Information und Bildungsarbeit von und für die SAP-Community

Zum Nutzen der gemeinsamen Kunden weiterhin eng zusammenarbeiten

Das E3-Magazin sprach mit Gerhard Kuppler, Vice President SAP Alliances beim Cloud-Anbieter Oracle, über Themen wie die Zusammenarbeit mit SAP, die Oracle-Datenbank und vieles mehr.
E3-Magazin
26. Juli 2024
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E3: Wie hat sich die ECC/NetWeaver/Datenbank-Beziehung zwischen Oracle und SAP in den letzten fünf Jahren entwickelt?

Gerhard Kuppler, Oracle: Unsere Zusammenarbeit besteht seit mehr als 30 Jahren und sie ist weiterhin stark, wie SAPs jüngste Ankündigung, den Support für SAP-NetWeaver-basierte Lösungen bis mindestens 2030 zu verlängern, zeigt. Weitere Verlängerungen sind nicht ausgeschlossen, da viele SAP-Kunden noch SAP ECC und damit verbundene NetWeaver-Anwendungen verwenden.

E3: In letzter Zeit scheint es weniger Aktivitäten zwischen Oracle und SAP zu geben. Gibt es noch eine aktive Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen?

Kuppler: Der Nutzen für Tausende von gemeinsamen Kunden motiviert beide Firmen, auch weiterhin eng zusammenzuarbeiten. Wir haben eine beträchtliche Anzahl von Oracle-Database- und OCI(Oracle Cloud Infrastructure)-Entwicklern im SAP Development Center in Walldorf sowie Oracle-Supporttechniker, die in SAP-Teams auf der ganzen Welt integriert sind. Gemeinsam kümmern wir uns um die Zertifizierung der neuesten Oracle-Database-, Oracle-Cloud-, Oracle-Engineered-Systems- und Oracle-Linux-Versionen, sobald diese verfügbar sind. Beispielsweise arbeiten wir gerade an der Zertifizierung von Oracle Database 23ai, dem neuesten Long-Term-Release der konvergenten Datenbank von Oracle.

Gerhard Kuppler,
Vice President SAP Alliances, Oracle

E3: Wie nehmen Sie die Entwicklung der globalen SAP-Community wahr?

Kuppler: Die Ergebnisse der jüngsten DSAG-Investitionsumfrage (2024) zeigen, dass eine große Anzahl von SAP-Kunden immer noch SAP ECC/NetWeaver einsetzt. Viele dieser Kunden arbeiten vermutlich mit erheblich modifizierten ECC-Systemen, die sich nicht einfach auf andere ERP-Lösungen migrieren lassen, oder sie können die Kosten für einen vollständigen Austausch des ERP-Systems nicht rechtfertigen. Wir werden Oracle Database für diese Kunden weiterhin unterstützen, solange SAP NetWeaver unterstützt.

E3: Viele SAP-Kunden beginnen, ihre Systeme zu Cloud-Anbietern, Hyperscalern und SAP selbst zu verlagern. Was würden Sie SAP-Kunden empfehlen, die ERP/ECC 6.0 mit Oracle Database verwenden? Wie entwickelt sich der Markt?

Kuppler: Viele zukunftsorientierte Kunden entscheiden sich für den Wechsel in die Cloud. Oracle bietet Exadata als Cloud Service auf OCI an, sodass Kunden, die Exadata On-premises verwenden, problemlos zum Exadata Database Service auf OCI wechseln können.

E3: Gibt es andere Optionen?

Kuppler: Für Kunden, bei denen Kontinuität, spezielle Anforderungen im Hinblick auf Datenresidenz oder latenzsensitive Workloads entscheidend sind, ist Oracle Exadata Cloud@Customer eine gute Wahl. Hier wird die gesamte Exadata-­Cloud-Infrastruktur im Rechenzentrum des Kunden bereitgestellt. Bei diesem Implementierungstyp abonniert der Kunde, wie bei jeder Cloud-Implementierung, die Infrastruktur, ohne die Hardware kaufen zu müssen.

E3: Können Sie uns einen detaillierteren Fahrplan und einige Empfehlungen für SAP-Kunden, die Oracle Database verwenden, geben?

Kuppler: SAP-Kunden können sich auf die Zertifizierung von Oracle Database 23ai freuen, die ihnen einen reibungslosen Übergang von Oracle Database 19c ermöglicht. Oracle Database 19c ist nach aktuellem Stand bis mindestens April 2026 im Premier Support und wird dann bis mindestens April 2027 im Extended Support sein. Kunden haben also ausreichend Zeit für das Upgrade ihrer Datenbanken auf das neue Long-Term-Release.

