Fusionen, Übernahmen, Partnerschaften im November 2022
Allianz für vernetztes SCM
Die Plattform Myleo/dsc ist ab sofort mit der Logistics-Cloud verbunden und eröffnet eine Partnervernetzung.
Leogistics und Logistics Cloud, Softwareanbieter im Bereich Datenintegration und Konnektivität, haben sich auf eine Partnerschaft geeinigt. Ziel der Zusammenarbeit ist es, kollaborative Logistikprozesse so einfach wie möglich abzubilden sowie vor- und nachgelagerte Systeme optimal einzubinden. In diesem Rahmen nutzt Leogistics die Logistics-Cloud als Connectivity-Plattform für ihre Logistiklösung Myleo/dsc zur Schaffung digitaler Schnittstellen zwischen Verladern und ihren Supply-Chain-Partnern. Gemeinsam werden auch neue Funktionalitäten erschlossen und Kunden beider Unternehmen zur Verfügung gestellt.
Mit Myleo/dsc schafft Leogistics eine effiziente, einfache und zukunftssichere Logistics-Execution- und SCM-Plattform für alle Industrien und Verkehrsträger. Auf Basis sogenannter Process Solutions, die den gesamten Prozess vom Inbound über das Yard- und Behältermanagement bis zum Outbound abdecken, verknüpft die Plattform logistische Objekte mit Prozess- und Geschäftsdaten und schafft so Transparenz in der Supply Chain. Dazu legt die Cloud-Lösung für Werks- und Transportlogistik den Fokus auf Kommunikation sowie Real-Time-Transportation-Visibility und erleichtert die Zusammenarbeit zwischen den Prozessbeteiligten. „Gerade die Transportlogistik ist ein höchst arbeitsteiliger Prozess. Daher ist Datenaustausch für das Supply Chain Management heute wichtiger denn je.
Niko Hossain, CEO bei Logistics-Cloud, und André Käber, CEO bei Leogistics: Die Logistics- Cloud ist eine Connectivity-Plattform, die die Vernetzung standardisierbar, einfacher und wiederverwendbar macht.
BI und Data Science
Capgemini hat ein Abkommen zur Übernahme aller Anteile an Braincourt, einem Spezialisten für BI, abgeschlossen.
Durch die Übernahme wird Capgemini sein Angebot an Daten- und Analysedienstleistungen in Deutschland und Nordeuropa erweitern. Das im Jahr 2000 gegründete Unternehmen mit Hauptsitz in Stuttgart beschäftigt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ganz Deutschland, in Österreich sowie der Schweiz. Braincourt hat sich einen guten Ruf für seine branchenführenden Fähigkeiten in den Bereichen Business Intelligence, Data Science und Projektmanagement-Services erworben.
Dies trifft insbesondere auf die Controlling-Bereiche von Schlüsselfunktionen wie Finanzen, Personal, Produktion und Logistik zu. Der Kundenstamm von Braincourt ist in hohem Maße komplementär zu dem von Capgemini und umfasst führende Marken in den Branchen Automobil, Bau, Energie und Telekommunikation.
“Braincourt wird seine Erfahrung bei BI-Lösungen, KI sowie Data Science einbringen.”
Henrik Ljungström, Managing Director, Capgemini
NTT Data beteiligt sich an der Natuvion
Die Natuvion Group gehört zur exklusiven Expertengruppe der weltweit führenden Transformationsexperten unter der Leitung von SAP.
NTT Data übernimmt die Mehrheit an Natuvion aus Walldorf, einem SAP-Data-Transformation-Partner. Die international aufgestellte Natuvion Group unterstützt Unternehmen, automatisiert durch selbstentwickelte Software-Tools, beim Umzug geschäftskritischer Daten und Prozesse auf moderne IT-Plattformen und -Systeme. Zu den typischen Natuvion-„Umzugsleistungen“ gehören Datenmigration, -transformation und -integration sowie Datenqualitätssteigerung, -stilllegung und Datenschutz.
Beide Unternehmen arbeiten bereits seit mehreren Jahren partnerschaftlich zusammen. Seit 2020 bündeln die Natuvion Group und NTT Data ihr Wissen und Know-how, um SAP-S/4-Hana-Transformationsprojekte umzusetzen. Die Natuvion Group wurde 2014 in Walldorf gegründet und expandierte in den Folgejahren international. Natuvion ist Gründungsmitglied der „SAP S/4 Hana Selective Data Transition Engagement Community“.
V. l.: Norbert Rotter, CEO von NTT Data Business, und die Natuvion-Gründer und -Geschäftsführer Holger Strotmann und Patric Dahse.
Cloud- und IT-Infrastruktur-Spezialisten
Der Managed Service Provider Claranet hat die Übernahme der Böblinger AddOn und der AddOn Schweiz bekannt gegeben.
