Business Suite oder S/4 Hana?
Bezüglich S/4 Hana muss noch Überzeugungs- und Aufklärungsarbeit geleistet werden. Ein Drittel der Befragten wird innerhalb der nächsten drei Jahre von der Business Suite umgestiegen sein. Die verbleibenden zwei Drittel sind jedoch unentschlossen oder warten ab.
Es herrscht eine gewisse Aufbruchstimmung im deutschsprachigen Raum. Steigen doch IT-Budgets bei DSAG-Mitgliedern um fast fünf Prozent. Das bedeutet eine Steigerung um über drei Prozentpunkte gegenüber 2016.
Mehr noch in Österreich: Dort verdoppeln sich die IT-Investitionen auf über acht Prozent im Vergleich zu 2016. Nur die Schweiz spart (minus zwei Prozent).
Bei den SAP-Ausgaben kehrt sich diese Zurückhaltung jedoch um. Sie steigen um über drei Prozent. Das ist jedoch weniger als im Vorjahr (2016: knapp sechs Prozent).
Im gesamten deutschsprachigen Raum wachsen die SAP-Budgets mit einer Steigerung um knapp sechs Prozent gleich an wie im Vorjahr. In Österreich steigen diese um zwei Prozentpunkte auf über sechs Prozent.
In diesem Jahr beschäftigt sich die DSAG-Investitionsumfrage neben den allgemeinen Zahlen besonders mit den Ausgaben für die Digitalisierung in den Mitgliedsunternehmen.
So fließen über 60 Prozent der Gelder im deutschsprachigen Raum in die digitale Transformation. Die Schweiz wird mit 70 Prozent ihrer Innovationsführerschaft erneut gerecht.
Ein detaillierteres Ergebnis zeigt sich bei der Frage, ob in bestehende Geschäftsprozesse oder neue Geschäftsmodelle in Sachen Digitalisierung investiert wird.
Über 50 Prozent der Teilnehmer schätzen dabei Investitionen in bestehende Geschäftsprozesse in Zusammenhang mit der digitalen Transformation als wichtig bis sehr wichtig ein.
Wenn es um Investitionen in neue Geschäftsmodelle im Zuge der digitalen Transformation geht, schwächt sich das Bild leicht ab. 36 Prozent der Befragten schätzen Investitionen in neue Geschäftsmodelle als wichtig bis sehr wichtig ein.
Dieser Wert ist konstant geblieben zur Befragung von 2016. Etwas weniger als ein Drittel ist noch eher klassisch unterwegs und misst der Digitalisierung keine so hohe Bedeutung für Investitionen zu.
Ein Unterschied ist spürbar, betrachtet man verschiedene Wirtschaftssektoren. Nach wie vor sind Investitionen in klassische Produkte wie die Business Suite für über die Hälfte der DSAG-Mitglieder im deutschsprachigen Raum als wichtig gesetzt.
Immerhin 16 Prozent der Befragten planen, massiv in S/4 Hana zu investieren. Für 50 Prozent ist dies jedoch keine Alternative zu klassischen ERP-Systemen. Die österreichischen DSAG-Mitglieder teilen diese Zurückhaltung.
Die Schweizer sind erneut progressiver. Über ein Fünftel investiert umfassend in S/4 Hana. Nach den Umstiegsambitionen von der Business Suite nach S/4 Hana befragt, zeichnet sich folgendes Bild: Im deutschsprachigen Raum setzen zwei Prozent bereits auf S/4 Hana. Schweiz und Österreich haben mit jeweils acht Prozent die Innovations-Nase vorne.
S/4-Umstieg als Gretchenfrage
In den nächsten drei Jahren wird voraussichtlich ein Drittel der DSAG-Mitglieder umgestiegen sein. Ein weiteres Drittel verbleibt längerfristig auf der Business Suite.
Dazu Marco Lenck:
„Der Umstieg wird zur Gretchenfrage in den Unternehmen. Ein Drittel der befragten DSAG-Mitglieder hat noch keine Entscheidung bezüglich des Umstiegs getroffen und ist unentschlossen.
Hieraus ergibt sich ein klarer Auftrag für die DSAG und SAP, für die Weiterentwicklung bestehender Systeme und mehr Aufklärung zu sorgen.“