E3: Wo sehen Sie einen stärkeren Einsatz von Application Continuity für Oracle Database?

Kuppler: Wir sehen einen solchen Einsatz bei SAP-Kunden, die sicherstellen müssen, dass aktive Onlinebenutzer nicht unter­brochen werden, wenn mit Downtime ­verbundene Wartungsarbeiten an einem oder mehreren Datenbankknoten in RAC(Real Application Clusters)-Konfigurationen stattfinden.

E3: Werden Oracle-Database-Kenntnisse angesichts des Wechsels von SAP zu Rise- und Public-Cloud-Editionen von S/4 Hana noch nützlich sein?

Kuppler: Ja. Oracle Database wird ja nicht nur in SAP-NetWeaver-Applikationen, sondern auch in Tausenden von Nicht-SAP-­Anwendungen genutzt. Oracle-Database-­Kenntnisse sind außerdem zwischen On-premises- und Cloud-Implementierungen der Datenbank sowie zwischen verschiedenen Betriebssystemen, Hardwareplattformen und Hyperscaler-Umgebungen über OCI hinaus übertragbar.

E3: Können Sie sagen, welche Hyperscaler das konkret sind?

Kuppler: Der starke Anstieg der Nutzung von Oracle Autonomous Database, die ­erheblichen Investitionen von Microsoft und Oracle in den Oracle-Database@­Azure-Dienst sowie die kürzlich angekündigten Investitionen von Google und ­Oracle in den Oracle-Database@Google-­Cloud-Dienst bieten Chancen für diejenigen mit Oracle-­Database-Kenntnissen. Aufgrund der Komplexität von Rise und der Umstellung auf Hana ziehen viele Kunden alternative Lösungen in Betracht.

E3: Was würden Sie Kunden raten, die heute noch ECC 6.0 verwenden und noch keine Entscheidung im Hinblick auf ihren nächsten Schritt getroffen haben?

Kuppler: Tausende von Großunternehmenskunden arbeiten immer noch mit ECC 6.0 und die Anwendung wird auch nicht plötzlich aufhören zu laufen, wenn man das Jahr 2030 schreibt. Wir raten diesen Kunden, zunächst einmal ihre NetWeaver-Anwendungen auf einer modernen Plattform sowie einer langfristig unterstützten Oracle-Database-Version zu stabilisieren und zu optimieren – sei es auf Exadata On-premises, auf OCI oder auf Exadata Cloud@Customer. Sobald dies reibungslos läuft, kann der Kunde die nächsten Schritte bewerten und entscheiden – ob es sich dabei um S/4 Hana oder eine andere Plattform handelt –, ohne sich um Leistungs- oder Stabilitätsprobleme in seiner bestehenden ECC-6.0-Umgebung sorgen zu müssen.

E3: Was halten Sie von den Ergebnissen der jüngsten DSAG-Investitionsumfrage?

Kuppler: SAP-Kunden sind ein sehr anspruchsvolles Publikum. Sie wollen die konkreten Business-Vorteile einer Migration verstehen, bevor sie eine Entscheidung treffen. Ich glaube nicht, dass es hilfreich ist, sie mit einer End-of-Life-Frist zu konfrontieren. Letztendlich ist es eine Business-Entscheidung.

E3: Welche Hauptvorteile würden Sie gegenüber Kunden, die eine Migration zur Oracle Cloud Infrastructure in Erwägung ziehen, hervorheben – und warum?

Kuppler: Der größte Vorteil ist die Sicherheit. Wir betreiben derzeit die weltweit größte ECC-IaaS-Implementierung auf OCI. Kunden müssen sich keine Sorgen wegen der Leistung machen, da wir in der Cloud die Exadata-Technologie zur Verfügung haben. Wir bieten auch Zuverlässigkeit, da wir das einzige von SAP unterstützte RAC-Set-up in der Cloud liefern können sowie Mehrwert durch die Ein­beziehung des Oracle-Linux-Premier-Abonnements.

E3: Wir danken für das Gespräch.

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oracle.com

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Veranstaltungsort

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Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 21. Mai, und
Donnerstag, 22. Mai 2025

Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis Freitag, 24. Januar 2025
EUR 390 exkl. USt.

Reguläres Ticket

EUR 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Hotel Hilton Heidelberg
Kurfürstenanlage 1
D-69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 5. März, und
Donnerstag, 6. März 2025

Tickets

Reguläres Ticket
EUR 590 exkl. USt
Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis 24. Dezember 2024

EUR 390 exkl. USt
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