Vom Sensor ins SAP
Als Gründungsmitglied hatte Michael Schuster die Geschicke der GIB von Beginn an klug gelenkt. Für die Zeit nach seiner aktiven Führungstätigkeit wünschte er sich für seine GmbH vor allem Beständigkeit.
Die 80 Beschäftigten sollten langfristig abgesichert und der weitere Erfolg des Unternehmens auch in Zukunft gewährleistet sein.
„Nach langer und akribischer Suche haben wir mit der IFM-Gruppe für diese Ziele schließlich den idealen strategischen Partner gefunden“, resümiert Schuster die Entscheidungsfindung seiner Nachfolgeregelung.
„Mit der Qosit Informationstechnik GmbH im Boot sind die Weichen ins digitale Zeitalter endgültig gestellt. Ich sehe die GIB nun beruhigt in ihre internationalisierte Zukunft gehen.“
Er legt jedoch Wert auf die Klarstellung: „Das Kerngeschäft der GIB ist und bleibt das Dispo-Cockpit. Es gilt auch weiterhin mit der größten Priorität dieses Geschäft weiterzuentwickeln und auszubauen.“
Und nicht ohne Stolz fügt er hinzu: „Erst kürzlich bezeichnete der TiSC-Aufsichtsratsvorsitzende Martin Hill die GIB mit ihrem Kernprodukt, dem GIB Dispo-Cockpit, als ‚Perle im Konstrukt‘.“
Die Zukunftsvision von Schusters Vorstandskollegin Nadine Rahman für TiSC ist die Realisierung langfristiger Kundenstrategien unter den Stichworten Industrie 4.0 und Internet of Things.
„Alle drei Unternehmen ziehen dafür an einem Strang und werden ihr etabliertes Produktangebot weiter ausweiten und internationalisieren“, sagt Rahman und hat dabei die gemeinsame Zukunft der Automatisierung fest im Blick.
„In den nächsten Jahren werden wir unsere Kunden Schritt für Schritt auf dem herausfordernden Weg in die Zukunft der Automatisierung begleiten“, verspricht sie.
„Neben dem Tagesgeschäft wird in allen drei Unternehmen im Hintergrund mit vereinten Kräften an dieser Zukunft gearbeitet und quasi from Shop-floor to Top-floor revolutionieren.“
Unterschiedliche Partner, gemeinsames Ziel
Auf dem gemeinsamen Weg in die Zukunft haben Rahman und Schuster im TiSC-Vorstand weitere innovative Köpfe an ihrer Seite. Dr. Thomas May aus der Führungsliga der IFM-Gruppe ist einer davon.
„Unser Ziel ist die Entwicklung und internationale Vermarktung durchgängiger Lösungen vom Sensor ins SAP“, beschreibt er die gemeinsame Aufgabe von GIB, Qosit und IFM.
Damit soll den Kunden der Weg in die Industrie 4.0 geebnet werden. Thomas May hat am Max-Planck-Institut promoviert und ist schon seit 1996 in der Geschäftsleitung der IFM tätig.
Den Zusammenschluss unter dem TiSC-Dach sieht er als eine künftige Erfolgsgeschichte, auf die er nach eigenem Bekunden in ein paar Jahren stolz zurückblicken möchte.
Dass IFM Thomas May als etabliertes IFM-Vorstandsmitglied in die TiSC entsendet, zeigt deutlich den Stellenwert, den der Sensorhersteller der neuen AG beimisst.
Für die Weiterentwicklung des Qosit-Geschäfts sitzen der Firmengründer Markus Fresslé und die Geschäftsführerin der IFM-Tochter Datalink, Dr. Myriam Jahn, mit im Boot des TiSC-Vorstandes.
Fresslé sieht die Kernkompetenz der Qosit im Dienste der TiSC AG in der Industrie 4.0 verortet und sagt dazu: „Die Qosit sorgt für die nötige Konnektivität zwischen SAP Cloud und Sensorik.“
Eine gemeinsame Herausforderung
Im Zusammenwachsen der drei sehr unterschiedlichen Firmen sieht der Qosit-Gründer eine anspruchsvolle Herausforderung mit enormem Potenzial. Sein Bestreben, das Unternehmen von einem klassischen IT-Systemhaus hin zu einem Hightech-Unternehmen zu entwickeln, hat durch die neuen Partner frischen Wind in die Segel bekommen.
Nach außen wird diese Botschaft auf der kommenden Hannover Messe kommuniziert. Dort werden die ersten gemeinsamen I 4.0-Lösungen der drei Player präsentiert.
Eines dieser Forschungsprojekte ist das Thema Energiedatenmanagement, welches an einer wegweisenden Remote-Service-Lösung arbeitet, die die Einbindung von Sensoren per Remote Network in die Cloud ermöglicht. Auf das Resultat darf man gespannt sein.
Als Expertin für den Vertrieb von durchgängigen Lösungen vom Sensor bis ins ERP bringt Jahn auch den Sicherheitsaspekt in die Diskussion ein und nennt die Gretchenfrage der Industrie-4.0-Thematik:
„Welche Netzwerke transportieren die enormen Datenmengen und welche Datenbanken bieten eine umfassende und sichere Speicherung?“
Qosit soll diese Frage für TiSC beantworten.
„Maschinendaten, die für die Branche das Öl des 21. Jahrhunderts bedeuten, können dem mittelständischen Maschinenbau in Deutschland auf lange Zeit die Weltgeltung erhalten“, sagt Jahn, „aber nur, wenn es gelingt, diese Daten auch entsprechend zu nutzen.“
Der gesamte mittelständisch geprägte Maschinenbau stehe vor der größten modernen Herausforderung, sein Portfolio ins digitale Zeitalter zu überführen. Das sei nur mit der Cloud als zentraler Instanz möglich.
„Wir können dem Mittelstand eine vertrauens- und glaubwürdige Alternative zu den proprietären Cloud-Plattformen der Großen bieten, in deren Hände man seinen ‚Datenschatz‘ nicht gerne übergeben möchte“, führt Jahn weiter aus.
„Meines Wissens gibt es heute keinen Konzern, der die Kette von der SAP-Beratung bis zum Sensor so vollständig und integriert abbildet, wie wir das tun“, fügt sie stolz hinzu.
TiSC – The iSolution Company
TiSC besteht aus drei Akteuren, die in ihrem jeweiligen Fachgebiet höchste Kompetenz aufweisen und sich ideal ergänzen.
Die IFM-Gruppe hält 51 Prozent der TiSC und bringt als Weltmarktführer für Sensortechnik ihre Expertise für die Erhebung und Weiterleitung in angeschlossene Systeme ein.
In diesem Bereich besteht bereits seit 2015 eine enge Zusammenarbeit mit der Qosit. Deren Spezialgebiet ist wiederum die intelligente Aggregation von Big Data nach Smart Data, inklusive sicherem Datentransport in die Cloud oder in angeschlossene ERP-Systeme.
An dieser Schnittstelle kommt die GIB als international tätiger Hersteller von Software zur Optimierung SAP-gesteuerter Logistikprozesse ins Spiel.
Das Unternehmen ist im Markt des systemgesteuerten Supply-Chain-Managements etabliert und verfügt über eine umfassende Expertise, die sich in mehr als zehn Jahren SAP-Beratungs-Know-how und über 10.000 zufriedenen Anwendern weltweit niederschlägt.