Klare Rollen statt hoher Lizenzkosten


In vielen Unternehmen wurden SAP-Rollen jahrelang primär auf Compliance-Anforderungen ausgerichtet. Im Vordergrund stand es, gesetzliche Standards zu erfüllen und Risiken durch kritische Kombinationen von Berechtigungen zu vermeiden. Dieses Vorgehen mag regulatorisch sinnvoll erscheinen, vernachlässigt jedoch wirtschaftliche Aspekte. Durch zu breite Rollendefinitionen entstehen Nutzerprofile, die weit mehr Systemzugriffe ermöglichen, als für die tägliche Arbeit erforderlich sind. Das führt dazu, dass Nutzer automatisch in höherpreisige Lizenzkategorien eingeordnet werden, was die Zahl der kostenintensiven Full User Equivalents erhöht. In der Folge steigen Lizenzkosten unnötig an – teils unbemerkt über Jahre hinweg.
SAP-Star-Messverfahren
Mit dem neuen SAP-Star-Messverfahren wird nicht mehr pauschal lizenziert, sondern individuell bewertet. Jeder Zugriff, jede Rolle beeinflusst die Zählung der Full User Equivalents – und damit die Lizenzkosten. Fehlerhafte Berechtigungskonzepte schlagen sofort finanziell zu Buche. Viele Unternehmen unterschätzen die Kostenfolgen ungenauer Rollendesigns und verschenken so enormes Einsparpotenzial. In der Praxis dominieren Rollenkonzepte, die primär auf Compliance-Ziele ausgerichtet sind. Das sichert zwar gesetzliche Anforderungen – führt aber häufig zu überdimensionierten Nutzerrollen. Das Resultat: unnötig viele hochpreisige Lizenzen, steigende Kosten nach Vertragsabschluss und schlechte Voraussetzungen für die Cloud-Migration.
Licensing by Design
Der strategische Ansatz heißt: Licensing by Design. Dabei werden Zugriffe exakt auf notwendige Funktionen beschränkt, hochpreisige Berechtigungen entkoppelt und Rollen konsequent an der tatsächlichen Nutzung ausgerichtet. So sinken FUE-Zählungen spürbar – ohne Einbußen bei Sicherheit oder Effizienz.
Nachlizenzieren vermeiden
Wer erst beim Audit beginnt, seine Lizenzstruktur zu überdenken, kommt meist zu spät. Frühzeitige Modellierung und Simulation ermöglichen es, Optimierungen rechtzeitig umzusetzen. Das verbessert nicht nur die Wirtschaftlichkeit und stärkt die Verhandlungsposition gegenüber SAP. Mit dem SAP License Manager von Soterion gewinnen Unternehmen Echtzeittransparenz über ihre Lizenzlandschaft. Die Software simuliert FUE-Auswirkungen, identifiziert Risiken und hilft, Nachlizenzierungen gezielt zu vermeiden. So wird Access Governance zum Wettbewerbsvorteil.
Fazit
Die Umstellung auf das Star-Lizenzmodell ist mehr als ein technisches Detail – sie erfordert ein Umdenken in der Steuerung von Zugriffen, Compliance und Kosten. Unternehmen, die frühzeitig handeln, profitieren langfristig. Die Kombination aus SoD-Konformität und Lizenzoptimierung ist kein Nice-to-have mehr – sondern geschäftskritisch. Wer vorbereitet ist, verringert Risiken, senkt Kosten und gewinnt langfristige Kontrolle über seine SAP-Landschaft.