KI-Gorilla-Tracker
Ein vom Hasso-Plattner-Institut (HPI) vorgestelltes Projekt kann einzelne Gorillas im Zoo auf Videoaufnahmen identifizieren und über längere Zeiträume hinweg beobachten. Mit dem Projekt „Gorilla Tracker“ aus dem Fachgebiet Artificial Intelligence und Intelligent Systems hat das HPI ein System entwickelt, mit dessen Hilfe Gorillas anhand von Videos automatisch wiedererkannt werden. Die Technologie basiert auf Deep Learning und Computer Vision und ermöglicht das Tracking von Bewegungen und Verhaltensweisen der Gorillas. Innerhalb der von den installierten Kameras aufgezeichneten Bilder sucht die KI nach Gorillas und deren Gesichtern.
Ein speziell trainiertes neuronales Netz analysiert die spezifischen Gesichtsmerkmale und erstellt daraus einen digitalen Fingerabdruck. Durch die genaue Beobachtung der Gorillas im natürlichen Lebensraum mittels Kameras werden wertvolle Einblicke in ihr Verhalten gewonnen. Die gesammelten Daten werden genutzt, um die KI-Modelle zu trainieren und somit gezielt auf Seuchenausbrüche zu reagieren. Dies unterstützt die Forschenden im Odzala-Nationalpark in der Republik Kongo.
Mithilfe der gesammelten Daten können etwa Seuchenausbrüche frühzeitig erkannt und zeitnahe Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Der Westliche Flachlandgorilla steht auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN), die Tiere sind vom Aussterben bedroht. Die Population ist in den vergangenen 70 Jahren um 80 Prozent gesunken. Projektpartner ist das Team um Primatologin Magdalena Bermejo der Sabine Plattner African Charities (SPAC), ebenfalls Teil des Netzwerks der Hasso Plattner Foundation.