Enabling Collaboration
Mit über 30 Millionen monatlichen Website-Besuchern gilt GitHub als eines der erfolgreichsten Open-Source-Projekte der letzten Jahre.
GitHub wurde 2008 von den US-Amerikanern Tom Preston-Werner, P.J. Hyett und Chris Wanstrath in San Francisco gegründet. Die Idee war es, Software-Builds zu beschleunigen, also jenen Vorgang in der Softwareentwicklung, durch den sich ein fertiges Anwendungsprogramm automatisch erzeugen lässt.
Mittlerweile ist GitHub der größte Quellcode-Host und Wanstrath findet sich auf der Forbes-Liste der reichsten US-Amerikaner unter 40 Jahren wieder – mit einem geschätzten Vermögen von 500 Millionen Dollar.
GitHub, das ist zunächst eine Social-Media-Plattform für professionelle Softwareentwickler. Die Mitglieder können sich ähnlich wie bei Twitter gegenseitig folgen, die Arbeit anderer bewerten und Updates für Projekte runterladen sowie privat und öffentlich kommunizieren.
GitHub basiert auf Git, einem Open-Source-Code-Management-System, das von Linus Torvald, einem der Väter des Linux-Kernels, entwickelt wurde.
Git als Versionsverwaltung
Git ermöglicht, als dezentrales System, unterschiedliche Versionen von Dateien zu erzeugen und zu verwalten. Zusätzlich zu den reinen Änderungen werden noch weitere Informationen zu einer Version gespeichert, etwa Datum und Uhrzeit, Autor oder Änderungsnotizen.
GitHub fungiert als Online-Host für Git Repositories. Unter einem Repository versteht man ein Verzeichnis, in dem digitale Objekte gespeichert werden können. GitHub verhält sich dabei wie ein Server für Collaborative-Projekte – und ermöglicht somit Social Coding. Die Benutzung ist kostenlos, sofern der Code geteilt wird.
Da sich die Plattform relativ intuitiv benutzen lässt, ist sie ein mächtiges Tool zur Versionskontrolle und zur Collaboration geworden. GitHub ermöglicht es Softwareentwicklern, sich über Organisationsgrenzen hinweg zu verbinden und mit größtmöglicher Transparenz zusammenzuarbeiten.
Im Zuge der digitalen Transformation werden immer mehr Unternehmen auch abseits der klassischen IT-Industrie zu Softwareunternehmen. Viele von ihnen haben bereits GitHub als Standard für Social-Collaboration-Prozesse implementiert.
Softwareentwicklung erfasst alle Lebensbereiche
In den nächsten Jahren wird die digitale Transformation nicht nur Unternehmen erfassen.
Kakul Srivastava, Vice President Product Management von GitHub:
„Immer mehr Menschen werden ganz selbstverständlich Softwarecodes in ihrem Arbeitsalltag einsetzen, ohne sich dabei selbst als Entwickler zu sehen“
Die Aufgabe sei es, diesen Prozess bestmöglich zu unterstützen und die Zusammenarbeit weiter zu vereinfachen.
Social Coding bei SAP
Auch bei SAP hat man den Trend erkannt. Bereits 2014 hat man sich die Aufgabe gestellt, die Entwickler-Experience zu verbessern.
Die Herausforderung bestand darin, dass SAP einen sehr integrierten Stack aufweist, in dem Teams ihre Anwendungen entwickeln. SAP baut auch auf einem integrierten Versionsverwaltungssystem und einem integrierten Entwicklungsmechanismus auf.
Im Zuge der Cloud-Transformation haben einzelne Teams immer mehr Eigenverantwortung bekommen. Die Öffnung hin zu Open Source und GitHub ermögliche, so Thomas Jansen, Product Manager von SAP, nicht nur eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Teams.
Da Git sich als Standard in der Szene etabliert habe, sei es nun auch einfacher, neue Mitarbeiter schneller in die Arbeitsabläufe zu integrieren.
SAP will künftig noch enger mit der Entwicklergemeinde zusammenarbeiten. Mit der Aktualisierung der Hana-Cloud-Plattform beispielsweise stellte SAP erst kürzlich Cloud-Portalinhalte wie Vorlagen für Apps und Websites der Open-Source-Community über GitHub zur Verfügung.
Da SAP-Experten und -Partner immer mehr Inhalte beisteuern, ist die SAP-Community in der Lage, benutzerfreundliche Oberflächen für Unternehmen zu gestalten.