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So verhindern wir, dass wir überflüssig werden

Schafft die Digitalisierung genügend Arbeitsplätze, um Job-Verluste durch Automatisierung und künstliche Intelligenz auszugleichen? Doris Albiez, Deutschland-Chefin von Dell EMC, hält Horrorszenarien für unangebracht.
E-3 Magazin
6. April 2018
So verhindern wir, dass wir überflüssig werden
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Nach Ansicht von Doris Albiez wird übersehen, dass die Digitalisierung auch hochqualifizierte Tätigkeiten massiv betrifft. Notwendig sei daher, auf allen Ebenen „disruptiv“ zu denken und auch eine generelle Neubewertung der Erwerbsarbeit vorzunehmen.

Das Thema Digitalisierung hat die IT-Welt nun schon seit mehreren Jahren fest im Griff. Seit einiger Zeit wird verstärkt über die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt diskutiert.

Dass die fortschreitende Automatisierung, die umfassende Vernetzung und der Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) zahlreiche Arbeitsplätze und ganze Berufsbilder obsolet werden lassen, wird von zahlreichen Untersuchungen betont.

Mitunter ist davon die Rede, dass 40 bis 60 Prozent aller Beschäftigten ihre Arbeit verlieren könnten. Eine aktuelle McKinsey-Studie kam zu dem Ergebnis, dass bis 2055 „die Hälfte aller Arbeitsstunden durch Automatisierung wegfallen“ könnte, knapp ein Viertel schon bis 2030.

Zugleich schafft die Digitalisierung natürlich auch neue Jobs. Vor allem in der IT-Welt ist die Zuversicht weitverbreitet, dass sich beide Entwicklungen annähernd ausgleichen werden.

Dabei wird häufig auf die Einführung des PC in den 80er-Jahren verwiesen, als zwar viele Jobs überflüssig wurden, zugleich aber in einem ganz neuen Industriezweig auch eine Vielzahl neuer Berufe wie Softwareentwickler, System­administratoren oder IT-Consultants entstand; am Ende gab es sogar mehr Arbeitsplätze als zuvor.

„Diese Analogie zu den 80er-Jahren ist bequem, aber sehr gefährlich“

warnt Albiez, Senior Vice President & General Manager Dell EMC Deutschland.

„Wir können nicht einfach annehmen, dass sich die Technikgeschichte wiederholt. Und das ausgerechnet in der Digitalisierung, von der wir doch zugleich überzeugt sind, dass sie disruptiv sein wird wie nichts zuvor.

Von bisherigen technologischen Umwälzungen waren stets die einfachen Arbeitsprozesse betroffen. Es waren daher primär die Arbeitsplätze, die nur geringe Qualifikationen erforderten, die dem technischen Fortschritt zum Opfer fielen.

Das ist in der Digitalisierung anders: Erstmals betrifft die Umwälzung auch anspruchsvolle, hochqualifizierte Tätigkeiten. Das ist etwas ganz Neues und stellt eine enorme soziale Disruption dar.“

Albiez verweist darauf, dass bereits heute intelligente Systeme die Arbeit von Bank- und Versicherungskaufleuten, von Ärzten und Anwälten zumindest teilweise übernehmen; eine Entwicklung, die sich mit der zunehmenden Verbreitung von KI-Software erheblich verstärken wird.

Doris Albiez

Betroffen sind alle Branchen und alle Ebenen, auch die Leitungsebene, weil reduzierte Belegschaften auch weniger Führungskräfte erfordern.

„Die Digitalisierung und hier besonders die künstliche Intelligenz“

so Albiez weiter,

„stellt Qualifikationen infrage, bei denen man das bis vor Kurzem noch für ganz und gar undenkbar gehalten hätte. Die Automatisierung macht auch vor den so genannten Wissensarbeitern nicht halt, ja nicht einmal vor den Fachleuten der Digitalisierung selbst.“

Erwerbsgesellschaft neu denken

Die Digitalisierung macht daher, nach Ansicht von Albiez, ein Umdenken auch auf anderen Gebieten notwendig:

„Wir verfügen heute über eine Fülle faszinierender Technologien und müssen einen Weg finden, auch die Herausforderungen der Arbeitswelt in den Griff zu bekommen.

Wir dürfen uns nicht darauf beschränken, bei Disruption immer nur an Technik zu denken, sondern sollen auch ganz grundsätzlich über den Zusammenhang von Arbeitsprozessen, Einkommen und Lebensgrundlage nachdenken. Disruptiv denken heißt, dass wir auch Erwerbstätigkeit und Erwerbsgesellschaft neu erfinden müssen.“

Horrorszenarien zur Zukunft der Arbeit sind deshalb nicht angebracht – sofern man die Thematik aktiv gestaltet und nicht nur auf eine Wiederholung der Geschichte hofft.

„Bereits heute entstehen neue Formen des Wirtschaftens und Arbeitens wie Shared Economy oder Co-working“

erklärt Albiez.

„Ich stelle immer wieder fest, dass vor allem junge Menschen der Generation Y ein neues Verhältnis zur Arbeit haben. Im Vordergrund stehen häufig Werte wie Nachhaltigkeit, ein intaktes soziales Umfeld, Selbstverwirklichung und ganz besonders kommt es darauf an, dass man das Gefühl haben möchte, etwas Sinnvolles zu tun.

Hier wird Disruption oft schon gelebt; der ‚lebenslange Schreibtisch‘ ist da längst kein Zukunftsmodell mehr. Solche Konzepte müssen wir intensiv fördern, in den Unternehmen, aber auch in der Gesellschaft als ganzer. Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Disruption. Und wir brauchen sie auf allen Ebenen.“

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