Big Data für alle
Neben dem Cloud-Computing ist Big Data das beherrschende Hype-Thema. Während man beim Cloud-Computing schon relativ weit ist, macht man um Big Data weithin einen großen Bogen. Zwar gibt es einige Spezialanwendungen und -Infrastrukturkomponenten für das Sammeln und die intelligente Analyse von Massendaten, doch es muss noch eine Menge erforscht, entwickelt und gebaut werden: Werkzeuge und Verfahren etwa oder auch brauchbare sowie bezahlbare Standardlösungen – um aus „Big Data“ „Smart Data“ zu generieren. Ein weltweiter Big-Data-Markt muss ganz klar erst noch entstehen und die Lösungen reifen.
Wirtschaft und Wissenschaft und Staat in Deutschland wollen nun dem Thema Big Data Beine machen und haben dazu am Karlsruher KIT Anfang Januar im Rahmen einer größeren Eröffnungsveranstaltung den Startschuss für das neue „Smart Data Innovation Lab“ gegeben. Hierbei handelt es sich um eine Art Innovations- und Kompetenzzentrum sowie Plattform, die eine Brücke zwischen Forschung und Anwendung von Informationstechnologie für große Datenmengen schlägt.
„Welche Lösungen können wir bauen?“
SAP war der Haupttreiber, damit das SDIL konkret wird. „Cloud und Big Data eröffnen völlig neue Geschäftsmodelle und damit auch Wachstum und Beschäftigung. Intelligente Datenanalyse schafft Vorteile für Unternehmen jeder Größe und kann auch das Leben der Menschen verbessern“, strich SAP-Co-CEO Jim Hagemann Snabe im Rahmen der SDIL-Veranstaltung heraus. Künftig will man bezahlbare Big-Data-Lösungen bereitstellen, „auch für kleine Unternehmen“, so Snabe.
Um die richtigen praxisrelevanten Schlüsse zu ziehen und Konkretes voranzutreiben, arbeitet man in dem Smart Data Innovation Lab mit realen Daten beziehungsweise mit Daten von Infineon und Volkswagen sowie der Branchenverband Bitkom und die Deutsche Gesellschaft für Informatik (GI). Und zu den Gründern dieses Labs gehören die SAP, Bayer, Bosch, Microsoft Deutschland, Siemens, die Software AG – sowie das Karlsruher KIT als staatliche Forschungseinrichtung. Übrigens ist Ausgangspunkt des Labs die Arbeitsgruppe 6 (Bildung und Forschung für die digitale Zukunft) des Nationalen IT-Gipfels, in dem die SAP mitwirkt. SAP ist ferner Mitsponsor des Labs und stellt dabei Produkte, Lösungen und Know-how zur Verfügung. Auch SAP Hana, um die großen Datenmengen in Realtime analysieren zu können.
. Zu den namentlich genannten Unterstützern zählen keine kleinen Fische: Trumpf,Modernste Big-Data- Infrastruktur
Betrieben wird die Lab-Infrastruktur, die gerade aufgebaut wird, durch das KIT. Wobei modernste Big-Data-Infrastrukturkomponenten verwendet werden; von SAP (Hana und andere Lösungen), von der Software AG, von Microsoft und von anderen. Hardwarekomponenten stammen by the way von Hitachi Data Systems (HDS). Das KIT ist nach eigenen Angaben bereits für den Infrastrukturbetrieb großer Datenmengen wie etwa das Datenzentrum GridKa als Teil des weltweit verteilten Netzwerkes für das europäische Teilchenbeschleunigerzentrum CERN zuständig. Wie Professor Dr. Wilfried Juling, Chief Science & Informations Officer am KIT, erklärte, werde man in dem Smart Data Innovation Lab unter anderem konkrete Softwarewerkzeuge und Methoden zur intelligenten Datenanalyse entwickeln, auch sogenannte Code-Artefakte, die dann in einem Open Source Repository zum Zugang bereitstünden. Dass das Smart Data Innovation Lab die erhofften Erwartungen aller erfüllt, davon zeigt man sich beim KIT jedenfalls überzeugt: „Mit SDIL werden KIT und seine Industriepartner aus Big Data tatsächlich auch Smart Data machen.“