Von „static read“ bis „indirekte“ Nutzung
Mit den fünf Keynotes von zwei Architekturexperten, zwei Juristen und dem Analysten Carlo Velten, Crisp Research, wurde deutlich, dass das Thema Lizenzen jeden in der SAP-Community betrifft.
Die fünf Sponsoren (Sandmeier Consulting, Snow Software, Aspera, ConSalt und SNP) gaben praxisbezogene Antworten, präsentierten Software-Löungen für die Lizenzverwaltung und standen den Teilnehmern für Einzelgespräche zur Verfügung.
Begrüßt wurden die Teilnehmer in Heidelberg von Frank Bayer (IA4SP) und Peter Färbinger (siehe Foto). Beide gaben einen Überblick zu den Lizenzdiskussionen in den vergangenen Jahren.
Viele Themen sind nicht neu: Der „Kampf“ der SAP-Bestandskunden mit der PKL (Preis- und Konditionenliste) ist allgegenwärtig. Dieses Jahr kam im April die Herausforderung eines alternativen Lizenzmodells für die „indirekte“ Nutzung hinzu.
Die beiden Architekturexperten Guido Schneider und Guido Stass widmeten sich dem neuen Thema „Indirect/Digital Access“ und betonten eindringliche ein proaktives Handeln: Als SAP-Bestandskunde soll man nicht warten, bis eine Vermessung ansteht, sondern vorweg eine Lizenz-Inventur anstoßen.
RA Jürgen Beckers beschäftigte sich mit der „indirekten Nutzung“ vor dem Hintergrund des europäischen Urheberrechts, wo es sinngemäß um die Interoperabilität von Software geht.
Die Kommunikationen zwischen Programmen gilt als bestimmungsgemäße Benutzung, wodurch eine „indirekte“ Nutzung kaum argumentiert werden kann – leider gibt es dazu noch kein Gerichtsurteil, denn bisher schaffte SAP immer außergerichtliche Vergleiche inklusive einer Verschwiegenheitspflicht.
RA Dr. Jana Jentzsch betrachtete die Situation des Bestandskunden auf Basis des AGB und erklärte die Rechte des Käufers. Sie übernahm damit die Rolle eines „Konsumentenschützers“ für die SAP-Anwender.
Im Rahmen der „indirekten Nutzung“ erwähnte sie die zweifelhafte Funktion „static read“, die bisher von SAP nicht eindeutig definiert wurde – und damit wenig heilfreich ist.