Das Multitalent – SAP-Betrieb in der Cloud
Immer mehr mittelständische Unternehmen in Deutschland treiben die digitale Transformation voran und nutzen Technologien wie Big Data, künstliche Intelligenz oder Cloud Computing. Die dafür benötigten Softwaretools liefert der Softwarehersteller SAP.
IT-Dienstleister wie die Telekom bieten die komplette Produktpalette der Walldorfer für Unternehmen aller Branchen und Größen an. Allen voran die ERP-Systeme S/4, Business by Design und Business One. Dazu kommen mit der Business Suite zahlreiche Lösungen für spezifische Unternehmensaufgaben. SAP C/4 zum Beispiel für das Kundenbeziehungsmanagement inklusive E-Commerce, SuccessFactors für das Personalwesen oder Concur für das Reisekostenmanagement.
Mit der SAP-eigenen Datenbank Hana lassen sich außerdem sämtliche Geschäftsdaten in Echtzeit verwalten. Sie bildet die Grundlage für intelligente Analysen und Prognosen, die Mittelständlern in Zeiten des digitalen Wandels helfen, innovative oder sogar disruptive Geschäftsmodelle voranzubringen.
Um die Herausforderungen der Digitalisierung zu meistern, geben viele SAP-Kunden mehr für ihre IT aus. Zu diesem Ergebnis kommt der im Januar veröffentlichte Investitionsreport 2020 der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG).
Demnach steigt bei 46 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz das allgemeine IT-Budget. Bei 35 Prozent bleiben die Ausgaben konstant, 19 Prozent reduzieren sie.
Geht es speziell um SAP-Investitionen, ergibt sich ein ähnliches Bild: 49 Prozent der Befragten wollen mehr investieren, 19 Prozent weniger und bei 32 Prozent bleiben die Ausgaben konstant.
Laut DSAG-Bericht investieren die SAP-Kunden dabei zunehmend in S/4 Hana: Zehn Prozent der Unternehmen setzen die Software bereits ein, neun Prozent steigen noch dieses Jahr um und 40 Prozent der Befragten wollen innerhalb der nächsten drei Jahre folgen.
On-premises, Private oder Public Cloud?
Egal ob S/4 Hana oder Business One, ob on-premises oder in der Cloud: Für viele mittelständische Unternehmen stellt der Aufbau und Betrieb ihrer SAP-Landschaften eine Herausforderung dar, weil sich in Deutschland kaum geeignete Fachkräfte für freie IT-Stellen finden lassen.
Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) hat im Jahr 2018 jedes zehnte Unternehmen ab zehn Beschäftigten IT-Fachkräfte eingestellt oder versucht, dies zu tun. Mehr als zwei Drittel davon (69 Prozent) berichteten dabei von Schwierigkeiten.
Um Digitalisierungsprojekte dennoch umsetzen zu können, unterstützen spezialisierte Dienstleister mit Know-how und Fachkräften. Dafür liefern wir Ende-zu-Ende-Services über alle Phasen hinweg.
Beginnend mit der Analyse und Beratung stellen wir im Projektverlauf eine Roadmap und einen Business Case bereit. Nach der Einführung betreiben wir das SAP-System und übernehmen die Wartung sowie Pflege.
Während sich große Unternehmen und Konzerne ein Multi-Provider-Management leisten können, braucht der Mittelstand einen verlässlichen Partner, der IT versteht und alle notwendigen Ressourcen vorhalten kann. Hier kommt die Telekom ins Spiel.
Wir übernehmen den Betrieb on-premises oder entlasten Mittelständler mit flexiblen Bereitstellungsmodellen wie Private oder Public Clouds. Dabei stellen wir in Sachen Cloud-Infrastrukturen flexible Speicher- und Serverkapazitäten bereit, mit denen SAP-Kunden neue Anforderungen oder weiteres Wachstum abfedern können.
Des Weiteren eröffnet ein Cloud-Umstieg den Kunden die Chance, ihre Prozesse neu zu überdenken. Neben dem reinen Lift & Shift, also der Migration von Applikationen und Daten auf die Cloud-Plattform, können sie interne Abläufe auf den Prüfstand stellen und standardisieren. Dies löst Innovationsstau auf und macht Unternehmen wettbewerbsfähiger.
Partnerökosystem für SAP-Belange
Um für Kunden das komplette SAP-Portfolio on-premises sowie in einer Private oder Public Cloud abbilden zu können, setzen IT-Dienstleister auf Partnerökosysteme (siehe auch das Interview mit Michael Müller-Berg, Seite 49).
