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Entweder DevOps oder man ist raus!

DevOps sind zurzeit in aller Munde, soll es bei Softwareprojekten doch für schnellere Markteinführungen, bessere Qualität und mehr Harmonie zwischen den Entwicklungs- und Admin-Teams sorgen. Es scheint zu funktionieren.
Florian Bender, Developer Week
21. Juni 2017
Entweder DevOps oder man ist raus!
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Grob formuliert geht es bei DevOps darum, die Kommunikation zwischen Teams, die an der Umsetzung eines Software-Projekts beteiligt sind, zu verbessern – natürlich mit dem Ziel, am Ende auch gleich ein besseres Produkt und kürzere Releasezyklen zu bekommen.

Das ist leichter gesagt als getan, denn in vielen IT-Teams herrscht noch immer eine Silodenke vor anstatt echten Team-Spirits. Aber genau den braucht es, damit IT-Projekte erfolgreich und rechtzeitig umgesetzt werden können – und ganz nebenbei auch wieder Spaß machen.

Dass viele Teams derzeit auf DevOps umstellen oder es schon längst getan haben, zeigt auch die aktuelle Studie von Sonatype.

„Die diesjährigen Umfrageergebnisse belegen, dass Unternehmen überall dabei sind, ihre Entwicklung von Wasserfall-nativen hin zu DevOps-nativen Tools und Prozessen zu transformieren“

erklärt Wayne Jackson, CEO Sonatype.

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen?

Apropos Spaß: Patrick Debois, einer der Initiatoren der DevOps-Bewegung, bringt es in seinem berühmten Statement auf den Punkt:

„And remember it’s all about putting the fun back into IT!“

Es soll also endlich Schluss sein mit den gegenseitigen Schuldzuweisungen zwischen Entwicklungsabteilung und Betrieb. Denn wenn agil gearbeitet werden soll – und das bedeutet häufiges Deployment und ständiges Feedback vom Kunden –, treffen im Grunde zwei entgegengesetzte Interessen aufeinander:

Während die Entwicklung an schnellen und häufigen Releases interessiert ist, würde der Betrieb neue Releases am liebsten vermeiden. Genau das führt regelmäßig zu Konflikten, Schuldzuweisungen und schlechter Laune.

Und – ganz wichtig – die Qualität der Projekte bleibt auf der Strecke! Dem Kunden ist es nämlich egal, ob die Anwendung nicht läuft, weil der Code fehlerhaft ist oder weil es Probleme mit der Live-Umgebung gibt.

Im Kern der DevOps-Bewegung steht demnach der Wunsch nach Wertschöpfung für den Kunden. Das sieht auch Donovan Brown, DevOps-Spezialist bei Microsoft und Keynotespeaker bei der Developer Week, so:

„Ich würde sagen, Wertschöpfung ist die wahre Essenz von DevOps und Kommunikation ist der Schlüssel, um den End-Usern kontinuierlich einen Mehrwert zu bieten. Wenn Teams sich weigern zu kommunizieren, wird es nur Verzögerungen verursachen.“

Weniger Reibung – schnellere Releases

Aber was können Unternehmen von Dev­Ops erwarten? Ganz einfach:

Höhere Geschwindigkeit und bessere Qualität! Davon ist auch Donovan Brown überzeugt:

„Einige unserer Kunden haben gemessen, dass sie mit DevOps 80 Prozent weniger Zeit brauchen, um Fehler zu beheben. Andere haben ihre Bereitstellungsfrequenz um den Faktor 15 erhöhen können.“

Dort, wo die Dev­Ops-Prinzipien greifen, das heißt die Fach- und IT-Spezialisten direkt miteinander zusammenarbeiten und die Automatisierung weit genug ist, sind Unternehmen in der Lage, neue Releases innerhalb kurzer Zeit zu lancieren und wenn gewünscht am gleichen Tag anzupassen.

Gerade in der Zusammenarbeit mit anderen IT-Unternehmen, die DevOps nicht einsetzen, wird dieser Vorsprung eklatant sichtbar. Die Kosten von DevOps können hingegen schwer gemessen werden. Denn viele davon lassen sich nicht in Euro oder Dollar ausdrücken. Es kostet Zeit, die neue Kultur aufzubauen und die Prozesse zu ändern, die in einem Team vorherrschen. Sicher sind sich die Experten aber, dass es weit teurer ist, DevOps nicht einzuführen:

„DevOps zu ignorieren, obwohl es die Konkurrenz anwendet, wird Unternehmen zusehends aus dem Geschäft drängen“

stellt Donovan Brown klar.

Aus seiner Sicht ist die Debatte darüber, ob DevOps implementiert werden soll oder nicht, vorbei.

„Entweder man implementiert DevOps oder man ist raus“

ist Brown überzeugt.

Auch das Argument, dass Software auch schon vor DevOps erfolgreich entwickelt wurde, lässt Brown nicht gelten:

„Heute muss man so viel wie möglich automatisieren oder man wird einfach nicht mithalten können. Und man muss Feedback von seinen Nutzern haben und darauf basierend seine Arbeit anpassen – schon während der Produktion.“

Entwickler müssen die Anwendung ihrer Applikation permanent überwachen. Nur so stellen sie sicher, dass sie Wert liefern.

Aber wie genau lässt sich DevOps umsetzen? Leider gibt es kein Universalrezept, aber es gibt DevOps-Best-Practices. Denn rund um den Erdball haben schon zahlreiche Teams mit der Einführung und Umsetzung von DevOps Erfahrungen gesammelt, auf die DevOps-Neulinge aufbauen können.

Wichtig ist dabei vor allem, offen für den Wandel zu sein und die Vorteile zu verstehen. Dann sind der Prozess selbst und die Produkte von DevOps relativ einfach zu implementieren.

Der schwierige Part aber ist, die Menschen, die schon seit 20 Jahren Dinge auf die gleiche Weise erledigen, zu überzeugen, etwas in Zukunft anders zu machen.

Die Umstrukturierung von Projekten und Teams ist nicht einfach. Alle Beteiligten müssen von der neuen Organisierung überzeugt und einige schwierige Entscheidungen getroffen werden.

Und es werden auch in Zukunft immer wieder Baustellen auftauchen, die angepasst und optimiert werden können. Wie der Switch zu DevOps am besten funktioniert und wie schmerzhafte Fallstricke am besten vermieden werden, erfahren Sie auf der Developer Week in Nürnberg.

Donovan Brown und viele andere IT-Experten zeigen Ihnen in DevOps-Best-Practices, wie es geht.

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Florian Bender, Developer Week

Florian Bender ist Projektleiter Developer Week bei der Neuen Mediengesellschaft Ulm.


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