Drei von vier Unternehmen nutzen Open Source


Open-Source-Software ist aus der digitalen Wirtschaft nicht mehr wegzudenken. Sie treibt Innovationen voran, ermöglicht technologische Souveränität und beeinflusst Geschäftsmodelle sowie die öffentliche Verwaltung. Doch welche Rolle spielt Open Source heute genau? Wie entwickelt sich die Nutzung weiter? Und welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich daraus?
Der Open Source Monitor 2025 gibt Antworten. Aufbauend auf den Studien der Jahre 2019, 2021 und 2023 liefert die aktuelle Ausgabe eine umfassende Bestandsaufnahme zum Einsatz und den Perspektiven von Open Source in Deutschland. Aktuell nutzen fast drei Viertel (73 Prozent) Open-Source-Software, vor zwei Jahren waren es 69 Prozent.
Ebenfalls 73 Prozent halten Open Source für ein geeignetes Mittel, um die digitale Souveränität zu stärken, 60 Prozent wollen, dass der Staat aufgrund der aktuellen geopolitischen Lage mehr in Open-Source-Software investiert.
„Wirtschaft würde stillstehen“
Für den Open Source Monitor 2025 wurden 1152 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland sowie 103 Personen aus der öffentlichen Verwaltung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom befragt. „Open Source hat weiter an Aufmerksamkeit gewonnen. Ohne Open-Source-Lösungen würde unsere Wirtschaft stillstehen, zugleich sind sie ein Innovationstreiber, etwa bei Cloud-Technologien oder künstlicher Intelligenz“, sagt Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst. Unter Open Source versteht man Software, bei der die Quellcodes offengelegt sind und deren Lizenz es erlaubt, die Software frei auszuführen, sie zu analysieren, anzupassen und sowohl in unveränderter als auch veränderter Form weiterzugeben.
Klare Open-Source-Strategie
61 Prozent der Unternehmen geben ausdrücklich an, Open Source aufgeschlossen gegenüberzustehen, 2023 waren es nur 53 Prozent. Ebenfalls gestiegen ist der Anteil der Unternehmen, die eine Open-Source-Strategie haben, von 32 Prozent 2023 auf jetzt 37 Prozent.
4 von 10 (42 Prozent) erwarten, dass die Bedeutung von Open-Source-Software im eigenen Unternehmen künftig zunehmen wird. „Open Source hat sich in Deutschland etabliert, aber es bleibt noch einiges zu tun. Open Source sollte strategisch angegangen werden. Das bedeutet, Ziele zu definieren, Zuständigkeiten festzulegen und Ressourcen bereitzustellen“, so Wintergerst.
Kosten und Quellcode
Als größten Vorteil sehen Unternehmen dabei Kosteneinsparungen (26 Prozent), dicht dahinter folgt die Möglichkeit, auf den Quellcode zugreifen zu können (19 Prozent). Damit werden unter anderem individuelle Anpassungen möglich, aber auch eine Prüfung auf mögliche Sicherheitslücken. Gegen den Einsatz von Open-Source-Software sprechen vor allem fehlende Fachkräfte im Unternehmen (20 Prozent), die unklare Gewährleistungssituation (15 Prozent) sowie rechtliche Unsicherheiten bei der Lizenzierungsverpflichtung (13 Prozent).
Vorwiegend interne Nutzung
Insgesamt zeigt sich, dass Open-Source-Software überwiegend als interne Lösung verwendet wird, während eine Integration in Kundenprodukte oder gar eine eigenständige Entwicklung bisher nur von einer kleineren Gruppe umgesetzt wird. 43 Prozent halten es in der öffentlichen Verwaltung für empfehlenswert, Open-Source-KI-Modelle zu nutzen.
In der Wirtschaft liegt dieser Wert mit 51 Prozent noch etwas höher. 38 Prozent stimmen der Aussage zu, dass durch Open-Source-basierte KI-Modelle zukünftige kritische Abhängigkeiten vermieden werden können. Hierbei liegt die Wirtschaft mit 45 Prozent ebenfalls über dem Gesamtdurchschnitt.