In Sachen SAP arbeitet die Telekom mit 30 Partnern zusammen. Zum Netzwerk gehören die Tochtergesellschaften T-Systems, T-Systems Multimedia Solutions und Detecon.
Hinzu kommen weitere Firmen, die Nischenthemen besetzen oder einzelne SAP-Produkte besonders gut beherrschen – beispielsweise SAP C/4 Hana, SuccessFactors oder Business One, die kleinste der ERP-Lösungen von SAP. Oder es handelt sich um Partner, die sich vorrangig auf branchenspezifische mittelständische Belange konzentrieren.
Public-Cloud-Services
Insbesondere die Public Cloud bietet SAP-Kunden neue Möglichkeiten: Mittelständische Betriebe erhalten bei Bedarf schnell skalierbare Infrastrukturen, Pay per Use ermöglicht eine ressourcengerechte Abrechnung.
Die Kosten für den Betrieb bleiben damit transparent und auch für die Zukunft kalkulierbar. Heißt: Mittelständler müssen weder in Hard- noch in Software investieren, sondern bezahlen allein für die Cloud-Dienste, die sie tatsächlich nutzen.
Da Public-Cloud-Services aus professionellen Rechenzentren heraus angeboten werden, erfüllen sie hohe Standards in Sachen Hochverfügbarkeit und Cybersicherheit.
Die Diensteanbieter übernehmen Wartung sowie Support der genutzten Systeme und sorgen dafür, dass sich diese stets auf dem neuesten technologischen Stand befinden.
In der Praxis bemerken wir oft ein schrittweises Vorgehen der Kunden. Zunächst wird das Testsystem in eine Public Cloud gebracht und später das Produktivsystem nachgezogen.
Auf diese Weise wandern immer mehr unternehmenskritische SAP-Anwendungen in die Cloud. Ein Trend, den eine Mitte 2019 veröffentlichte Studie des Analystenhauses teknowlogy Group bestätigt.
Demnach sondieren SAP-Kunden derzeit die Möglichkeiten, die mit wachsendem Reifegrad der Hyperscaler-Plattformen wie Microsoft Azure entstehen.
Treiber dieses Trends sind laut Studie einerseits mögliche Einsparungen bei den Betriebskosten. Andererseits versprechen sich die Unternehmen von der Public Cloud mehr Automatisierung und Agilität des SAP-Betriebs.
Sie schätzen die Möglichkeit, leichter als bisher global einheitliche Infrastrukturen aufzusetzen und Daten valide integrieren und gezielt in der gesamten Organisation verteilen zu können.
Wie könnten die Kosten für Public- Cloud-Services aussehen? Hier bieten wir speziell für Microsoft Azure geschnürte Pakete in den Größen S, M und L mit einer Applikationsverfügbarkeit von bis zu 99,7 Prozent.
Das günstigste Basispaket für einen SAP-Betrieb in der Azure-Cloud beginnt bei 3300 Euro monatlich. Größe M ist ab 5000 Euro und das Paket L für 7600 Euro monatlich erhältlich.
Leistungsnachweis: Bereit zum Abheben
Die SAP-Infrastruktur einer deutschen Flughafengesellschaft ist über viele Jahre hinweg organisch gewachsen. Aufgrund der veralteten Systemlandschaft konnte sie auf aktuelle Geschäftsanforderungen nicht mehr flexibel und schnell genug reagieren. Zudem gestalteten sich der Betrieb und die Wartung aufwändig und kostenintensiv. Um künftig von einer modernen SAP-Infrastruktur profitieren zu können, entschieden sich die Verantwortlichen für eine Cloud-Lösung. Gemeinsam mit der Telekom-Tochter T-Systems wandelte die Flughafengesellschaft ihre bisherigen IT-Systeme in eine schlanke, datenzentrierte und cloudbasierte IT-Landschaft um. Der Dienstleister begleitete das Projekt von der Systemanalyse und der Definition der optimalen Ziellandschaft über den Umstieg in die Cloud und nach S/4 Hana bis zum Betrieb der standardisierten IT-Systeme und Anwendungen in der Cloud. Das Ergebnis: Die neue Plattform stellt die Weichen für die digitale Transformation der Flughafengesellschaft, die so flexibel auf neue Kundenanforderungen reagieren kann.