Unzufriedenheit mit Softwareanbietern
In einer Umfrage des europäischen Voice- Verbandes EuroCIO übten über 100 europäische Anwenderunternehmen zum Teil massive Kritik an großen Softwareanbietern.
In der aktuellen Umfrage stieg die Unzufriedenheit mit der Preispolitik und den unflexiblen On-premise-Lizenz- und -Vertragsmodellen gegenüber der letzten Befragung im Jahr 2016 deutlich an.
Durchschnittlich lag die allgemeine Zufriedenheit mit den Softwarelieferanten bei rund 46 Prozent – somit ist nicht einmal die Hälfte glücklich mit ihrem Anbieter.
Während im On-prem-Sektor Microsoft, Oracle, VMware, SAP und IBM die wichtigsten Lieferanten sind, hat im Cloud-Segment Microsoft sehr deutlich die Nase vorn, gefolgt von Amazon und Salesforce.
Gegenüber der Zufriedenheitsstudie 2016 sinkt die Zustimmung zu den wichtigen On-prem-Anbietern zum Teil sehr deutlich. Beurteilten 2016 noch 87 Prozent der Befragten die lizenzierten Produkte als okay, waren es 2018 nur noch 77 Prozent.
„Bedenkt man, dass sich die Anwender aktiv für die Produkte und Services entschieden haben, ist das eine zurückhaltende Einschätzung“
erklärt Patrick Quellmalz, Leiter Voice-Services.
Ähnlich verhält es sich mit der Zustimmung zum Lizenzmodell und zur Vertragsgestaltung. Sie ist in den zwei Jahren um 20 bzw. um 22 Prozent gesunken. Das Gleiche gilt für die Bereitschaft, bestehende Verträge zu verlängern. Sie sank von 70 Prozent auf unter 50, also um gut 20 Prozent.
Allerdings ist auch zu konstatieren, dass die meisten Anwender aus ihrer zurückgehenden Zufriedenheit wenig Konsequenzen für den Hersteller ziehen. Nur etwa 25 Prozent wollen zu einem anderen Provider wechseln und circa 18 Prozent arbeiten an konkreten Exit-Plänen.
Cisco schneidet am besten ab, Oracle am schlechtesten
Insgesamt am zufriedensten sind die Befragten mit Cisco, VMWare und Microsoft. Am wenigsten zufrieden sind sie mit Oracle. Nur 29 Prozent der Befragten sind insgesamt zufrieden mit dem Anbieter.
Hier arbeiten auch die meisten Anwender an Exit-Plänen (39 Prozent). Die SAP schneidet mit einer allgemeinen Zufriedenheitsrate von 43 Prozent unter den wichtigen sechs Providern leicht unterdurchschnittlich ab.
Auffallend ist beim deutschen Softwarehaus, dass die Bereitschaft der Befragten, ihre Verträge erneut abzuschließen, von 80 Prozent im Jahr 2016 auf aktuell unter 40 Prozent gefallen ist.