Salzgitter AG setzt mit S/4-Transformation auf Green Technology
Die Dekarbonisierung eines führenden deutschen Stahlkonzerns ist mehr als ein ambitioniertes Ziel. Schließlich gehören die Stahlproduktion und -verarbeitung zu den emissionsreichsten industriellen Prozessen. Dennoch hat sich Salzgitter schon frühzeitig dafür entschieden, das Vorhaben in die Tat umzusetzen. Die Reduktion des CO2-Fußabdrucks soll auch die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens in der Zukunft sichern.
Dabei treibt die Nachhaltigkeitsstrategie von Salzgitter auch die Digitalisierung. Mit dem S/4-Hana-Transformationsprogramm schafft der Konzern eine wichtige GrundÂlage für die Umsetzung von Innovation und einer nachhaltigen Entwicklung.
Transformation bei laufender Produktion
Das S/4-Projekt biegt nun auf die Zielgerade ein. „Die großen Teile dieses TransformaÂtionsprogramms haben wir schon umgesetzt, auch dank der Hilfe durch unsere Partner“, sagt Arne Brinkmeier, Bereichsleiter Anwendungen SAP und Programmleiter S/4-Transformation bei Salzgitter Digital Solutions, dem IT-Dienstleister von Salzgitter. Im Zuge des S/4-Projekts hat die Salzgitter-Gruppe neben einer Systemkonsolidierung eine Prozessharmonisierung im Finanz- und Einkaufsbereich durchgeführt. Hierdurch wurden die Grundlagen gelegt, um neue Geschäftsmodelle und technologische Innovationen – wie das Nachhaltigkeitsportfolio von SAP – effizient in die neue Systemlandschaft zu implementieren.
Einer der wichtigsten Meilensteine stellte der Go-live der Stahlgesellschaften dar, der Kernproduktionsstätten, in denen Stahl erzeugt und weiterverarbeitet wird. Hier gab es die besondere Anforderung, dass die ÂProduktion parallel durchlaufen sollte. „Das heißt, dass wir uns nur wenige Tage nehmen konnten, um das ERP-System anzuhalten, auf S/4 zu überführen, die Datenmigration durchzuführen und dann wieder an die Produktion anzukoppeln und damit die vielen Schnittstellen und Telegramme einzulesen“, erklärt Arne Brinkmeier.
100 Stunden Cutover
Der Go-live der Stahlgesellschaften gestaltete sich äußerst anspruchsvoll. „Das war sicherlich etwas Besonderes. Wir hatten eine Phase von 100 Stunden Cutover, wovon allein 60 Stunden durch DatenmigraÂtion bestimmt waren. Die Prozesse liefen durch in diesem Moment. Wir waren also darauf angewiesen, das System unter S/4 auch wieder bereitzustellen und anzubinden. Das war eine sehr bedeutende Phase“, beschreibt Arne Brinkmeier das Geschehen. Die Grundlagen für den erfolgreichen Go-live waren umfangreiche Tests, mit denen bereits neun Monate vor der planmäßigen Umsetzung begonnen wurde, sowie die Unterstützung durch die cbs. „cbs hat uns hier wirklich hervorragend und sehr professionell begleitet. Solch einen verlässlichen Partner an unserer Seite zu wissen, hat uns viel Selbstvertrauen und Stütze gegeben und zum Erfolg beigetragen“, so Brinkmeier weiter.
Ziel: Dekarbonisierung der Wertschöpfungskette
Salzgitter verfolgt eine konsequente Nachhaltigkeitsstrategie, in deren Rahmen Programme wie Salcos (Salzgitter Low CO2 Steelmaking) umgesetzt werden. Ziel ist die CO2-arme Stahlproduktion. Der Konzern strebt zum einen selbst die Klimaneutralität an, zum anderen unterstützt er seine Kunden dabei, ihre Wertschöpfungsketten ebenfalls nachhaltig und transparent zu dekarbonisieren. Die grünen Produkte bieten Lösungen für Unternehmen der Energiewirtschaft, der Automobilindustrie oder auch des Bauwesens, die eine Verringerung der CO2-Emissionen ihrer Produkte erreichen wollen.
Carbon Footprint messbar machen
Um dies sicherstellen und überwachen zu können, müssen die Anlagen und Systeme IT-seitig angebunden und Datentransparenz hergestellt werden. So wird die Nachhaltigkeitsstrategie zum Treiber für die Digitalisierung bei Salzgitter. Konkret soll der Carbon Footprint auf Unternehmens- und Produktebene berechnet werden, wofür die Emissionen mess- und auswertbar sein müssen. Letztlich braucht es zudem eine Möglichkeit, die Daten in die Unternehmensprozesse einzubringen, um echte Mehrwerte aus ihnen zu ziehen. Diesem Zweck dienen Lösungen wie das SAP Sustainability Footprint Management, das SAP Environment, Health and Safety Management und der SAP Sustainability Control Tower, die nun nach der Transformation auf S/4 eingeführt und getestet werden können. Und damit nicht genug: Der Stahlkonzern prüft die Dekarbonisierung der Wertschöpfungskette mit einer Software zur CO2-Bilanzierung, die eingehende und ausgehende Emissionen gegenüberstellt. Gleichzeitig ist hier im Hintergrund die SAP Analytics Cloud (SAC) als Reporting-Lösung im Einsatz.
Die Transformation dient jedoch nicht nur der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie. Sie ermöglicht die Weiterentwicklung des Unternehmens in allen Bereichen. „SAP S/4 Hana bildet für uns die Grundlage, um weitere Innovationen durchzuführen. Dabei setzen wir auf eine hybride Systemarchitektur auf Basis der SAP BTP“, so Arne Brinkmeier. „Aktuell betreiben wir unsere Systeme on-premises. Mit der Cloud haben wir die Möglichkeit, sehr dynamisch Neuerungen von der SAP anzunehmen.“
Mammutprojekt als Grundlage für Innovationen
Das Projekt war herausfordernd, aber dank der perfekten, übergreifenden Zusammenarbeit auch für beide Seiten attraktiv. Das betont auch Stefan Risse, Geschäftsführer von cbs: „Wir haben mit dem S/4-Transformationsprogramm ein Mammutprojekt umgesetzt und damit eine Grundlage für Salzgitter gelegt, um Innovationen anzugehen. Die Zusammenarbeit war immer positiv und wir haben auch in herausfordernden Projektphasen das Ziel nie aus den Augen verloren. Wir sind stolz darauf, Teil der Salzgitter-Strategie in Richtung grüner Stahl zu sein und gemeinsam ein sehr erfolgreiches Projekt abgeschlossen zu haben – Salzgitter ist definitiv Innovation-ready.“
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