Ziel der Akquisition ist es, die Fähigkeiten für SAP-Transformationsprojekte zu stärken, die Microsoft-Kompetenzen zu erweitern und den Einstieg in den Cybersecurity-Markt zu beschleunigen. Sie folgt auf die Übernahme des SAP-Beratungsunternehmens Kheto im vergangenen Jahr. AddOn wurde 1995 gegründet und entwickelte sich zu einem der führenden Beratungsunternehmen für Cloud- und IT-Infrastrukturen. In den vier Geschäftsfeldern Strategie, Beratung, Managed Services und Training liegt der Fokus auf Microsoft, SAP, AWS und Cloud Services.
Zu den Kunden gehören zahlreiche namhafte Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen wie Pharma, Automotiv und Maschinenbau. Olaf Fischer, Geschäftsführer von Claranet Deutschland, beschreibt die Motive für die Akquisition: „Die SAP- und Microsoft-Kompetenzen von AddOn in Verbindung mit der Erfahrung von Claranet in effizienten Managed Services und Managed Hosting auf Public Clouds sind für unsere Kunden eine perfekte Ergänzung. Es gibt eine immer größer werdende Nachfrage nach R/3-zu-S/4-Transitionsprojekten, nicht zuletzt motiviert durch die strategische Allianz zwischen SAP und Microsoft.
“Die SAP- und Microsoft-Kompetenzen von AddOn mit der Erfahrung von Claranet für Managed Hosting.“
Olaf Fischer, Geschäftsführer, Claranet Deutschland
Partnerschaft im SAP-Umfeld
Der Low-Code-Anbieter Simplifier gewinnt das SAP-Beratungshaus OSC für den Einsatz im SAP-Umfeld. OSC steht als SAP-Beratungshaus mittelständischen Kunden zur Seite. Hierfür passt das Unternehmen SAP-Standards an die Bedürfnisse der Kunden an und integriert Lösungen in die bestehenden Systeme, um Prozesse zu optimieren. Das Leistungsportfolio reicht von der Installation der Systeme über die Implementierung bis hin zur Betreuung der Kunden bei den gemeinsamen Projekten. Durch die Partnerschaft mit Simplifier ergänzt das Unternehmen sein Angebot durch Low-Code und die damit verbundenen Möglichkeiten und Vorteile in der Anwendungsentwicklung.
„Durch unsere Partnerschaft mit Simplifier ermöglichen wir unseren SAP-Kunden völlig neue Möglichkeiten einer plattformübergreifenden Ausprägung von Geschäftsprozessen ohne Spezialwissen in Entwicklungssprachen und kommen damit dem Wunsch unserer Kunden nach effizienten Low-Code/No-Code-Anwendungen nach“, fasst Helge Neitzel, Vertriebsleiter bei OSC, zusammen.
Austausch und Verwaltung digitaler Dokumente
Die beiden Unternehmen bieten eine Lösung, die sowohl den Austausch als auch die Verwaltung von digitalen Dokumenten wie etwa E-Rechnungen vollumfänglich abbildet.
Ziel ist es, dem Markt dadurch einen Mehrwert gegenüber Systemen zu bieten, die jeweils nur einen Teil des Prozesses abbilden. „In der heutigen Marktsituation ist es unerlässlich, dem Kunden mit konsolidiertem, vollumfänglichem Know-how als Prozessbegleiter zur Seite zu stehen und die dafür nötigen Partner frühzeitig an Bord zu holen“, so Christian Hanisch, Abteilungsleiter Business Development bei Ceyoniq Technology. „Die TIE Kinetix ist insbesondere mit Blick auf die technischen und gesetzlichen Anforderungen beim Versenden und Empfangen digitaler Rechnungs- und Dokumentenformate über sichere Netzwerke einen entscheidenden Schritt voraus.
Der fachliche Hintergrund aus dem EDI-Umfeld schafft ein breites und Erfolg versprechendes Spektrum an Möglichkeiten.“ Die Lösung sorgt dabei für Rechtssicherheit und konvertiert die Dokumente in das gewünschte Format, wie etwa XRechnung. Als PEPPOL Access Point (Pan-European Public Procurement OnLine) bietet TIE Kinetix einen zertifizierten Zugang zum Netzwerk für standardisierte Ausschreibungs- und Beschaffungsverfahren. Diese werden in PEPPOL ganzheitlich digitalisiert umgesetzt – von der Ausschreibung über die Auftragsvergabe bis hin zur Rechnungsstellung.
Die Ceyoniq-Lösung dient der Dokumentenverarbeitung und bildet unter anderem den gesamten internen Purchase-to-pay-Prozess von der Bedarfsmeldung über das Freigabemanagement bis hin zum Wareneingang und der Zahlung ab. Die jeweiligen Produkte der neuen Partner greifen über eine Schnittstelle nahtlos ineinander. „Das Thema E-Invoicing hat in den Unternehmen durch das E-Rechnungsgesetz noch mal einen spürbaren Schub erhalten“, erläutert TIE-Kinetix-Geschäftsführer Christian Seidl. Die Vorschrift sei aber nur die erste von vielen folgenden. „Im Zuge von Beschaffungsprozessen fallen neben der Rechnung zahlreiche weitere Dokumente an, die ebenfalls digital gemanagt werden müssen.“ Ceyoniq und TIE Kinetix wollen durch die Partnerschaften ihre Marktposition ausbauen und absichern.