thema. 2019 sahen das nur noch 31 Prozent so.
Mathias Keifel, Nagarro ES
Stefan Rother, Nagarro
22. Oktober 2020
[shutterstock.com: 1700110645, GrandeDuc]
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Nach den jüngsten Zahlen nutzten bereits 38 Prozent die Public Cloud, 30 Prozent planten den Einsatz. Blickt man allerdings tiefer, dreht sich auch bei der Cloud alles um physische Server, auf denen Systeme betrieben werden. Was ist denn aber dann der Unterschied zwischen den oft genannten Public Clouds und Pri­vate Clouds? Und in welchem Zusammenhang stehen die Hyperscaler?

Bei Nagarro ES sieht man die Differenzierung vor allem in der Frage nach der Verantwortung und der Skalierbarkeit.

Public Cloud: IT-Infrastrukturen sind über das Internet zugänglich und machen eigene Investitionen in Hardware überflüssig. Services werden über Infra­struc-ture as a Service bereitgestellt und als Subskription abgerechnet. Die Services stehen über eine Multi-tenant-Struktur mehreren Anwendern/Unternehmen zur Verfügung.

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Private Cloud: Wenn Unternehmen ihre Systeme in einer exklusiven Umgebung haben wollen, können sie die Systeme entweder selbst hosten (On-premises) oder an einen Partner auslagern (Hosting). Im Gegensatz zur Public-Cloud-Variante ist bei einer Private Cloud ein hohes Maß an Kontrolle durch den Anbieter gegeben, jedoch ist nicht immer die Flexibilität, die Public- Cloud-Anbieter ermöglichen, vorhanden.

Hyperscaler: Werden Public-Cloud-Services von Cloud-Computing-Anbietern bezogen, spricht man von Hyperscaling. Der Vorteil ist eine hohe Flexibilität und Skalierbarkeit. Im SAP-Kontext sind Microsoft Azure, Amazon Web Services, die Google Cloud Platform und Alibaba für S/4 Hana zertifiziert. Zusätzlich bieten die Public- Cloud-Anbieter Serverless-Anwendungen, die über ein Subscription-Modell genutzt werden können.

Dass sich inzwischen auch SAP zu einer Cloud-Strategie bekannt hat, dürfte darauf begründet sein, dass sich die anfänglich unterstellten Nachteile einer Public Cloud, die sich insbesondere auf Security-Aspekte bezogen, nicht bestätigt haben. Die Vorteile im Bereich Skalierbarkeit wurden dafür sehr deutlich erkennbar. So gibt es S/4 inzwischen in allen möglichen Bereitstellungsvarianten, die einige Unterschiede sowohl in der Lizenzierung, aber auch im Funktionsumfang aufweisen.

Was Hyperscaler betrifft, zeigt die Erfahrung, dass die Experimentierfreude mit den Public-Cloud-Plattformen durchaus groß ist, aber die Erwartungshaltungen an Kosteneinsparung gerade durch gezieltes An- und Abschalten oder Bereitstellung nur nach Bedarf in der Realität mit produktiven Umgebungen und gerade mit SAP sich nicht bezahlt machen.

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Speziell im Bereich Hana wird deutlich, dass die volle Skalierbarkeit bei Hana-Memory nicht immer gegeben ist. Die oftmals fehlende Granularität, aber auch die Flexibilität mit Erweiterung führt zwangsläufig zu höheren und sprungfixen Kosten verglichen mit Private-Cloud-Anbietern, da bei den Hyperscalern die Instanzgrößen fest vordefiniert sind und nur innerhalb dieser Vorgaben ausgewählt werden können. Im Vergleich dazu bietet Nagarro ES beispielsweise den Kunden die volle Flexibilität bei den Instanzgrößen.

Der Mehrwert von Hyperscalern entsteht für die Kunden dann, wenn alles aus einer Hand bereitgestellt und gemanagt wird. Zudem entstehen große Vorteile, wenn die von den Public-Cloud-Anbietern bereitgestellten serverlosen Dienste mit den eher dediziert betriebenen SAP-Systemen kombiniert werden. Die hybride Umgebung muss für den Endkunden wie eine geschlossene Systemlandschaft wirken. Das gilt technisch wie organisatorisch bis hin zu der vollständigen Security und Compliance.

Die Antwort auf heutige Installations­szenarien bei größeren Systemlandschaften kann aktuell nur ein hybrides Szenario sein, das für den Kunden den besten Nutzen technisch wie wirtschaftlich darstellt. SAP-Systeme und speziell S/4 Hana sind nach wie vor in einer Private-Cloud-Umgebung sehr gut aufgehoben und lassen sich für Sandboxen, Projektsysteme, die nur temporär genutzt werden sollen, und andere Anforderungen optimal durch Public- Cloud-Installationen ergänzen.

Im Bereich der vielen Applikationen außerhalb von SAP stehen die Türen für Public-Cloud-Installationen viel weiter offen und oftmals ist nur in Einzelfällen durch technische oder regulatorische Rahmenbedingungen On-premises zu empfehlen. Wie entscheiden Sie sich?

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Mathias Keifel, Nagarro ES


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Stefan Rother, Nagarro

Stefan Rother ist Executive Director Managed Services bei Nagarro


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Veranstaltungsdatum

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