Dieser Weg wird kein leichter sein
Neulich im Besprechungsraum „Pittsburgh“: Termin beim CIO eines Global Players im Maschinenbau. Der IT-Chef schildert den Status quo seiner Prozess- und Systemlandschaft. Er greift nach den Konferenzkeksen und zerbröselt sie. Wir diskutieren.
Neunzehn ERP-Systeme, darunter siebenmal SAP, auf denen drei Geschäftsbereiche und 80 legale Einheiten ihr Geschäft abwickeln. Auch die Prozesse, ein Flickenteppich: übergreifende, inter-company und lokale Ausprägungen, mal mehr, mal weniger nah am SAP-Standard.
Einheitliche Governance, globales Stammdatenmanagement? Fehlanzeige. Und jetzt: Vorstandsinitiative. Eine neue, einheitliche Prozessplattform für die Digitalisierung muss her. Globale Perspektive.
Mehr Steuerungskompetenz und Transparenz im Konzern. Konsolidierung der ERP-Systeme. Harmonisierung der Geschäftsprozesse – aber bitte mit Augenmaß. Digitale Innovationen ermöglichen. Und: Brauchen wir dazu nicht S/4?
Kein Einzelfall, eine typische Situation.
Viele Umfragen bestätigen, was wir erleben: Große Veränderungsprojekte dieser Art, die Verbindung von digitaler Transformation und Globalisierung, stehen bei vielen Industrieunternehmen im Fokus. Eine digitale Business-Plattform, die „One Global Corporation on SAP S/4 Hana“ – so lautet die Zukunftsformel.
Was gehört dazu?
Digitale End-to-End-Geschäftsprozesse: eine templatebasierte Unternehmenslösung, weltweit ausgerollt. Schnelligkeit ist wichtig: ein kurzer, effizienter Weg ist zu finden in eine neu konsolidierte, globale Systemlandschaft.
Dazu der Umzug der SAP-ERP-Plattformen nach S/4: in den neuen digitalen Kern, gemäß SAP-Sprech. Er bildet das Herzstück einer hybriden Architektur, komplettiert durch ergänzende Line-of-Business-Solutions und Eigenlösungen aus der Cloud.
Darauf aufbauend gilt es, die Entwicklung disruptiver Lösungen voranzutreiben: Innovationen, neue Geschäftsprozesse und -modelle zu kreieren, agil, in der digitalen Enterprise Garage. Einer der Haupttreiber für mehr Geschwindigkeit.
Der Weg zu einer weltweit konsolidierten, digitalen Prozessplattform ist weit und oft steinig. Viele Aspekte sind zu berücksichtigen.
Was sind die Bausteine der One Global Corporation?
Erstens die One Strategy: Wie komme ich auf kurzem Weg zu einer businesskonformen Prozess- und SAP-Systemstrategie für die Digitalisierung?
Notwendig dafür: Zielbild, Unternehmens-Roadmap, fachlicher Umstiegsansatz, technischer Migrationspfad. Wir sprechen darüber, wie es gelingt, die Themen Transition nach S/4 und Lieferung der One Global Corporation werthaltig zu verbinden.
Zukunftsfähige Geschäftsprozesse sind ein Thema. Es geht darum, ein globales SAP-Template unter S/4 zu bauen. One Process heißt: digitale End-to-End-Prozesse gestalten, im neuen Digital Core und eben darüber hinaus.
Viele CIOs fragen sich: Wie gestalte ich die erweiterte, digital vernetzte Customer-Supply-Chain, wie integriere ich Prozesse in hybriden Landschaften, wie versorge ich digitale Szenarien im IoT-Umfeld?
Blickwinkel der SAP-Community
Eine weitere Aufgabe: die Basis für datengetriebene Geschäftsmodelle zu schaffen. Niemand wird um ein unternehmensweites Data Management herumkommen. Dies impliziert, dass die Qualität der Stamm- und Bewegungsdaten bewertet wird und diese mit geeigneten Mitteln organisatorisch, prozessual und technisch präpariert und global zur Verfügung gestellt werden.
Im Bereich Landscape steht das Ziel, den Übergang zu einer harmonisierten und konsolidierten S/4-Systemlandschaft erfolgreich zu gestalten, im Mittelpunkt. Hinzu kommen weitere Felder wie One Digital Architecture, die Globalisierung der One Solution, One Finance und One Logistics mit S/4, die wir in dieser Kolumne beleuchten werden.
Aus der Sicht des Beraters, die Kundenperspektive reflektierend, also immer auch aus dem Blickwinkel der SAP-Community. Spannende Themen gibt es genug. Der Anfang ist hiermit gemacht.