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MDM versus OneERP

Nicht erst seit dem Aufkommen von Big Data steht Datenqualität ganz oben auf der Agenda der IT-Verantwortlichen in den Unternehmen. Nachhaltigkeit lässt sich hier nicht allein mit Harmonisierung und Konsolidierung von ERP-Systemen erreichen.
Monika Pürsing, zetVisions AG
3. Februar 2016
2016
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Big Data hat dem Thema Datenqualität einen weiteren, kräftigen Schub gegeben. Das bestätigt die Studie „IT Trends 2015“ von Capgemini. Danach ist – analog zu der Vorgabe, die Informationsauswertung und -nutzung zu verbessern – die Bedeutung von Datenqualität und Master Data Management (MDM) weiter gestiegen.

Das Pro­blem dabei: Stammdaten seien zum einen häufig in verschiedenen Applikationen und Datenbanken hinterlegt; zum anderen würden Kunden-, Artikel-, Material-, Lieferanten-, Finanz- oder Mitarbeiterdaten von unterschiedlichen Abteilungen angelegt, genutzt und gepflegt. Das mache ihre Vereinheitlichung schwierig und langwierig. Kein Wunder also, wenn Datenkonsolidierung und -bereinigung Dauerthemen sind.

Mangelhafte Datenqualität im ERP

Das gilt auch für die Enterprise-Re­source-Planning-Systeme (ERP-Systeme), die die rechtzeitige und bedarfsgerechte Planung und Steuerung sämtlicher für ein Unternehmen relevanten Geschäftsprozesse und Ressourcen unterstützen.

Dieser Aufgabe können sie nur dann wirksam gerecht werden, wenn die Datenqualität stimmt. Aber tut sie das auch? Dass Soll- und Ist-Zustand bei der Datenqualität im ERP weit voneinander entfernt sind, hat bereits vor zwei Jahren eine Studie der Omikron Data Quality belegt.

Demnach entspreche nur bei einem Drittel der mehr als 200 befragten ERP-Anwender der tatsächliche Status in der Datenqualität den Anforderungen für die betriebswirtschaftlichen Applikationen. 29 Prozent stellen gewisse Abweichungen fest und 39 Prozent der Befragten geben sogar große Diskrepanzen zu Protokoll.

MDM Versus OneERP

OneERP ersetzt kein Stammdatenmanagement

Vor diesem Hintergrund gibt es in Unternehmen einen Harmonisierungs- und Konsolidierungstrend mit dem Ziel, durch weniger Systeme Komplexität, Fehlerquellen und Kosten zu reduzieren sowie die Datenqualität zu verbessern.

Dieses Ziel glaubt man, mit OneERP-Projekten erreichen zu können. OneERP bezeichnet das Vorhaben, die heterogene ERP-Landschaft durch ein einziges ERP-System zu ersetzen. Das mag auch kurzfristig helfen – in jedem Fall ist für die Datenqualität ein ERP-System besser als viele ERP-Systeme –, mittel- bis langfristig fehlen aber die Validierungsprozesse und Datenqualitätsprüfungen, also gerade die Aspekte, die eine Stammdatenmanagement-Lösung ausmachen und die notwendig sind, um Datenqualität nachhaltig zu sichern.

Den Aufwand für eine solche Lösung scheuen jedoch manche. Beim MDM fallen vor allem die Schritte zur Prozessoptimierung ins Gewicht, da bei einer Stammdateninitiative automatisch auch die Geschäftsprozesse evaluiert und angepasst werden.

Diese Prozessanalyse und -beratung ist durchaus ressourcenintensiv, denn erst wenn die Prozesse klar sind und jeder weiß, wer die Datenhoheit hat, wer welche Daten pflegt, welche Daten bei wem liegen, erst dann rückt die MDM-Software in den Fokus. Sie bildet letztlich nur das ab, was zuvor prozessseitig festgelegt wurde.

Dies verdeutlicht einen wesentlichen Unterschied zwischen einem OneERP-­Projekt und einer Stammdateninitiative: Letztere analysiert die vorhandenen Prozesse, passt sie dem erforderlichen Soll-Zustand an und definiert Abläufe, Regeln und Standards für das Datenmanagement; Ersteres konsolidiert zwar mehrere ERP-Systeme zu einem einzigen, belässt aber die Prozesse in der Regel, wie sie sind, und legt keine verbindliche Data Governance fest.

Wer sich mit Stammdatenmanagement auseinandersetzt, der muss erkennen: OneERP hat zwar viele Vorteile, nachhaltige Datenqualität lässt sich aber mit einer Harmonisierung diverser ERP-Systeme allein nicht bewerkstelligen. Dazu bedarf es einer MDM-Lösung, die vor allem dem Data-Governance-Aspekt Rechnung trägt.

Alternativen zur MDM-Lösung

Haben Unternehmen bereits ein OneERP-Projekt durchgeführt, gibt es für das beispielhafte Zusammenspiel zwischen dem Stammdatenmanagement-System ZetVisions SPoT und OneERP auf SAP-Basis zwei verschiedene Alternativen:

  • Alternative 1: Daten werden im MDM-System gepflegt und von dort an das ERP und direkt auch an andere Empfängersysteme verteilt.Vorteil: Verteilungsprozesse und Datentransfer-Monitoring laufen über das MDM-System. Man sieht, ob die Daten tatsächlich in den Zielsystemen angekommen sind oder ob es Probleme gab.
  • Alternative 2: Daten werden ebenfalls im MDM-System gepflegt, dann an das ERP übergeben und von dort an die bestehenden Schnittstellen verteilt.

Ist OneERP noch nicht realisiert und weiterhin eine heterogene ERP-Landschaft vorhanden, stellt sich die Frage, ob nicht unmittelbar eine MDM-Lösung etabliert wird, weil sich damit alle vorhandenen ERP-Systeme hinsichtlich einheitlicher Stammdaten steuern lassen.

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Monika Pürsing, zetVisions AG

Chief Executive Officer (CEO) bei der zetVisions AG


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EUR 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

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Veranstaltungsdatum

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