Umfrage der internationalen SAP-Anwendergruppen zur Cloud-Nutzung


76 Prozent der befragten DSAG-Mitglieder nutzen derzeit Cloud-Lösungen für Geschäftsanwendungen, Workloads oder Datenspeicherung (ASUG: 84 Prozent, UKISUG: 70 Prozent, JSUG: 72 Prozent). Die verwendeten Systemlandschaften sind überwiegend hybrid, d. h. sie bestehen aus On-Premise- und Cloud-Lösungen.
„Im internationalen Vergleich sehen wir, dass die Cloud-Nutzung auch bei unseren Mitgliedern stetig zunimmt – wenn auch mit einer anderen Dynamik als beispielsweise in den USA. Die DACH-Region ist geprägt von ausgereiften On-Premise-Landschaften, hohen Datenschutzanforderungen und einem starken Bewusstsein für Investitionssicherheit. Das erklärt den eher vorsichtigen, aber nachhaltigen Ansatz vieler Unternehmen bei der Cloud-Transformation“, sagt Jens Hungershausen, Vorstandsvorsitzender der DSAG.

„Kunden brauchen echte Wahlfreiheit und müssen selbst entscheiden können, ob sie ihre Systeme vor Ort, in der Private Cloud oder in der Public Cloud betreiben wollen.“
Jens Hungershausen,
Vorstandsvorsitzender,
DSAG.
Auswirkungen der geänderten SAP-Lizenzmodelle auf die Cloud-Pläne
10 Prozent der DSAG-Mitglieder (ASUG: 21 Prozent, UKISUG: 15 Prozent, JSUG: 24 Prozent) glauben, dass die Rise- und Grow-Journeys ihren Umstieg auf die Cloud grundlegend beschleunigen werden.
Dank der Rise- und Grow-Angebote planen 15 Prozent (ASUG: 22 Prozent, UKISUG: 10 Prozent, JSUG: 28 Prozent) einen schnelleren Umstieg auf die Cloud. Die neu strukturierten Cloud-Angebote sollen Kunden dabei helfen, ihre Landschaften schrittweise zu modernisieren. Auch wenn diese Ankündigungen bereits erste Anreize für den Umstieg auf die Cloud schaffen, sind weitere Initiativen erforderlich, um den Übergang zu beschleunigen. Viele Unternehmen nutzen immer noch stark angepasste Systeme mit S/4 Hana vor Ort.
Hybride Systemlandschaften an erster Stelle
Auf die Frage nach den aktuell genutzten Systemlandschaften gaben 78 Prozent der DSAG-Mitglieder an, hybride On-Premise- und Cloud-Lösungen zu nutzen (ASUG: 49 Prozent, UKISUG: 56 Prozent, JSUG: 55 Prozent). 7 Prozent setzen ausschließlich auf die Private Cloud (ASUG: 23 Prozent, UKISUG: 14 Prozent, JSUG: 10 Prozent). Die Public Cloud ist bei 1 Prozent der DSAG-Mitglieder beliebt (ASUG/JSUG: 4 Prozent, UKISUG: 8 Prozent), während 7 Prozent eine Mischung aus Private und Public Cloud bevorzugen (ASUG: 24 Prozent, UKISUG: 17 Prozent, JSUG: 27 Prozent).
„Die Zurückhaltung der Unternehmen gegenüber der Public Cloud ist unter anderem auf die Komplexität der bestehenden Kundenlandschaften, die Angst vor dem Verlust von Systemanpassungen und etablierten Funktionen sowie nicht zuletzt auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zurückzuführen, die bei einigen Zweifel an der Rentabilität der Investition aufkommen lassen. Schließlich spielt auch die potenzielle Abhängigkeit von einem einzigen Anbieter eine wichtige Rolle bei den Überlegungen“, fasst Hungershausen zusammen.
Fast die Hälfte (49 Prozent) der DSAG-Mitglieder (ASUG: 21 Prozent, UKISUG: 33 Prozent, JSUG: 29 Prozent) ist besorgt über eine mögliche Abhängigkeit von einem einzigen Anbieter. Außerdem haben 27 Prozent der DSAG-Mitglieder (ASUG: 18 Prozent, UKISUG: 22 Prozent, JSUG: 27 Prozent) Bedenken wegen fehlender interner Expertise oder mangelnder Cloud-Bereitschaft.
Kulturelle und strukturelle Gründe
S/4 Hana On-Prem wird von 55 Prozent der DSAG-Mitglieder genutzt (ASUG: 28 Prozent, UKISUG: 23 Prozent, JSUG: 18 Prozent). Auch bei der Planung der S/4 Hana-Bereitstellung liegt On-Prem mit 31 Prozent vorne (ASUG: 15 Prozent, UKISUG: 10 Prozent, JSUG: 6 Prozent). S/4 Hana wird von 18 Prozent der Befragten als Private-Cloud-Edition genutzt (ASUG: 33 Prozent, UKISUG: 18 Prozent, JSUG: 44 Prozent). Die Bereitstellung in der Public Cloud ist vergleichsweise gering: Nur 4 Prozent der befragten DSAG-Mitglieder nutzen bisher diese Option (ASUG/UKISUG: 10 Prozent, JSUG: 13 Prozent). Die Bereitstellung in der Private Cloud ist bei 35 Prozent geplant (ASUG: 50 Prozent, UKISUG: 35 Prozent, JSUG: 28 Prozent). 7 Prozent der DSAG-Mitglieder planen die Nutzung der Public Cloud (ASUG: 11 Prozent, UKISUG: 10 Prozent, JSUG: 16 Prozent).
Die Zurückhaltung der DACH-Unternehmen in Sachen Cloud ist nach wie vor eher kultureller und struktureller als technischer Natur. Der ausgeprägte Bedarf an Datenschutz in der DACH-Region und die damit verbundenen Bedenken hinsichtlich eines möglichen Zugriffs auf Daten, die beispielsweise von US-amerikanischen Hyperscalern gespeichert werden, spielen dabei sicherlich eine Rolle.
Laut der Umfrage sieht das so aus: 45 Prozent der DSAG-Mitglieder (ASUG: 52 Prozent, UKISUG: 47 Prozent, JSUG: 31 Prozent) haben Bedenken wegen der Sicherheit und dem Datenschutz, wenn zentrale SAP-Workloads und -Anwendungen in der Public Cloud laufen. 63 Prozent in der DACH-Region (ASUG: 36 Prozent, UKISUG: 58 Prozent, JSUG: 49 Prozent) befürchten einen Verlust von Systemanpassungen und Funktionen.
Flexiblere Bereitstellungsmodelle
Die Bereitstellungsmodelle von SAP sind für die Umfrageteilnehmer ein wichtiger Grund, sich für die Cloud zu entscheiden. 43 Prozent der DSAG-Mitglieder (ASUG: 32 Prozent, UKISUG: 36 Prozent, JSUG: 37 Prozent) erwarten in diesem Bereich mehr Flexibilität. Dieses Ergebnis spiegelt die Forderung der DSAG nach einem offenen, standardisierten und flexiblen Betriebsmodell für die Public und Private Cloud wider.
„Kunden brauchen echte Wahlfreiheit und müssen selbst entscheiden können, ob sie ihre Systeme vor Ort, in der Private Cloud oder in der Public Cloud betreiben wollen. SAP muss dafür die Voraussetzungen schaffen – mit transparenten und skalierbaren Lizenz- und Kostenmodellen sowie klaren Migrationspfaden“, sagt Hungershausen und betont damit eine zentrale Forderung der DSAG vom DSAG-Jahreskongress 2025.
Quelle: DSAG




