Testautomatisierung as a Service
DevOps-Methoden zwingen SAP-Bestandskunden zu häufigeren Tests
Eine steigende Anzahl an Software-Lösungen und schnellere Veröffentlichungszyklen, die zum Teil durch DevOps-Methoden vorangetrieben werden, zwingen Unternehmen zu schnelleren und häufigeren Tests. Allerdings sind die verfügbaren Testressourcen, die die Qualität der Software sicherstellen können, meist begrenzt. Darüber hinaus erfordert das Testen einen enormen manuellen Aufwand. Manuelle Tests sind zudem repetitiv und, da sie zeit- und testerabhängig sind, langsam und unflexibel.
In der Praxis besteht daher häufig die Versuchung, einzelne Testschritte zu überspringen, mit der Gefahr, dass Fehler unentdeckt bleiben. Die Kosten für das Erkennen und Beheben von Fehlern steigen während des gesamten Lebenszyklus der Software exponentiell an und das Ausfallrisiko eines angehaltenen Prozesses oder einer SAP-Anwendung kann sich als kostspielig und riskant für das Unternehmen erweisen. Nach Angaben des Automatisierungsanbieters UiPath beanspruchten beispielsweise bei den Top-Banken in der EMEA-Region im Jahr 2021 manuelle Tests etwa fünf Prozent ihrer Vollzeitmitarbeitenden und verursachten Kosten in Höhe von 30 Millionen US-Dollar jährlich.
Black-Box-Tests
Trotz dieser Herausforderungen hat nur ein Viertel der Testorganisationen mehr als die Hälfte ihrer Tests automatisiert (State of Testing Report, 2019). Ein Grund dafür könnten die in der Praxis häufig zu beobachtenden unzureichenden Ansätze für Testautomatisierungen sein. Oft werden Black-Box-Tests eingesetzt, bei denen die Überprüfung auf einer generischen Basis mit wenigen Haupttestzielen durchgeführt wird. Die Transparenz der durchgeführten Tests ist gering. Besser ist es daher, detailliertere Testfälle auf der Basis von Best Practices zu entwickeln.
Ein solcher Ansatz ermöglicht eine größere Transparenz und problematische Anwendungsfunktionen können in einem frühen Stadium entdeckt werden. Die Frage ist allerdings: Wie kann eine Organisation diesen ausgefeilten Ansatz anwenden und gleichzeitig ihre Tester befähigen – bei knappen Ressourcen?
Ressourcen und Optionen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Bedarf an mehr Testressourcen zu decken. Die naheliegende Option, die Zahl der Mitarbeitenden mit entsprechendem Expertenwissen zu erhöhen, ist jedoch aufgrund des Fachkräftemangels schwer zu realisieren. Testautomatisierung as a Service (TAaaS) ist ein zeitgemäßer Ansatz, der nicht nur das Durchführen von Tests auf jeder Ebene und in jeder Form ermöglicht, sondern die Testautomatisierung durch Know-how-Transfer beschleunigt. Unternehmen können entweder die frei werdende Zeit dazu nutzen, ihre Ressourcen entsprechend aufzubauen und Testaktivitäten intern zu übernehmen, oder TAaaS weiter als Modus Operandi nutzen.
Testautomatisierung as a Service bedeutet, dass der Provider die entsprechenden Lizenzen, den Betrieb und die Infrastruktur für das Softwaretesten zur Verfügung stellt. Der Vorteil: Bei einem TAaaS-Modell machen die Lizenzkosten nur den Bruchteil eines Vollerwerbs aus. Darüber hinaus ist die Infrastruktur so konzipiert, dass sie leicht und mit nur minimalem Aufwand für die kundenseitige IT-Abteilung genutzt werden kann. In Summe lassen sich damit die Implementierungs- und Betriebskosten um bis zu 70 Prozent reduzieren.
Teams und Werkzeuge
Ein weiterer sinnvoller Ansatz konzentriert sich nicht auf die Befähigung des Testteams, sondern auf die Ausstattung des Teams mit besseren Werkzeugen. So werden beispielsweise Tools genutzt, die die täglichen Aktivitäten von Business-Anwendern auf einfache Art und Weise aufzeichnen und sie dann in automatisierte Testfälle umwandeln. Voraussetzung für den Erfolg ist allerdings nicht allein die Wahl des Automatisierungstools, sondern eine ganzheitliche Automatisierungsstrategie, die Ansatz, Architektur, Schulung, Ressourcen sowie ein Automatisierungsbetriebsmodell definiert. An dieser Stelle kommen Lösungen wie zum Beispiel die Hyperautomation Platform (HAP) von Camelot ins Spiel. Sie ermöglicht es Unternehmen, verschiedene Automatisierungstechnologien kombiniert einzusetzen. So bietet HAP beispielsweise Zugriff auf eine Reihe von unterschiedlichen Automatisierungswerkzeugen und vordefinierten Anwendungsfällen, die sich sofort integrieren lassen. Darüber hinaus werden Unternehmen on Demand mit Automatisierungs-Know-how und Best Practices unterstützt.