Vier Schritte zur modernen ERP‑Landschaft


Volatile Märkte, Kosten, Lieferkettenrisiken und weitere externe Faktoren erhöhen den Druck, Wettbewerbsfähigkeit, Innovationskraft und Resilienz zu stärken. Um all das zu bewältigen, ist für viele Mittelständler die Modernisierung ihrer oftmals veralteten ERP-Systeme ein entscheidender Schritt. Denn als technische Basis für Digitalisierung, Automatisierung und kontinuierliche Innovationen ist das ERP mehr als nur IT – es ist das Rückgrat der Unternehmensstrategie.
Fortschrittliche, cloudbasierte Systeme eröffnen dabei ganz neue Möglichkeiten. Die aktuelle Transformationsstudie von NTT Data Business Solutions zeigt, dass die Skepsis der Anfangsjahre in breite Akzeptanz umgeschlagen ist: Schon 55,9 Prozent der Unternehmen verlagern ihre Anwendungen bereits ganz oder teilweise in die Cloud. Aber wie wird aus dem IT-Upgrade ein strategischer Erfolg?
Schritt 1: Zielbild und Governance
Ausgangspunkt für den digitalen Wandel ist eine präzise Zieldefinition. Um ihre Organisation IT-technisch zukunftsfit zu machen, sollten sich Unternehmen zentrale Fragen beantworten: Welche Rolle soll das ERP künftig im Geschäftsmodell spielen? Sollen Durchlaufzeiten sinken, Automatisierungsgrade steigen oder mehr Transparenz in Finance und Supply Chain entstehen? Sind die Prioritäten gesetzt, werden sie im engen Austausch mit den Fachbereichen in konkrete Prozesse und Datenziele übersetzt.
Konkret gilt es herauszuarbeiten: Welche End-to-End-Prozesse sollen messbar schneller, stabiler oder fehlerärmer werden? Und welche Datenqualität und Verfügbarkeit brauchen diese Prozesse? Genauso wichtig sind klare Verantwortlichkeiten: Wer verantwortet Prozesse, Stammdaten, Security/Compliance und Change? Ein schlankes Steuerungsgremium sorgt dafür, dass Prioritäten gesetzt, Konflikte gelöst und Entscheidungen zügig getroffen werden.
Schritt 2: Passendes Betriebsmodell
Public, Private oder Hybrid – das richtige Betriebsmodell ergibt sich aus Unternehmenszielen und regulatorischen Vorgaben, nicht aus Trends. Wer starke Standardisierung und schnellen Zugang zu Neuerungen sucht, entscheidet anders als ein Unternehmen mit hohen Anforderungen an Kontrolle, Datenschutz oder komplexen Integrationen.
Cloudbasierte ERP-Systeme wie SAP ERP Cloud bieten Skalierbarkeit, kurze Innovationszyklen und die Möglichkeit, neue Funktionen wie KI oder Automatisierung flexibel zu integrieren – ideal für wachstumsorientierte Unternehmen. Sie ermöglichen es, Prozesse dynamisch anzupassen, große Datenmengen zu verarbeiten und Echtzeitanalysen in bessere Entscheidungen zu übersetzen. Entscheider sollten auf Updatefähigkeit und Anschlussfähigkeit achten: Wie gut lassen sich Partner, Plattformen oder Geschäftsmodelle integrieren?
Auch Sicherheit bleibt zentral. Wer modernste Standards, Verschlüsselung und Zugriffskontrollen erwartet, ist mit Cloud-Lösungen meist besser beraten als mit lokalen Rechenzentren – vorausgesetzt, das Unternehmen gestaltet Sicherheit strategisch und holt sich frühzeitig erfahrene Partner an Bord.
Schritt 3: Passender Partner
Kein ERP-Projekt gleicht dem anderen. Strukturen, Anforderungen und bestehende Systeme unterscheiden sich – entsprechend wichtig ist die Wahl des Umsetzungspartners. Ein geeigneter Partner hilft Unternehmen, fundierte Entscheidungen zu treffen, die ihren strategischen Zielen entsprechen und Wettbewerbsvorteile verschaffen. Gleichzeitig muss er in der Lage sein, die Vorteile standardisierter Modelle mit sinnvollen Individualisierungsoptionen zu verbinden.
Um bestmögliche Unterstützung vor, während und nach der Implementierung zu gewährleisten, sind Erfahrung, methodisches Know-how, Best Practices und das notwendige Prozessverständnis Voraussetzungen. Aber auch Branchenkompetenz kann in Fällen mit besonders spezifischen Anforderungen hilfreich sein. Darüber hinaus sollten Unternehmen überlegen, ob sie zusätzliche Services, wie Change-Management, Support oder Innovationsberatung, in Anspruch nehmen wollen. Hier unterscheiden sich ERP-Anbieter und IT-Dienstleister stark voneinander.
Schritt 4: Change und Enablement
ERP‑Transformation ist Organisationsentwicklung. Technik allein erzeugt keinen Nutzen – er entsteht durch Akzeptanz, Kompetenz und gelebte Arbeitsweisen. Entscheider müssen sich bewusst machen, dass diese notwendigen Entwicklungen keine Selbstläufer sind, sondern ein professionelles Change-Management erfordern. Das hilft den unterschiedlichen Anwendergruppen dabei, Gewohnheiten zu reflektieren, Nutzen zu verstehen und neue Prozesse im Alltag zu verankern.
Dass Führungskräfte, die entsprechende Maßnahmen versäumen, dies später bereuen, belegt die Transformationsstudie 2025: 24,4 Prozent der Befragten würden den Change-Prozess bei einer erneuten Transformation besser gestalten; 29,3 Prozent sehen rückblickend die Notwendigkeit, frühere Unterstützung durch Entscheider zu sichern. Damit Technik nicht nur eingeführt, sondern im operativen Geschäft wirksam wird, ist es also essenziell, den organisatorischen Wandel von vornherein aktiv zu begleiten.
Strategie first
Cloudbasierte ERPs können für mittelständische Unternehmen auf der Schwelle zu exponentiellem Wachstum zum Gamechanger werden, wenn die Wirksamkeit von Beginn an den Weg weisen. Dafür ist es sinnvoll, sich von klaren dramaturgischen Prinzipien leiten zu lassen: Erst die Strategie, dann die Architektur. Ein starker Partner bringt Erfahrung, Orientierung und Tempo in den Prozess. Entscheidend ist auch, Mitarbeitende früh mitzunehmen, Kompetenzen aufzubauen und neue Arbeitsweisen im Alltag zu verankern. So wird das ERP zum verlässlichen Wegbereiter für planbares, nachhaltiges und „handle“-bares Wachstum.
Quelle: NTT Data
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