Datenmanagement und Skalierbarkeit: Schlüssel liegt in der individuellen Anpassung


Die digitale Transformation ist für viele Unternehmen eine zentrale Herausforderung. Mit „Rise with SAP“ verfolgt SAP das Ziel, Unternehmen den
Weg in die Cloud zu erleichtern und gleichzeitig Prozesse zu optimieren. Die Nutzung von Technologien wie generativer KI (SAP Joule), Business Process Management (SAP Signavio) und der zentralen Business Technology Platform (BTP) bietet neue Möglichkeiten. Dennoch sehen sich viele SAP-Kunden mit offenen Fragen und Herausforderungen konfrontiert.
Herausforderungen bei Rise
Trotz der zahlreichen Vorteile einer cloudbasierten ERP-Lösung stehen Unternehmen häufig vor zentralen Aufgaben, die eine sorgfältige Abwägung erfordern. Ein entscheidender Aspekt ist der Kostenfaktor: Unternehmen müssen sich die Frage stellen, wie sich die Betriebskosten einer solchen Lösung rechtfertigen lassen und welche finanziellen Vorteile langfristig überwiegen.
Ein weiteres wichtiges Thema ist das Datenmanagement. Da unverfremdete Kopien von Produktivdaten oft nicht mehr zulässig sind, stellt sich die Frage, wie dennoch sinnvoll mit Testdaten gearbeitet werden kann. Auch die langfristige Rentabilität von Programmen wie Rise with SAP wirft Fragen auf: Lohnt sich die Investition für das eigene Unternehmen und bringt sie nachhaltige Vorteile?
Ebenso ist die Datenmigration ein kritischer Punkt. Unternehmen müssen bewerten, welche Strategien und technischen Möglichkeiten eine effiziente Migration in die Private Cloud ermöglichen, ohne dabei Geschäftsprozesse zu gefährden. Hinzu kommen Fragen der Lizenzierung und Skalierbarkeit: Welche Modelle sind nicht nur kurzfristig attraktiv, sondern auch langfristig sinnvoll und flexibel genug, um mit den Anforderungen des Unternehmens zu wachsen?
Diese Herausforderungen zeigen, dass eine cloudbasierte ERP-Strategie wohlüberlegt sein muss, um sowohl wirtschaftlich als auch technisch eine zukunftssichere Lösung zu bieten.
Kostenoptimierung unter Rise
Ein häufig diskutierter Aspekt ist die Kostenstruktur. Die Datenbankgröße beeinflusst maßgeblich die Lizenzkosten. Eine gezielte Optimierung, etwa durch Reduzierung historischer Daten, kann hier Abhilfe schaffen.
Viele Unternehmen entscheiden sich für eine Eins-zu-eins-Kopie ihres Systems in die Cloud (Brownfield-Ansatz). Dabei wird oft übersehen, dass spezialisierte Lösungen, wie die DSM-Suite von Epi-Use, es ermöglichen, inaktive Buchungskreise auszuschließen und historische Daten gezielt zu reduzieren. Dies kann die Datenbankgröße um über 50 Prozent verringern und damit direkte Einsparungen bei den Lizenzkosten bewirken. Das ursprüngliche Quellsystem kann anschließend in ein Archivsystem, beispielsweise Archive Central, überführt werden.
Kostenfaktor Q-Systeme
Ein weiterer Kostenfaktor betrifft die sogenannten Q-Systeme, die lizenztechnisch die gleiche Größe wie das Produktivsystem erhalten. Durch den Einsatz selektiver Datenkopien lässt sich der Speicherbedarf reduzieren. So könnte ein P-System mit 1,5-TB-Speicher durch eine gezielte Mandantenkopie mit Zeitschnitt auf 500 GB für das Q-System reduziert werden. Dadurch ließe sich zusätzlicher Speicherplatz schaffen, der wiederum für weitere Systemkopien genutzt werden kann – eine wirtschaftliche Alternative zur teuren Anschaffung zusätzlicher Sandbox-Systeme.
SAP verbietet in seinen Verträgen die Nutzung unverfremdeter Produktivdaten in Testumgebungen. Eine Lösung bietet die Anonymisierung sensibler Informationen. Mit Tools wie „Data Secure“ können Testdaten konsistent verfremdet werden, ohne ihre Qualität für Testszenarien zu beeinträchtigen.

So bleibt die Datensicherheit gewahrt, während Unternehmen weiterhin realistische Tests durchführen können. Dies ist besonders relevant für sensible Informationen wie Bauteil-Bezeichnungen oder personenbezogene Daten.
Durch die Kombination von Mandantenkopien und Verfremdung bleibt sichergestellt, dass keine sensiblen Daten unkontrolliert in Testsysteme gelangen. Gleichzeitig bleibt die Konsistenz der Daten über Systemgrenzen hinweg erhalten – ein entscheidender Faktor für komplexe IT-Landschaften.
Rise with SAP bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihre Systeme flexibel zu skalieren. Dies betrifft nicht nur die Infrastruktur, sondern auch den modularen Ausbau von Funktionen innerhalb der SAP-Umgebung. Durch den Einsatz von SAP BTP als zentrale Integrationsplattform lassen sich bestehende Systeme mit neuen Technologien verbinden und an sich ändernde Geschäftsprozesse anpassen. Eine weitere entscheidende Frage ist die Wahl zwischen Public und Private Cloud. Während Public-Cloud-Lösungen besonders für mittelständische Unternehmen mit standardisierten Prozessen attraktiv sind, bietet die Private Cloud größere Kontrolle und individuelle Anpassungsmöglichkeiten. Unternehmen sollten hier genau abwägen, welches Modell für ihre Anforderungen optimal ist.
Lohnt sich Rise with SAP?
Die Antwort darauf hängt von den individuellen Anforderungen eines Unternehmens ab. Als SaaS-Modell bietet Rise with SAP eine flexible und zukunftsorientierte Lösung. Mit den richtigen Optimierungsansätzen lassen sich nicht nur die Vorteile des Modells ausschöpfen, sondern auch langfristig Kosten senken und Compliance-Anforderungen erfüllen.
Die schrittweise Migration in die Cloud kann durch strukturierte Methoden erleichtert werden. Lösungen wie „System Builder“ ermöglichen eine gezielte Übertragung von Systembestandteilen. Zunächst wird ein neues Zielsystem installiert, bevor Stamm- und Bewegungsdaten selektiv migriert werden. Tools wie „Object-Sync“ oder „Client-Sync“ bieten hierbei flexible Anpassungsmöglichkeiten, um Systeme zu verschlanken und effizient auf die Cloud-Umgebung vorzubereiten.
Fazit
Die Einführung von Rise with SAP bringt Herausforderungen mit sich, die jedoch durch gezielte Optimierung lösbar sind. Eine sorgfältige Datenstrategie, kombiniert mit den richtigen Tools, ermöglicht Unternehmen, ihre digitale Transformation voranzutreiben, Kosten zu senken und regulatorische Anforderungen zu erfüllen. Der Schlüssel liegt in der individuellen Anpassung – so wird Rise with SAP zu einer nachhaltigen Investition in die Zukunft.
Unternehmen, die frühzeitig eine klare Strategie zur Datenmigration, Lizenzoptimierung und Skalierbarkeit entwickeln, können langfristig von der Cloud-Transformation profitieren und Wettbewerbsvorteile sichern.